83. Kapitel - Eins gegen Eins

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Huch, ich habe gerade nochmal die letzten Kapitel überflogen und habe festgestellt, dass im 75. die Anführungszeichen bei manchen Gesprächen gefehlt haben. Das kann vorkommen, weil ich abwechselnd mit dem Handy, Tablet oder Laptop schreibe.

Wenn ihr das bemerken solltet, macht mich bitte darauf aufmerksam 🩷 Danke! Viel Spaß bei dem Kapitel.

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Nach der Ansprache verlassen die Gäste den Saal. Allesamt, wie auf ein Kommando hin, von dem ich thelepatisch kein Teil bin. Havanna wirft mir einen mitleidigen Blick zu, sie folgt einer Cousine, die sich eine Hand vor den Mund hält, um ihren Schock zu verbergen.

Mechanisch setze ich mich neben Grace, die ebenfalls ganz ruhig geworden ist. Wir sind angespannt und noch zu geschockt, um über das reden zu können, was eben passiert ist.

Es ist der letzte Tag der Woche, an dem die Herren sich ihre Sitzpartnerinnen suchen müssen. Morgen findet der Wechsel statt, aber ich bekomme eh nicht viel mit, nur, wie sich unsere Gruppe irgendwie findet.

Ich sehe auf meinen Teller und nehme die Serviette herunter. Sie ist dunkelgrün und hat goldene Verzierungen, die viel zu edel für ein Abendessen sind. Außerdem habe ich keinen Hunger mehr.

König Lex verlässt den Saal und wirkt dabei unheimlich zufrieden. Ganz toll, was er sich ausgedacht hat. Ein Test der Kandidatinnen und gleichzeitig eine Belustigung für die Fernsehzuschauer. Er widert mich an, besonders die Leichtigkeit, mit der er durch den Tag geht.

Sicher, was die Rebellen getan haben war falsch. Nicht abgesprochen mit den anderen Gruppen und noch dazu ein Chaos, denn sie waren nur dreizehn gegen hunderte Wachen und sind dermaßen gescheitert.

Doch sie vor aller Augen verurteilen zu müssen…Ich kann nur hoffen, nicht ausgewählt zu werden. Keine Ahnung, was ich dann tun würde. Ich bin ihnen nichts schuldig, kenne sie ja nicht einmal. Sie versuchten, Menschen zu töten. Und das ist grausam. Andererseits kämpfen sie für dasselbe, wie ich. Wenn auch mit den falschen Mitteln.

„Das war was“, seufzt Theo, der gegenüber von Grace Platz nimmt. Ganz selbstverständlich zieht er den Stuhl zurück und verzichtet auf den Anstandskram.

„Alles klar bei euch?“

Mir egal, wer sich mir gegenüber setzt. Ich bin zwar anwesend, aber nur halb.

„Sowas kann ich nicht“, sagt Grace. „Über ein anderes Leben entscheiden…Wie könnte ich? Woher habe ich das Recht?“

„Von König Lex“, antwortet Athena verbittert. Sie beißt sich auf die Unterlippe. Es geht nicht nur uns so, die meisten Kandidatinnen schweigen. Nur wenige lassen sich auf Gespräche ein.

Es ist Lucas, der mir gegenüber erscheint. Dieses Mal grinst er nicht, selbst ihn hat es kalt erwischt. „Darf ich?“, fragt er immerhin.

Ich nicke. Geräuschvoll schabt der Stuhl über den Boden, übertönt damit alles Gerede. So leise ist es. „Das war mal…interessant“, murmelt er. Sucht meinen Blick.

„Alles okay?“

„Ja. Nein. Mir gefällt der Gedanke nicht“, gebe ich zu.

Auf meiner anderen Seite sitzt Willowdeen, die ein Brötchen zerpflückt und die Stücke auf ihren Teller plumpsen lässt. Sie schaut immer wieder zu Theo, obwohl Knox ihr direkt gegenüber sitzt.

„Mir auch nicht“, stimmt sie zu. „Aber wir müssen es tun. Königinnen sitzen eben nicht nur herum, sie haben auch Verpflichtungen.“ Das sagt sie so leicht, als hätte sie Ahnung davon, was auf uns zu kommt.

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