Eiche

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Von einem Klopfen wurde ich aus meiner Vorstellung gerissen und ich rief: „ Herein..." Es kam Whites Vater herein und sah sich verwirrt um. „ Er ist unten mit Anastasia.", meinte ich und stand auf. „ Schon gut... ich wollte sowieso zu dir...", meinte er. „ Tatsache..", murmelte ich.

„ Du bist einer der Tjarks Jungen, nicht wahr?", lächelte er und ich nickte. „ Daniel...", stellte ich mich vor und reichte ihm die Hand. „ Stanley..", stellte er sich vor und erwiederte die Geste. „ Weswegen wolltest du mich sprechen...", fragte ich und er seufzte. „ Danke, dass du meinen Sohn gerettet hast...", lächelte er schwach. „ Wieso bist du so zu Marcus?", fragte ich. Er sah mich kalt an und ich fragte: „ Was hat er dir getan?" Er drehte sich um, doch ich hielt ihn fest. „ Er will nur deine Akzeptanz... er wurde durch dich zum Alkoholika... was war so gravierend, dass du ihn so behandeln musstest...", fragte ich. Er sah mich leer an aber ich konnte eine gewisse Traurigkeit darin sehen. Ruckartig riss er sich los und ging.

Marcus hat die Sturköpfigkeit von seinem Vater... ganz klar...
Aber was ist sein Problem...
Wenn er homphob wäre, dann hätte er nicht mit mir gesprochen.
Aber woher hat er das Aussehen...
So eine seltsame Familie..

Verwirrt legte ich mich wieder ins Bett und las im Tagebuch weiter. Der nächste Eintrag war am 20.9. Alter:9. Er schrieb in Schreibschrift und es waren keine Fehler zu finden. Es musste anfang der vierten Klasse Grundschule passiert sein.

Irgendetwas hat dieses Buch hier was anziehendes. Ich verspüre den Drang die heutigen Ereignisse aufzuschreiben. Seltsam. Egal!
Als ich heute in die Klasse kam, hörte ich Dominice reden. „ Er ist so ein Vollidiot... er denkt er sei der Größte, nur weil er reich ist...", spottete er. „ Er ist reich?", fragte Alexandra. „ Ja. N patzen Geld hat er und seine Familie....", murmelte er. „ Und was ist daran so schlimm?", fragte Alex. „ Er spottet immer über uns wenn er zuhause ist... er ist einfach nur arrogant...", spottete er weiter. Ich stand bereits hinter ihm aber beim Wort; arrogant, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und ich begann mich zu schlagen. Eine Lehrerin zerrte uns dann auseinander und unsere Eltern mussten in die Schule kommen. Laut allen war ich schuld. Ich durfte mich nicht mal rechtfertigen... so ne scheiße...
Als ich es Finn erzählt habe, hat er mir irgendwie geholfen.

Ich lächelte und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Vorsichtig ging ich zu dem Schrank und durchstöberte ihn.

P.o.V. White

„ Hey, was macht ihr da?", lächelte Finn. „ Papierkram...", seufzte ich. „ Wir gehen gerade sämtliche Dokumente durch...", lächelte meine Mutter. „ Ach, das könnt ihr auch morgen machen...", lächelte Finn. „ Morgen?", hinterfragte ich. „ Du bleibst doch bis morgen... oder?", lächelte er. „ Vater würde das nicht gefallen...", meinte ich. „ Seit wann kümmerst du dich um Vater...", lächelte er. „ Ich muss T noch fragen...", meinte ich und streckte mich. „ Dann frag ihn doch jetzt...", lächelte er und ich nickte. Müde ging ich in mein Zimmer und ging zum Schrank.

„ Was ist los, Kleiner...", lächelte T und trat etwas zurück. Ich legte mich fast in den Schrank und suchte die zweite Wand. „ Aha!", rief ich erfreut als ich sie fand und öffnete diese. „ Was ist?", fragte er. Ich holte nur eine halb volle Wodka Flasche hervor und zwei Gläser. „ Was zum...", entfuhr es T. „ Hoffentlich ist der noch gut...", murmelte ich und lehnte mich an die geschlossene Schranktür. „ Was ist passiert...", fragte er und setzte sich zu mir. „ Sie wollen, dass wir bis Morgen bleiben.", seufzte ich und stieß mit T an. T begann nach dem Schluck zu husten und ich staunte nur: „ Stärker wie e und je.." „ Was hast du dazu gesagt...", hüstelte T und ich klopfte ihm auf den Rücken. „ Dass ich dich frage...", murmelte ich. „ Was ist daran so schlimm...", murmelte er. „ Aus einer Nacht könnten zwei werden... und aus zwei... drei...", erklärte ich. „ Aber?", fragte T. „ Ich will nicht der mieseste Sohn auf Erden sein...", murmelte ich. „ Eine Nacht... mehr nicht und alles ist gut...", meinte er und legte seinen Kopf auf meinen. „ War dir das Zeug zu stark?", kicherte ich und er schüttelte den Kopf.

T und ich gingen wieder runter und teilten mit, dass wir eine Nacht bleiben würden. Sie freuten sich.

Danach gingen Daniel und ich durch den Wald spazieren.

„ Das... war mein Baum...", lächelte ich und zeigte auf eine große Eiche. „ Hier habe ich mich immer versteckt... oder hatte einfach meine Ruhe...", lächelte ich und kletterte hoch. „ Na komm schon...", rief ich. Wir kletterten bis zur Mitte des Baumes und kuschelten uns auf einen dicken Ast zusammen.

„ Endlich mal ruhe...", lächelte er und ich stimmte ihm zu. „ Danke, dass du das mit mir durchstehst...Ich liebe dich...", lächelte ich und gab ihm einen kurzen Kuss. „ Ich dich auch... mein kleiner Kämpfer...", lächelte er und zog mich noch näher zu sich.

„ Es tut mir leid, falls das jetzt eine unangenehme Frage ist... aber... Wieso siehst du nicht so aus wie der rest der Familie?", fragte er. „ Ich fragte so oft... sie sagten Gen-defekt, aber ich glaube ihnen nicht... aber ich werde fragen ob Wavvy so nen Test machen kann...", meinte ich. „ Was machst du wenn er negativ anschlägt...", fragte T. „ Verwirrt und sauer nach ner Antwort suchen...", seufzte ich.

Wir redeten noch etwas, bevor T mich aus meinem Halbschlaf wecken musste, um mit mir zurück zu gehen.

(6.1.)

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt