Fake Mission [BTS FF]

Part 75

Ich bin die erste, die sich nach der Schule auf nach Hause macht, da Namjoon, Lisa, Jin und Hoseok sowieso in der anderen Klasse sind und einen anderen Stundenplan haben als wir anderen. Tae, Jimin, Yoongi, Jungkook und Jennie, die in meine Klasse gehen, sind in der Schule geblieben, da sie noch ein paar Fragen bezüglich ihrer letzten Klausur haben, die wir heute zurückbekommen haben. Während ich also in Richtung unseres Hauses gehe, gehe ich auch an den Grabsteinen von Kai, Yongguk und Johnny vorbei, die schließlich neben dem Schulhof begraben wurden, wie die Angehörigen es wollten. Für einen kurzen Moment bleibe ich stehen und schaue mir die frischen und bunten Blumen an, die auf ihren Gräbern liegen. Jeden Tag bringt jemand welche hierher. Mein Blick gleitet wieder nach rechts neben die anderen Gräber, wo eigentlich ein weiteres sein sollte, und zwar für Jackson.

Er ist immer noch nicht aufgetaucht, was ich zwar versuche zu vergessen, aber einfach nicht geht. Ich konnte das Rätsel um seine verschwundene Leiche immer noch nicht lösen und ich weiß nicht, ob ich überhaupt irgendwann mal dazu in der Lage sein werde. Mittlerweile glaube ich, dass es hier vielleicht einen Magier an der Schule gibt, der Jacksons Leiche verschwinden lassen hat. Allerdings frage ich mich immer, warum? Eins ist sicher: es handelt sich hier um keinen Zufall. Es kann nicht sein, dass ein Wildschwein vorbeigelaufen ist, Jackson gesehen und sich gedacht hat, dass er ihn mitnehmen wird, um ihn später an seine Wildschweinbabys zu verfüttern. Auch kann es um Gottes willen nicht sein, dass zufälligerweise ein Psychopath vorbeigelaufen ist und sich dachte, dass erJackson zum Spaß mitnehmen wird und auch noch dabei die Spuren verwischt.

Denn das ist ein weiterer Punkt, der mir erst etwas später aufgefallen, ist als ich noch zum Tatort gegangen bin. Das war einige Stunden nachdem uns die Polizei verkündet hat, dass drei Leichen im Wald gefunden wurden. Die drei Körper von Kai, Yongguk und Johnny haben sie natürlich bereits weggetragen, die waren nicht mehr da, aber das ganze Blut und die restlichen Kampfspuren waren noch da. Und ich konnte erkennen, dass die Stelle, an der eigentlich Jacksons toter Körper gelegen hat in jener Nacht, im Gegensatz zu den Stellen daneben, aussah wie ein ganz normaler Waldboden. Er sah nicht so aus, als hätte noch vor wenigen Stunden ein toter Jackson drauf gelegen. Entweder waren die Polizisten dumm und kamen einfach nicht drauf, dass sich da noch Blut einer vierten Person befindet und dass es an dieser Stelle offensichtlich so aussieht, dass da noch eine weitere Person gelegen hat. Oder jemand hat den Tatort sabotiert undJackson weggeschaffen. Ich weiß, das ist nur eine Theorie von vielen anderen, aber es macht mich einfach verrückt, dass ich nicht weiß, was das Ganze soll.

Nachdem ich diese Grabsteine lang genug angestarrt habe, laufe ich weiter, bis ich wieder zuhause bin. Als ich durch die Haustür reingegangen bin, schließe ich diese und will die Treppen hoch in mein Zimmer gehen, da erschrecke ich mich fast zu Tode, als ich sehe, dass vor dieser eine Person steht, die aber nicht zu meinen Mitbewohnern gehört. Als ich realisiere, wer es ist, entspanne ich mich wieder und atme erleichtert aus. „Musst du mich so erschrecken? Und wie bist du hierüberhaupt reingekommen?", frage ich etwas wütend und stelle meine Tasche neben den Schuhschrank.

Mein Mentor Caspar lehnt sich gegen das Treppengelände und schaut mich an. „Ihr habt eure Haustür nicht abgeschlossen. Das solltet ihr vielleicht mal machen." Ich verdrehe meine Augen.

„Draußen ist es genauso gefährlich wie hier im Haus, falls sich rausstellen sollte, dass hier jeder ein Ghul ist, Caspar."

„Vielleicht. Trotzdem solltet ihr das machen."

„Und warum bist du hier, wenn ich fragen darf?"

Es muss etwas Wichtiges sein, wenn er persönlich erschienen ist und mir keine simple Nachricht geschrieben hat. „DieHerrin möchte dich sehen." Ich hebe meine Augenbrauen und schlucke. „Jetzt?"Caspar nickt.

„Wo?"

„Im Wald. Sie wartet schon."

Ich folge immer noch etwas überrumpelt meinem Mentor, der mich in den Wald führt, wo ich anscheinend gleich meine Herrin treffen werde.