„Aufstehen, du Schlafmütze. Du willst doch wohl nicht am ersten Schultag zu spät kommen." Grummelnd drehe ich mich zur Seite in der Hoffnung, dass die Stimme, die mich aus meinem Schlaf gerissen hat, verschwindet.
„Valerie."
Mittlerweile habe ich erkannt, dass es Namjoons ist und bete, dass er wieder geht und mich alleine lässt. Ich habe nämlich nicht vor auf ihn zu hören und mich aus meinem kuscheligen Bett zu bewegen. „Lass mich", murmle ich bloß und ziehe die Decke über meinen Kopf.
Meinem neuen Mitbewohner gefällt das aber nicht, sodass ich im nächsten Moment spüre, wie die schöne weiche Decke von meinem Körper gerissen wird. Augenblicklich fange ich an zu frieren und öffne ganz leicht meine Augen. Dabei versuche ich Namjoon böse anzuschauen und nach meiner Decke zu greifen, die er stets in den Händen hält. Jedoch sieht er nicht so aus, als würde er sie mir zurückgeben wollen. „Dann schlaf ich halt ohne Decke", meine ich beleidigt und schließe wieder meine Augen, während der Junge mit den blonden Haaren neben mir bloß seufzt.
„Wenn das nicht dein erster Schultag an einer neuen Schule wäre, würde ich dich einfach weiterschlafen und dir eine Lektion erteilen lassen, aber da ich heute mal sozial sein möchte, werde ich das nicht zulassen. Auch wenn es mein Leben kosten wird, da du mir wie ein Morgenmuffel vorkommst und bekanntlich werden Morgenmuffel sehr aggressiv und wütend, wenn man sie nicht schlafen lässt."
Mit „Morgenmuffel" hat er mehr als nur recht.
„Wir machen einen Deal: du gibst mir meine Decke, lässt mich weiterschlafen und gehst wieder. Dann wird niemand aggressiv und auch nicht verletzt", sage ich verschlafen. „Ich hab doch schon gesagt, dass das nicht geht. Also steh auf, sonst kommst du wirklich noch zu spät." Namjoon rüttelt mich an meinen Schultern, wobei ich bloß verschlafen ein paar unschöne Wörter murmle. Nach einer Weile gibt er auf. „Dann muss ich wohl zu härteren Mitteln greifen. Tut mir leid, aber du hast es so gewollt."
Bevor ich etwas antworten könnte, spüre ich wie ich hochgehoben werde und ich mich im nächsten Moment auf dem harten Boden befinde. „Aua", zische ich und öffne nun endgültig meine Augen. Wenn auch mit Mühe. Von hier unten schaue ich zu einem grinsenden Namjoon, den ich am liebsten schlagen würde.
„Du weißt aber schon, dass ich hier weiterschlafen könnte", meine ich und lege mich demonstrativ auf den Boden und suche eine perfekte Schlafposition. „Jesus", höre ich Namjoon sagen und merke wie er anschließend in mein Bad läuft. Was macht er denn da? „Jetzt kommt mein letzter Trumpf. Du bist ja noch schlimmer als Yoongi am Morgen und das muss was heißen."
Bevor ich etwas erwidern kann, spüre ich im nächsten Moment eine Ladung kaltes Wasser in meinem Gesicht, sodass ich schnell meine Augen aufreiße und ein kleiner Schrei meinen Mund verlässt. Lachend stürmt der Blonde aus meinem Zimmer, während ich nun bereits hellwach mit einem nassen Gesicht, aufstehe und ihm nachlaufe.
„Du bist so was von tot, Pfannkuchengesicht!"
Dieser aber lacht nur noch lauter, während ich an einem verschlafenen Yoongi vorbeirenne, der mir verwirrt nachschaut. Namjoon rennt die Treppen herunter und ich folge ihm mit schnellen Schritten. Als wir fast unten angekommen sind, springe ich die letzten Treppenstufen runter und lande anschließend auf ihm, sodass wir beide zu Boden fallen.
„Hab ich dich", meine ich, während er sich schmerzhaft seinen Arm festhält. „Aua, das hat echt wehgetan. Ich hab dich doch nur vor dem zu spät Kommen bewahrt!", meint er und schaut mich gespielt weinend an.
Schmunzelnd stehe ich auf und halte ihm meine Hand hin, damit ich ihm beim Aufstehen helfen kann. Er ergreift diese und lässt sich von mir hochziehen. „Na, danke aber auch", sage ich, sodass er wieder anfängt zu grinsen. „Jetzt bin ich immerhin wach."
Zufrieden schaut er mich an, während ich bloß meine Augen verdrehe und ein paar nasse Strähnen aus meinem Gesicht streiche. „Wie ich sehe, ist Valerie nach einem langen Kampf aufgewacht", höre ich Yoongi sagen, der gähnend an mir vorbeigeht. Anscheinend hat er den Weg endlich hierher geschafft. Im Gegensatz zu mir ohne Streitereien.
Stolz grinst Namjoon, während wir drei zu den anderen stoßen, die bereits am Frühstücken sind und uns mit einem „Guten Morgen" begrüßen. Grüßend hebe ich meine Hand, während ich wegen Yoongis Kommentar nicke.
„Es war hart, aber ich habe es doch geschafft. Morgen wird das aber jemand anderes übernehmen! Hast du denn keinen Wecker?" Fragend schaut mich Namjoon an, während ich mir ein Brot schmiere. Entschuldigend schaue ich ihn an und kratze mich am Hinterkopf.
„Na ja, einen Wecker hab ich schon - nicht nur einen - und auch alle nacheinander ausgeschaltet."
Meine Mitbewohner fangen an zu lachen, sodass ich ein wenig grinsen muss über meine Schlafprobleme, beziehungsweise Aufwachprobleme.
„Zum Glück hat dich Namjoon geweckt, denn die Schule fängt bald an." Bei Jimins Warnung schaue ich auf die Uhr und merke tatsächlich, dass es schon ziemlich spät ist. Deswegen verdrücke ich schnell mein Essen und mache mich anschließend fertig, sodass ich pünktlich vor der Haustür stehe und auf die anderen warte, mit denen ich dann zu meiner neuen Schule laufe.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...