Kid

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P.o.V. White

T verließ das Zimmer, mein Lächeln verschwand und ich seufzte etwas erleichtert. „ Ich geh mich nur umziehen...", murmelte ich und setzte mich auf. Ein Verband an meinem rechten Knöchel kam zum Vorschein und Wavvy meinte: „ Warte, ich stecke den Tropf ab..." Ich nickte und beobachtete ihn dabei. „ Gib mir deine Hand... zum Abstützen.", meinte er und reichte mir seine Hand. Vorsichtig griff ich auf meinen Rücken und war erleichtert.

Der Fetzen ist ganz...

Ich nahm seine Hand und stand vorsichtig auf. Es zog etwas und er begleitete mich zu meiner Tasche. Leicht lächelnd zog ich Anziehsachen und ein kleines Täschchen heraus und er brachte mich ins Bad. „ Geduscht wird erst morgen, wenn du Hilfe brauchst, sag bescheid und lass die Tür offen gesperrt.", riet er mir und ich nickte.

Als ich das Stück Stoff von meinem Körper nahm, betrachtete ich meinen Oberkörper. Mein Brustkorb und meine komplette rechte Hand waren mit einer Verbandsrolle verbunden geworden während mein linker Unterarm alleine verbunden war. Mein Gesicht hatte verschiedene Pflaster und  um meiner Stirn hatte ich ebenfalls einen Verband. An meinen Beinen hatte ich nur einen und der war an meinem rechten Knöchel.

In blauem T-Shirt und schwarzer Jogginghose stand ich auf meinem linken Bein und putzte mir die Zähne.

Ich bin hier... aber bei T...
Ich bin bei T... aber hier gefangen...
Pro und Kontra... wie man es sieht...

Ich wusch mir das Gesicht und hob den Fetzen auf.

Ich könnte weg laufen...

Vorsichtig sah ich zu meinem Fuß und belastete diesen etwas.

Aber noch nicht heute...

Ich ging raus zu Wavvy und er half mir wieder zum Bett. Währenddessen er mich untersuchte, redeten wir.

„ Das Seufzen vorhin... es war undefinierbar.. was hast du damit gemeint?", lächelte er. „ Ich hätte T fast umgebracht, weswegen ich weg lief... Ich laufe weg, um einen freien Kopf zu bekommen... Aber in der Zeit bekam ich meinen Kopf nicht frei und kam in eine Bärenfalle. Ich hab gerade versucht, sie zu öffnen, als ich T sah und zusammen zuckte. Die Falle fiel wieder zu und durch dieses Geräusch fand er mich. Ich wollte weg, habe aber die Kette nicht bedacht... Ich wache auf und bin in einem Krankenhaus. Mit T hätte ich streiten können.. ich bin froh, dass wir das nicht haben. Ach, ich hab das Gefühl.... als würde er mich als Kind sehen und mich nicht verstehen... aber ich kanns ihm nicht verübeln.. ich verstehe mich selbst nicht...", murmelte ich leise, damit es T nicht wirklich von draußen hören konnte. Er nickte nur und meinte: „ Er hat sich verändert, seit dem du da bist... du ebenso... beide ins positive. Auch Ardy hat sich ins Positive entwickelt.. Sieh ihn dir an. So entschlossen, stolz, strebsam und glücklich hab ich ihn noch nie gesehen. Ohne dich wär er noch bei Mary... Jetzt wo er verliebt ist und die Beiden ein Kind erwarten... ich hätte es mir nie vorstellen können, dass Ardy mal so glücklich ist. T ist nicht mehr so besitzergreifend und das leicht arrogante Sein hat er auch abgelegt. Du bist nicht mehr so schüchtern und kannst deine Aggressionen besser kontrollieren. Außerdem zeigst du mehr Emotionen und mehr Feingefühl.. Du wurdest netter und aufgeschlossener...", lächelte er. Ich lächelte ebenfalls und begann tief zu atmen, damit er mein Herz abhören konnte.

„ Muss ich an dem Ding angeschlossen sein?", meinte ich und deutete auf den Tropf. „ Ja... musst du...", meinte er und begann den Verband der Platzwunde zu wechseln. „ Ich finde es ja süß und nett wie er sich um mich kümmert, allerdings... ist es so anders... so ungewohnt... Die ganze Zeit so nette und perfekte Menschen um einen zu haben... versteh' mich nicht falsch, ich finds super... aber es ist so anders... so seltsam anders. Ich war sonst immer alleine. Ich hatte nie Freunde... es gab maximal mich, meine Brüder, beziehungsweise meine Vater und Onkel, und es gab kurz Tim. Und jetzt gibt es euch alle und ich bin nie allein...", lächelte ich. „ Es freut mich, dass du es genießen kannst...", lächelte er und sah mit einem Licht in mein Auge. „ Folge bitte meinem Finger...", meinte er und ich tat dies.

„ Du heißt also Marcus?", lächelte er. „ Mit einer englischen Aussprache, ja... aber bitte bleib bei White...", lächelte ich und sah ihm zu wie er mich wieder an den Tropf anschloss.

„ Tut dir irgendwas weh? Hast du hunger? Irgendwelche Wünsche? Oder Fragen?", lächelte er. „Warum ist mein Oberkörper verbunden?", fragte ich und legte mich zurück. „ Zum Einen weil du ein paar Schürfungen hast, sowie bei deinen Händen und zum Anderen weil deine unteren Rippen geprellt sind.", antwortete er, „ Wünsche, Schmerzen, Hunger?" Ich nickte und meinte: „ Kann ich nach Hause?" „ Nein... frühestens in zwei bis drei Tagen...", lächelte er. Ich seufzte und bat ihn: „ Kannst du mir dann ne Kopfweh Tablette und etwas zu essen besorgen?" „ Klar... sonst noch was?", fragte er lächelnd und ich meinte: „ Nein danke.." Er nickte und verschwand. Skeptisch musterte ich den Tropf und seufzte.

Ich mag dich nicht, dass du es gleich weißt...

(3.2.)

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt