Gargo

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„ Sorry...", schniefte ich und löste mich aus der Umarmung. „ Kein Problem...", meinte T und lächelte mich tröstend an. „ Was haben sie dir angetan?", fragte er. „ Wie spät ist es?", fragte ich und wischte mir eine Träne weg. „ 5:42...", meinte T nachdem er auf sein Handy sah. „ Hurensohn...", grummelte ich. T sah mich fragend an. „ War nicht an dich gerichtet.", erklärte ich, „ Ich geh wieder schlafen." T nickte und ging.

Ich saß noch eine zeitlang am Boden und wollte über irgendwas nachdenken doch ich konnte es nicht. Nach einer Zeit kramte ich in meinem Nachtkästchen umher und fand Bleistifte und einen Block.

Irgendwann setzte ich mich mit dem Zeug aufs Bett und begann zu kritzeln. Nach einer Zeit sah ich Gargo. Gargo ist ein Dämon, er hat eine dreieckigen Kopf, ein riesiges und geschwungenes Geweih und der Körper bestand aus strichen, die ab einer gewissen Länge abknickten und dann irgendwann endeten. Er hatte vier lange Finger und in der linken hatte er meistens einen Stab, woraus Schwefel kam.

Gargo hat mich, in meinen früheren Problemen, immer geleitet und half mir in Entscheidungsfragen. Er half mir so lange, bis ich meinen Schwarm kennenlernte. Gargo war dann einfach verschwunden, bis vor ein paar Wochen. Denke ich zumindest.

Schon lang nicht mehr gesehen...
Ja ich weiß.
Mal wieder bei einem neuem Meister? Ist er Kategorie 1, 2 oder 3.
Kategorie 4.
4?
Nett!

Plötzlich kommt T herein. „ Ich dachte du schläfst?", fragte er. „ Konnte nicht einschlafen...", seufzte ich. Taddl sah mich verwirrt an und fragte: „ Weswegen?" „ Zwangsgedanken...", seufzte ich, „ Hat Bora schon mit Marley geredet?" „ Ich glaube der schläft noch...", meinte er und setzte sich zu mir. Er musterte meine Zeichnung verwirrt und fragte: „ Was ist das?" „ Das ist Gargo... ein Dämon...", antwortete ich zögernd. Er begann zu schmunzeln und ich musterte ihn verwundert. Ich wollte ihn gerade fragen als Marley ins Zimmer gestürmt kam. „ Was hast du schon wieder gemacht?!", schrie Mary. Ich rollte mit den Augen, stand auf, räumte die Sachen weg und ging zu meiner Kommode. Neben ihr blieb ich stehen und drehte mich um. Noch bevor ich was sagen konnte, kam Mary zu mir und drückte mich mit den Händen, die an meinem Hals waren, gegen die Wand. Ich spürte, dass meine Beine in der Luft hingen und er meinte: „ Wie gefällt dir das?!" Meine Hände verkrallten sich in die von Mary. Ruckartig stieß ich seinen Oberkörper mit meinen Beinen weg und er fiel zu Boden. Wütend raffte ich mich auf, griff auf die Kommode um meinen Schlagring zu holen, steckte ihn auf meine linke Hand, setzte mich auf Marley und begann ich ihn zu verdreschen. Nach zehn Schlägen schaffte es T, mich weg zu reißen. „ Wenn du glaubst stärker als ich zu sein, hast du dich getäuscht!", schrie ich ihn an. Taumelnd richtete er sich auf. Sein halbes Gesicht war voller Blut und er verschwand. Ich stand da und schnaufte.

Irgendwie tut er mir schon leid...
Er hat angefangen...
Früher hättest du das anders geregelt... Ich bin kein Kind mehr, dass ich ihm einen Schrecken einjage, indem ich ihn um Mitternacht als Geist wecke und dann wieder verschwinde.
Das war aber immer wieder lustig. Wenn ich jetzt einen Schrecken will, lasse ich ihn Dämonen sehen und spüren!
Das hört sich fantastisch an. Fantastisch böse!
Ja.

Plötzlich wurde ich von T aus meinem Gespräch gerissen und ich zuckte zusammen. „ Was ist gerade passiert?", fragte er und nahm mir den Schlagring ab. „ Ich weiß es nicht...", hauchte ich ziemlich leise. „ Was hast du gesagt?", fragte er nach und versuchte mir in die Augen zu sehen, da sie ziemlich unkontrolliert umher gingen. „ Sch- Schau mir in die Augen!", meinte er und als ich das nicht tat, meinte er lauter: „ White!" Sofort sah ich ihm in die Augen. „ Was ist los?!", fragte er sanft. „ I-ich weiß es nicht... E-es tut mir leid... ich wollte es nicht...", stammelte ich und wurde immer leiser.
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Erklärung:
Gargo
White's gedanken bzw. übertriebene Betonungen
Aggressive Betonungen oder Schriftzüge

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt