Stück Metall

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Ich spürte etwas an meiner Hand und ergriff es sofort. Eine erschrockene Schwester sah mich an und ließ mich los. „ Es tut mir leid... das war nur ein Reflex, ich will Ihnen nichts böses.", meinte ich und gähnte. „ Schon gut... ich wollte nur die Infusion wechseln.", lächelte die leicht überrumpelt. „ Könnte ich nicht die Nacht ohne dem verbringen? Ich schlafe so schon so schlecht... bitte...", bat ich sie und sie sah mich skeptisch an. „ Es muss niemand erfahren...", lächelte ich und sie seufzte: „ Wehe es erfährt jemand...", drohte sie mir und nahm die Infusion wieder mit. „ Sie sind bezaubernd...", lächelte ich und legte mich wieder hin.

Das Notlicht war ziemlich hell und ich wandte mich hin und her. Es war zu still und zu laut als das ich einschlafen könnte.

Leicht wütend setzte ich mich auf, zog mir Schuhe an und zog mir eine Weste heraus. Vorsichtig schlich ich mich aus meinem Zimmer und humpelte etwas aufs Dach. Mein Fuß tat nicht so weh, es war nur angenehmer so.

Ich setzte mich an den Rand und genoss die Aussicht. Mein Herz zog sich leicht zusammen, bei dem Gedanken, wie es mit T hier wohl wäre. Langsam und zögernd begannen meine Tränen sich den Weg über meine Wangen zu suchen.

Ich bin so ein Idiot... wie kann ich ihm sagen, dass ich Zeit für mich alleine brauche?! Das war so dumm von mir.... wahrscheinlich hat ihn das doch getroffen, doch er gab es nicht zu.. Ich bin so dumm...

Ich fühlte mich alleine und ich bereute es, dass ich es T so sagte.

Ich hasse es hier. Überall stinkt es nach Desinfektionsmittel und es ist alles so weiß. Ich hab T weg geschickt und Gargo spricht nicht mehr mit mir.

Ich lag weinend auf dem Dach und hasste mich dafür. „ Wie dumm kann man sein... Es tut mir leid, Daniel...", schluchzte ich und raufte mir meine Haare.

P.o.V. T

Lu und Ardy schliefen noch bei mir, um sicher zu gehen, dass mit mir alles stimmte, bis White wieder da war.

Das was White heute beziehungsweise gestern zu mir gesagt hat, tat schon etwas weh und ich glaube das war mit unter einer der Gründe, weswegen ich nicht schlafen konnte.

Ich wandte mich hin und her und zerbrach mir den Kopf.

War es die Wahrheit? Ich hoffe es... aber was hat es zu bedeuten? Vielleicht war es auch nur eine Ausrede... Ob er noch immer Angst hat? Nimmt er es mir übel, dass ich ihn gefunden habe?

Während meiner Gedankengänge merkte ich gar nicht was ich tat.

Ich stand im Bad, neben dem Waschbecken und hatte eine blutige Klinge in der Hand. Vorsichtig sah ich auf meinen linken Unterarm und erstarrte. Drei blutige Narben zierten sich darauf und plötzlich sah ich Whites Bild vor mir, wie er im Krankenwagen lag.

Verletzt und schwach

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Verletzt und schwach. Schrecklich, den sonst so starken Marcus so sehen zu müssen.

Als ich wieder auf meinen Unterarm sah, hatte ich zwei weitere blutende Narben.

Es war irgendwie ein gutes Gefühl... ein erlösendes...

Ich bin an Marcus' Verletzungen schuld! Wäre ich nicht gewesen, wäre er nicht fortgerannt...

Und wieder hatte ich drei Schnitte mehr. Es war ein angenehmer Schmerz.

Er will mich nicht mehr sehen... Vermutlich hasst er mich und er will es nur nicht sagen...

Mittlerweile hatte ich schon um die 17 Narben und erst jetzt realisierte ich, was ich getan habe. Schockiert ließ ich die Klinge fallen und sah meinen Unterarm an. „ Was hab ich getan...", hauchte ich. Schnell wusch ich mir das Blut ab und säuberte das Becken. Ich nahm Verbandszeug und wickelte es um meinen Arm. „ Fuck...", hauchte ich, als sich der Verband langsam rot färbte.

Nen Hoodie drüber und niemand siehts.

Leicht panisch ging ich zu der Kiste mit der Kleidung und suchte mir einen Hoodie raus. Schnell zog ich ihn mir über und atmete tief durch.

(3.2./4.2.)

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt