„Aufstehen, ihr Turteltäubchen! Kuscheln könnt ihr wieder, wenn wir in der Jugendherberge sind!"
Im nächsten Moment spüre ich auch schon ein Kissen in meinem Gesicht, sodass ich nun meine Augen öffne und angestrengt versuche rauszufinden, welcher Otto mich auf so eine radikale Weise aus meinem Schlaf reißt. Ich erkenne, dass es Jin war, den ich nun am liebsten eigenhändig in den See schmeißen würde.
„Wir haben nicht gekuschelt und sind auch keine Turteltäubchen, klar? Warum hast du uns geweckt?" Ich funkle ihn böse an und fahre mir durch meine verwuschelten Haare, während ich ein wenig rot werde, wenn ich dran denke, wie Tae und ich letzte Nacht geschlafen haben. So eng einander geklebt muss das wirklich wie Kuscheln ausgesehen haben. Unauffällig entferne ich Taes Arm, der sich immer noch um meine Hüfte befindet, sodass dieser nun ebenfalls endgültig aufwacht.
„Frau Sieler hat gesagt, wir sollen alle aufwecken, damit wir uns so schnell wie möglich zur Jugendherberge aufmachen können. Zieht euch an und kommt frühstücken. Ihr seid eine der letzten. Ich bin mir sicher ihr werdet keine weiteren Sympathiepunkte sammeln, wenn ihr nach der Aktion mit dem Dornbusch zu spät zum Frühstück kommt und wir alle auf euch warten müssen." Mit diesen Worten verschwindet Jin auch schon. Daraufhin lasse ich mich seufzend in mein Kissen fallen.
Tae stütz sich auf seinen Ellenbogen und lächelt mich verschlafen von dort oben an. „Du hast Mama Jin gehört."
Ich verdrehe meine Augen und will etwas erwidern, da ist der Grauhaarige auch schon aufgestanden und fängt an mich zu kitzeln. Ich erschrecke mich fast zu Tode; zum einen, weil das unerwartet kam und zum anderen, da ich dieses Gefühl, wenn man gekitzelt wird absolut schrecklich finde.
„Ich bin ja schon wach, ich bin ja schon wach! Ich steh ja schon auf, aber bitte hör auf!", lache ich gequält und versuche Taehyungs Hände wegzuschlagen, was mir glücklicherweise auch gelingt. Als er sich wieder aufrichtet und mich lachend anschaut, atme ich erstmal tief ein und aus und setze mich wieder auf. „Ihr wisst doch, dass Aufstehen nicht meine Stärke ist", brumme ich und stelle mich auf die Beine. „Das durften wir in den letzten Wochen oft genug miterleben", bestätigt Tae schmunzelnd.
Nachdem wir zwei uns angezogen haben, machen wir uns auf zu den anderen, die in der Nähe des abgebrannten Lagerfeuers sitzen und irgendwelche belegten Brötchen mampfen.
Aus einem anderen Zelt kommen plötzlich Yongguk, Kai, Johnny und Jackson raus, was dazu führt, dass ich unkontrolliert atmen muss. Beim Anblick von Jackson rutscht mir mein Herz in die Hose und ich muss an unser nächtliches Gespräch von gestern Nacht denken, das leider echt ist und kein Albtraum oder pure Einbildung.
Unsere Blicke treffen sich, sodass wir uns mehrere Sekunden lang anstarren. Er verengt ein wenig seine Augen und wenn ich mich nicht täusche schmunzelt er ein wenig. Und dieses kleine, aber feine Schmunzeln sagt mehr als tausend Worte. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schaue ihn skeptisch an. Ich frage mich wirklich, ob er der einzige Ghul auf diesem gesamten Internat ist oder die anderen auch welche sind. Ihn einfach zu fragen wäre wohl das dümmste überhaupt. Wenn es so wäre, warum sollte er es mir sagen? Soweit ich das verstanden habe, weiß er, was ich hier treibe und eine Beschattung durchführe, da wäre es absolut dumm von ihm mir die Information zu verraten, für die ich hier bin.
„Morgen, Leute. Gut geschlafen?" Johnnys Stimme bringt mich dazu den intensiven Blickkontakt mit dem Ghul namens Jackson abzubrechen und nun den lächelnden Jungen anzuschauen. Ich versuche Jackson auszublenden und mir selber zu versprechen, dass ich mir bald was überlegen werde, wie ich mein aktuelles Problem lösen kann.
„Ich hatte das Gefühl, ich schlafe auf einem Stein", antwortet Tae vor mir, was die anderen zum Lachen bringt. Ich merke wie Jackson nun ebenfalls aufhört mich anzustarren und mitlacht. Wäre er bereit dazu mein Geheimnis überall auszuplappern? Aber wenn ja, dann hätte er das doch schon bestimmt längst gemacht, schließlich beobachtet er mich schon seit einer Weile, oder nicht? Jetzt wo er es mir gesagt hat, ist die Gefahr, dass er es weitererzählt viel zu hoch.
„Ich muss schleunigst was unternehmen. Caspar wo bist du, wenn man dich mal braucht?", murmle ich vor mich hin, während wir uns zu unseren restlichen Klassenkameraden setzen.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...