Ich bin sprachlos.
Geschockt.
Stille.
„Wie bitte?", frage ich. Ich habe das Gefühl, als ob ich in einem Traum gefangen wäre - genauer gesagt, in einem Albtraum. Es dreht sich plötzlich alles um mich, es fangen an Sternchen vor meinem Auge zu tanzen, mein Herz schlägt viel schneller, mein Atem ebenfalls. Ich starre Tae ins Gesicht, sehe wie er seinen Mund bewegt, redet, kann ihn aber nicht hören. Es werden immer mehr Sterne, es dreht sich alles viel schneller und ich habe das Gefühl, gleich ihn Ohnmacht zu fallen. Bevor ich mir aber dessen wirklich bewusst werde, merke ich wie alles schwarz wird.
Ich höre und sehe nichts mehr.
Ich kann nicht denken.
Ich weiß nicht, wo ich bin.
Auch weiß ich nicht, wem die Stimme gehört, die die ganze Zeit auf mich einredet und immer lauter wird, bis ich wieder die Augen aufreiße und mich schlagartig aufsetze. Ich atme wie wild und ich spüre, wie sich Schweißperlen auf meiner Sturn gebildet haben. Durch diese ruckartige Bewegung werde ich nicht nur wieder in die Realität zurückkatapultiert, nein, sondern ein krasser Schmerz durchfährt meinen gesamten Körper, sodass ich los schreie. „Vali! Beruhig dich, sollen wir einen Arzt holen?" Erst jetzt bemerke ich, wie jemand neben mir sitzt und das ist niemand Geringeres als Tae. Auch meine anderen Mitbewohner stehen rund um mein Bett verteilt und schauen mich an. Von Caspar weit und breit keine Spur. Als mich Tae brührt, erschrecke ich mich so sehr, dass ich drohe vom Bett zu fallen. Zum Glück steht Namjoon neben diesem, sodass er mich noch rechtzeitig auffangen kann, was aber dennoch mit Schmerzen verbunden ist. „Ich wusste, dass es keine gute Idee war, es ihr zu sagen!", zischt er und legt mich vorsichtig auf den Boden und beugt sich besorgt über mich. „Was ist, wenn sie es dem Arzt sagen wird oder wieder in Ohnmacht fällt?" Während Lisa auf mich zugerannt kommt und diese Fragen stellt. „Vali, bist du da?" Während meines Falls habe ich meine Augen geschlossen und ich habe auch nicht mehr vor, diese zu öffnen, als ich mich wieder an alles erinnere, was mir Tae, bevor ich ohnmächtig geworden bin, gesagt hat - nämlich, dass sie zu meinen Feinden gehören. Vermutlich sind die anderen kurz danach wieder gekommen. Caspar ist, wie es aussieht immer noch Kaffeetrinken und hat noch nichts davon mitbekommen. Als die Erinnerungen und der Fakt, dass all meine Mitbewohner Ghule sind, auf mich einbrechen, wünschte ich mir, dass ich wieder das Bewusstsein verlieren würde. „Sch, alles gut, Vali. Tief ein und ausatmen." Ich mache, was Tae sagt, der nun ebenfalls neben mir auf dem Boden kniet.
Warum ich so reagiert habe? Warum ich in Ohnmacht gefallen bin? Nicht, weil ich Angst vor ihnen habe, sondern weil ich nicht will, dass sie Ghule sind. Ich will es nicht! Ich wünschte, sie wären keine, dann müsste ich sie laut meines Auftrags nicht töten. Aber das Schlimme ist ja, dass ich genau das machen muss! Meine Aufgabe ist es, alle Ghule auszurotten, die es hier am Internat gibt! Also, warum müssen sie alle meine Zielobjekte sein? Ich bin nicht in der Lage sie zu töten!
Doch, bist du, es ist schließlich deine Aufgabe, Valerie!
Verdammt!
Ich schlage meine Hände vor das Gesicht und merke, wie sich Tränen in meinen Augen bilden.
Hör auf zu weinen, du Weichei!
Was soll ich nur meiner Herrin sagen? Ich kann es ihr nicht verraten, ich kann es einfach nicht! Zu meinem Unglück wird auch noch die Tür aufgerissen. Da sich diese rechts neben meinem Bett befindet und ich links neben dieses gefallen bin, sehe ich nicht, ob jemand rein oder rauskommt und überhaupt, wer es ist. „Was ist passiert?" Ich erkenne sofort, dass es Caspar ist. Dieser kommt zu mir gestürmt. Die Jungs machen ihm Platz. „Sie ist in Ohnmacht gefallen." Caspar tätschelt vorsichtig meine Wange. Verdammt, ihm kann ich es auch nicht sagen! Was mache ich nur? Ich blinzle meine Tränen weg und entferne meine Hände. Er darf nicht sehen, dass ich kurz vorm Weinen war. „Wann ist das passiert? Holt doch verdammt nochmal einen Arzt!" Jennie macht, was er sagt und stürmt aus dem Zimmer. Bevor ich etwas sagen kann, denke ich erneut an mein Dilemma und merke, wie mir wieder schwarz vor Augen wird. „Vali, bleib hier bei uns! Vali!"
Schwarz.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...