Fake Mission [BTS FF]

Part 18

„Kookie, gib mir meinen verdammten Koffer wieder!"

Wütend rennt Jimin hinter dem schwarzhaarigen, lachenden Jungen hinterher, der sich seinen Koffer geschnappt hat und nun dabei ist, damit wegzurennen.

„Niemals!", ruft dieser lachend zurück, während Lisa und ich belustigt das Schauspiel beobachten.

„Ich sag doch - mit solchen Idioten auf Klassenfahrt zu gehen war echt nicht die beste Idee", kommentiert sie, ehe ich nicke und ihr zustimme. „Wir sind nicht einmal losgefahren und sie sind jetzt schon dabei, sich gegenseitig auf den Geist zu gehen. So wie immer. Wie soll das bitteschön in der Jugendherberge sein? Mit denen in einem Zimmer zu schlafen wird ja wohl echt die Hölle sein."

Lisa lacht ein wenig und nickt.

„Wir müssen uns noch unbedingt mit Jennie etwas überlegen, womit wir die Jungs reinlegen können. Schließlich müssen wir uns doch mitten in diesen Bergen irgendwie mit irgendetwas vergnügen können, nicht?"

Verschwörerisch grinse ich sie an und hebe meine Daumen. Sie hat recht, Langeweile ist während einer Klassenfahrt fehl am Platz, was wiederum bedeutet, dass wir unseren eigenen Spaß finden müssen. Und die Jungs ein bisschen auf den Arm zu nehmen ist ja wohl Spaß genug.

Der Rest meiner Mitbewohner ist gerade dabei die Koffer zu verstauen, während Lisa und ich aufhören zuzusehen, wie der Pinkhaarige den armen Dieb schlägt, sodass wir in den Bus steigen und uns freie Plätze suchen.

„Lass uns ganz hinten hocken", schlägt Lisa vor und ich stimme ihr zu, sodass wir uns beide hinten in die letzte Reihe mit den sechs Sitzen nebeneinander fallen lassen. Kurz darauf betreten auch noch Taehyung, Namjoon, Jennie, Hoseok, Jin und Yoongi den Bus. Da in der hintersten Reihe jetzt nur noch vier freie Plätze sind, hocken sich rechts von mir Jennie, Namjoon, Yoongi und Jin hin, während Taehyung und Hoseok direkt vor uns auf dem Zweiersitz Platz nehmen.

„Wuhu, jetzt kann ich von hier hinten deinen Stuhl treten und dich die ganze Fahrt über nerven!", meine ich zu Tae, der mich drohend anschaut.

„Wenn du auch nur einmal gegen meinen Stuhl trittst, schwöre ich dir, hat dein letztes Stündlein geschlagen."

Gespielt ängstlich hebe ich meine Hände und wische eine imaginäre Träne aus meinem Gesicht.

„Oh, nein, werter Herr Taehyung, ich bitte Sie, begnadigen Sie mich."

Jennie und Lisa neben mir kichern leise, während der Grauhaarige vor mir bloß grinst.

Jungkook und Jimin, die anscheinend ihre Verfolgungsjagd beendet haben, setzen sich auf den anderen Zweiersitz neben Hoseok und Tae, sodass wir - das Haus D14 - alle beisammen sitzen. Auch die restlichen Schüler der 12a und 12b setzen sich in den Bus und fangen die verschiedensten Gespräche an.

Seit ich hier bin sind schon drei Wochen vergangen und seitdem hab ich noch nicht so große Kontakte in meiner Klasse geknüpft, außer natürlich mit meinen Mitbewohnern. Mit Yongguk, Kai, Jackson, Johnny und Jisoo - fünf meiner Klassenkameraden - verstehe ich mich relativ gut und habe mich schon einige Male mit ihnen unterhalten, aber das war es dann auch.

Ich bin zum Entschluss gekommen, dass es auch gar nicht so schlecht ist, Freundschaften außerhalb meines Wohnhauses zu machen, so kann ich nämlich weitere Personen beobachten. Und nur weil meine Mitbewohner des Hauses D14 wachsam sind und kein einziges Ghul Merkmal aufzeigen, muss es nicht gleich bedeuten, dass die anderen ebenfalls so vorsichtig sind.

Diese Klassenfahrt ist schließlich eine einmalige Chance auch andere der zwölften Klassen zu beobachten und währenddessen nicht auffällig zu wirken. Schließlich kann es auch so aussehen, als würde die Neue sich bloß ihre neuen Mitschüler anschauen, woran überhaupt nichts verwerflich ist.

„Jetzt geht es endlich los, yah!" Jungkook reißt freudig die Arme hoch, als der Motor startet und sich der große Bus tatsächlich in Bewegung setzt.

„Also ich bin ja immer noch nicht so überzeugt von den Bergen", meint Namjoon bloß und schaut kritisch in die Runde.

„Glaub mir, es wird mega nice dort, scheiß auf die Berge und denk einfach daran, dass wir keine Schule haben." Aufmunternd stupst Yoongi ihn in die Seite, während ich anfange aus dem Fenster zu starren, die vorbeiziehende Landschaft betrachte und mich tatsächlich ein wenig auf die Abschlussfahrt freue.