Abgrund

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„ Es gab Gründe...", murmelte ich. „ Das mussten gute Gründe gewesen sein. Welche Eltern lassen ihr Kind zu einem Sklaven werden?", fragte er und ich meinte: „ Es war schön mit dir zu reden, aber ich muss weiter." Ich ließ ihn stehen und verschwand.

Welche Gründe gab es?
Sie würden sterben, würden sie es machen.
!
Ja...

Ich schlenderte noch durch die Stadt und hatte etwas spaß.

Als ich dann um Rund 18:00 Zuhause war, schlich ich an Marley, der im Wohnzimmer eingeschlafen war, vorbei, in die Küche. Dort war T auch nicht, weswegen ich in sein Zimmer ging. Auch dort war er nicht. Seltsam. Ich gab es auf und ging in mein Zimmer. Vor der Tür hörte ich Geräusche, die aus meinem Zimmer kamen.

Vorsichtig und leise machte ich die Tür auf und sah T, der verzweifelt in meinem Zimmer umher rannte. „ Wo sind denn meine Klingen jetzt...", murmelte er. „ Was suchst du?", fragte ich und er zuckte zusammen. „ Hi... nichts!", meinte er. „ Was machst du in meinem Zimmer?", fragte ich weiter. Er schwieg. Ich seufzte nur, legte meine Sachen auf das Bett und meinte: „ Ich weiß, was du suchst! Deine Klingen! Eines Nachts hab ich dich beobachtet... Es zerriss mir das Herz, als ich hörte, wieso du das machst... Es tut mir leid, aber ich liebe jemand anderes...", erklärte ich und er sah nur weg. Ich bekam Tränen in die Augen und meinte: „ Wenn du irgendwann so aussehen willst, bitte. Ich lass es nicht zu!" Ich zog meinen Pulli aus und drehte mich langsam vor ihm. Zuerst sah er mich überrascht, dann schockiert, dann traurig und danach sah er weg. „ Sie hin! Kein einziges Tattoo würde das überschreiben. Sie sind immer da!", schluchze ich schon leicht. Plötzlich umarmte mich T und meinte: „ Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich immer so egoistisch war und, dass du dich wegen mir so zeigtest, wie du dich selber hasst. Aber du brauchst dich nicht zu hassen. Du bist ein wunderbarer, hübscher, kluger, netter und mysteriöser Mensch." Ich wusste nicht was ich jetzt sagen sollte, deswegen drückte ich ihn fester an mich.

„ Komm zieh dir deinen Hoodie an, ich weiß, dass du es nicht magst, ohne einen umher zu laufen.", lächelte er und ich nickte. Ich tat dies und ließ mich auf das Bett fallen. „ Du hast mich ausspioniert?", fragte er ruhig. „ Ich bin da, um dich zu schützen, auch von dir selbst...", seufzte ich. Er lächelte und meinte: „ Danke..." „ Für?", fragte ich und er antwortete: „ Dass du mir die Augen geöffnet hast..." Ich lächelte leicht. „ Versprich mir, dass du das nie wieder machst!", meinte ich. Er nickte und ich lehnte mich an ihn.

Dieser...
STOP IT!!!!

„ Ich sollte gehen...", schmunzelte er und ich merkte, dass ich bereits am dösen war. „ Wenn du meinst...", murmelte ich. Er lachte, nahm meinen Kopf, legte ihn vorsichtig hin und hob meine Beine hoch. „ Ich mag dich... Danke... für alles...", murmelte ich und schlief ein.

Ich ging. Ich ging in einem Tunnel, beide Enden waren dunkel und der Tunnel war beleuchtet. Es war angenehm kühl. Ich hörte schreie hinter mir, doch ich ging weiter. Umso weiter ich weg ging, umso schwerer wurde es. Aber doch fühlte ich mich normal. Plötzlich nahm mich eine Hand und drehte mich um. Ich sah meine Mutter, meinen Vater, meine älteren Brüder, meinen Hund und das Putzmädchen. Mein Vater hatte ein graues Buch in der Hand und las vor.
15.07. Alter:9
Es ist scheiße, dass man reich ist. Die sogenannten Freunde verraten einen. Man wird wie ein Hauch Diamantstaub behandelt. Ich hasse es! Ich hasse es so sehr, dass es mitlerweile normal für mich ist es zu hassen! Das einzig positive ist, dass mich die meisten als reich vergessen und mich die anderen als Psycho anerkennen.

So einen Schwächling habe ich nicht erzogen. Prustete mein Vater und alle lachten.

Ich drehte mich um, um weiter zu gehen, doch dort sah ich Tim's Wohnzimmer. Er saß auf der Couch und sah auf. Er begann zu grinsen und im nächsten Moment saß eine Frau auf ihn und sie küssten sich wild.

Ich sackte zusammen und merkte, wie mein Herz stehen blieb.

Ich machte meine Augen auf und sie brannten.

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt