Sophia

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Umso näher wir dem Ziel kamen, umso angespannter, aggressiver, schreckhafter und sarkastischer wurde er. Im Taxi trommelte er nur noch mit den Fingern und er lief förmlich aus dem Auto, als es da war.

Er klingelte und setzte sich ein fake-lächeln auf.

Schon beängstigend, wie schnell er sein Gesicht ändern kann... aber es wirkt so unheimlich echt.

Anastasia öffnete die Tür und musterte uns überrascht. „ Was eine Überraschung, was macht ihr denn schon wieder hier? Habt ihr was vergessen?", fragte sie etwas verwirrt. „ Nein, ich wollte nur mit euch über etwas reden...", lächelte er freundlich.

Er kann so schnell die Fassaden wechseln... ganz ehrlich? Ich hab angst vor ihm, wenn er so ist... beziehungsweise; ich hab angst, dass er das bei mir auch macht, und ich nicht weiß, ob er jetzt böse auf mich ist oder nicht...

„ Das freut mich, dass ihr die Strapazen auf euch genommen habt... kommt doch rein...", begrüßte sie uns und wir traten ein. Ich lächelte so gut wie möglich unauffällig und begrüßte sie.

P.o.V. White

Jetzt bin ich gespannt.

„ Könntest du.. Vater... dazu holen?", fragte ich freundlich und sie nickte.

Als Stanley dann ebenfalls auf der Couch saß, meinte meine Mutter: „ Also Marcus, was wolltest du mit uns so dringendes bereden?" „ Folgendes...", begann ich und legte den Test skeptisch auf den Couchtisch. „ Was ist das?", fragte Stanley und ich erklärte ruhig: „ Ein Vater- und Mutterschaftstest..." Meine Mutter sah mich verwirrt an und ich knurrte: „ Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was abgeht! Ihr seid nicht meine Eltern! Nicht wahr?" Sie nickten stumm.

„ Warum habt ihr mir das nie gesagt?! Ich hab dreimal danach gefragt... immer habt ihr mich angelogen! Wieso habt ihr mir das nie gesagt?! Warum lügt ihr mich immer an!", schrie ich schon fast und stand auf. „ Marcus... wir wo-", begann Anastasia und ich fauchte: „ Und schon wieder lügt ihr mich an, sogar zweimal in einem Satz... 1. das wir... Wenn ihr das beste für mich wolltet wäre ich nicht dauernd von euch zusammengestaucht geworden, geschweige denn hätte mich Stanley geschlagen... 2. das das beste für dich... Warum habt ihr mich nicht aus der Scheiße geholt? Warum hast du nicht meine Sexualität akzeptiert? Warum habt ihr mir einfach zugesehen, wie ich mein ganzes Geld versoffen habe? Warum habt ihr mich immer belogen? Warum lügt ihr mich noch immer an? Warum habt ihr mir nie geglaubt..." „ Marcus... es-", begann Stanley und ich knurrte: „ Ach, jetzt auf einmal... sagt mir lieber, wer meine leiblichen Eltern sind und wo ich sie finden kann..." „ Es ist kompliziert...", seufzte Stanley. „ Wer.. und Wo...", murmelte ich. „ Marcus? Schon wieder da?", lächelte Finn und begrüßte T. „ Hi, Finn...", meinte ich trocken. „ Setzt euch Beide doch, bitte...", seufzte meine Mutter und Finn setzte sich neben mich.

„ Also... vor circa 22 Jahren teilte uns Finn mit, dass er sein erstes Mal hatte und dabei das Kondom gerissen ist. Es bestünde die Möglichkeit, dass seine damalige Freundin Sophia schwanger sein könnte.", begann Anastasia. „ Sie war aber nicht schwanger.. worauf wollt ihr hinaus?", fragte Finn. „ Sie war schwanger...", seufzte Stanley. „ Dann könnte ich mich daran erinnern...", meinte Finn und Stanley fuhr fort: „ Zwei Jahre und ein paar Monate später hattest du bereits deinen Führerschein. Du, Sophia und euer Kind machtet einen Ausflug zu einem See. Bei der Rückfahrt kam euch ein Geisterfahrer entgegen und erwischte die komplette Beifahrerseite. Sophia starb noch am Unfallort. Du warst ein Jahr im Koma und du hattest dann eine Amnesie. Wir redeten dir ein, dass Marcus dein kleiner Bruder sei und Sophia nicht schwanger war. Marcus das ein zu trichtern war nicht schwer... er war ja erst 2 1/2 oder 3 Jahre alt. Wir erzählten es auch allen anderen, dass du keinen Verdacht schöpfen würdest." Stille.

Finn ist mein... Vater???

(8.1.)

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt