88. Kapitel - Keine gerechte Welt

121 14 14
                                    

Hi, im letzten Kapitel kam es zu einem Austausch über gute Bücher und Leseempfehlungen. Da wollte ich meinen Teil beitragen und hier eine kleine Austauschspalte eröffnen.

Falls ihr gute Empfehlungen habt, könnt ihr sie an dieser Stelle rein schreiben. Mein Tipp wäre die Website bücher.billiger, dort gibt es Mängelexemplare für ein Drittel des eigentlichen Preises. Das ist eine gute Möglichkeit um Geld zu sparen, neue Bücher zu entdecken und die Umwelt zu schonen :)

______________

Am Donnerstag schiebe ich leichte Panik. Die Verhandlung beginnt in drei Stunden und ich muss noch das blöde Rätsel lösen. Wie eine Wilde irre ich durch den Palast, Treppe rauf und wieder runter, Tür auf und wieder zu.

Im Palast da liegt ein Herz, tief verborgen im Monat März. Finde das, was einst war mein, und es ist dein. Die Worte schwirren mir seit gestern unaufhörlich durch den Kopf, sind wie ein Echo. Nur sagen sie mir nichts.

Ich habe versucht, die Sache logisch anzugehen. Wir haben gerade den Monat März, ja, aber nur noch für eine Woche. Handelt es sich bei dem Herz also um etwas temporäres? Einen Gast, der nur jetzt hier ist? Wie soll ich eine bestimmte Person von hunderten auswählen?

Außerdem verstehe ich den zweiten Teil nicht. Was einst war mein, und es ist dein. Das scheint auszuschließen, dass es sich um etwas lebendiges handelt. Ich bleibe bei einem Fenster in der dritten Etage stehen und reibe mir über die Wangen. Los, streng dein Hirn an. Nutze es für etwas anderes, als Kaden-Fantasien.

Ich weiß nicht, ob die anderen Mädchen es schon geschafft haben. Bestimmt, denn ich bin mal wieder zu spät dran. Viele Pärchen haben am Dienstag beschlossen, sich zusammen zu tun und gemeinsam auf die Suche zu gehen.

Verdammt, ich hätte mich ihnen anschließen sollen. Aber da dachte ich noch, ich bekomme es alleine hin. Wollte es allein schaffen. Denn irgendetwas muss es doch geben, dass ich kann. Außer Leuten weh zu tun.

Immerhin habe ich in Crowheart die Rebellen aufgespürt. Dazu musste ich versteckten Zeichen an Hauswänden und altem Straßenschildern folgen. Dazu kam Vaters Tagebuch voller Übersetzungen und einer Geheimsprache, die ich nur annähernd verstanden habe.

Wo könnte ich noch hin? Der Palast ist riesig. Es gibt unendlich viele Räume und Verstecke. Und ist es denn ganz sicher, dass dieses etwas im Palast und nicht außerhalb ist? März, März, März, Herz. Was ist das Herz des März?

Ich stöhne und schlage meinen Hinterkopf gegen die Wand. Meine Flechtfrisur dämpft den Aufschlag ab. Lola und Janine haben sie im Auftrag der Königin hergerichtet, auch meine Schminke. Eigentlich sollte ich lernen, dringend, denn wenn ich Pech habe und für die Verhandlung ausgewählt werden sollte, wird das eine Katastrophe.

Die Gesetze verwirren mich, normalerweise gibt es Muster und eindeutige Lösungen. So ist das doch immer. Bei Brettspielen, Problemen mit Rechnungen oder einem Mietvertrag. Oft genug wurde ich damit in Crowheart konfrontiert.

Aber hier ist alles anders. Für jedes Verbrechen gibt es eine ganz bestimmte Strafe. Man erwartet von uns nicht, sie auswendig zu können. Wie auch, in so kurzer Zeit wäre das unmöglich gewesen. Aber wir müssen verstanden haben, wie man solche Fälle angeht.

Inklusive Ablauf, den Ansprachen von Richtern und dem Protokoll.

Nur, löse ich das Rätsel heute nicht, dann bin ich raus. Wir müssen zu erkennen geben, dass wir das es gelöst haben. Durch irgendetwas, dass ich ebenfalls noch finden muss. Frustriert schlage ich mit der Faust gegen die Wand. Diese Woche ist ein Albtraum.

 Selection - Futuria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt