23. Kapitel - Gemeinsame Zeit

122 16 1
                                    

Erstmal sorry, dass so lange kein Update kam! Ich Wünsche euch noch eine schöne Weihnachtszeit und viel Spaß bei dem neuen Kapitel :)

Die Wachen bringen uns zu dem Schutzraum, gleich vor meinem Zimmer. Sie ertasten irgendeine Erhebung, die für mich bisher unsichtbar war. Dann schieben sie die Tür auf und drängen uns hinein, wenigstens gibt es automatisches Licht hier drinnen.

"Wir kommen zurück wenn der Angriff vorbei ist, bis dahin können Minuten aber auch Stunden vergehen. Es gibt einige Essens- und Trinkwasservorräte, allerdings wird es so lange wohl nicht dauern. Die Tür kann nur von innen oder von außen mit einem besonderen Schlüssel geöffnet werden. Sollte der Palast evakuiert werden müssen, wird sich der Notausgang im Boden automatisch entriegeln und die Schilder werden Sie in Sicherheit lozen", rattert Officer Fortune herunter.

Ehe ich alles verstanden habe, treten die Wachen zurück und verriegeln die Tür wieder. Sie schließt sich mit einem lautem Quietschen, dann verschieben sich geräuschvoll mehrere Riegel. Die plötzliche Enge macht mir zu schaffen, obwohl ich nie klaustrophobisch war. Es liegt wohl vielmehr daran, dass ich nicht verstehe, was vor sich geht.

Warum sollten die Rebellen ausgerechnet jetzt angreifen? Die Prüfungen sind längst vorbei, wenn dann hätten sie diese doch sabotieren können. Mit den Fingern umklammere ich die Eisenstaffeln eines Regals, dass ein drittel des Schutzraumes einnimmt. Wasserflaschen und Dosen stapeln sich in den Fächern, sollte es wirklich nötig sein könnte man hier wochenlang überleben.

Wie dick die Schicht ist, die uns umgibt, konnte ich sehen als sie uns hier rein gebracht haben. Bestimmt vierzig Centimeter trennen uns vom Rest der Wand, das Material war hauptsächlich Stein.

Es ist kalt und durch das dünne Kleid fröstle ich. Leander setzt sich auf das Bett, welches quer steht, und bedeutet mir, mich zu ihm zu gesellen. "Das kann noch eine Weile dauern. Ihr müsst keine Angst haben, meistens bestehen die Angriffe nur aus Säbelrasseln und Drohungen."

Wie sicher ist dieser Schutzraum eigentlich wirklich? Er befindet sich direkt in einer Ecke, wäre also von außen leichter zu erreichen. Es ist ja so, dass die Rebellen bestimmt keinen Unterschied machen, wenn sie eine Kandidatin finden. Denn Jake würde nicht das Risiko eingehen und alle möglichen Rebellen einweihen, um mich vor ihnen zu schützen. Wenn sie also versehentlich auf uns stoßen würden, was dann?

Ich habe nie gelernt, zu kämpfen. Jedenfalls nicht richtig. Und ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, um mich solcher Gefahr auszusetzen.

"Also gibt es solche Angriffe öfter?", frage ich nach. Angespannt lausche ich, ob irgendwelche Kampfgeräusche zu uns durchdringen. Doch außer uns gibt es da nichts, die Wände scheinen zusätzlich schallisoliert zu sein.

"Ein oder zweimal im Monat kann es schon vorkommen. Aber die Selection hätte wohl kaum stattfinden dürfen, wenn es hier gefährlich für euch wäre. Unsere Wachen sind zahlreich und wenn es hoch kommt, können drei von ihnen einen von uns beschützen. Die Aufständischen haben keine Chance."

Wenn er sich da mal nicht täuscht.

Ich setzte mich neben ihn, nur um so zu tun, als würden mich seine Worte tatsächlich beruhigen. "Na dann." Um mich abzulenken, suche ich nach etwas, dass ich als Decke verwenden kann. Das Bett ist zwar bezogen, aber es gibt nur ein Kopfkissen. Sollte man wirklich hier übernachten müssen, wird man sich dabei sicher eine Erkältung einfangen.

"Woher kriegen wir eigentlich Luft? Wenn alles gut verschlossen ist, müssten wir doch bald ersticken?" Wenn ich schon mit Leander festsitze, kann ich ihn auch gleich ein wenig ausquetschen. Der Notausgang im Boden war schon eine tolle Information, denn wenn man über ihn hinaus gelangen kann, wird man über ihn auch eindringen können.

 Selection - Futuria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt