Fake Mission [BTS FF]

Part 19

Als wir endlich nach fünf Stunden Fahrt ankommen, atme ich erleichtert aus, schnappe mir meinen Rucksack und verlasse mit den anderen den Bus. Endlich raus aus diesem sauerstofflosen und stickigen Bus.

„Wie schön es hier doch ist!" Unsere total euphorische Klassenlehrerin betrachtet mit einem Lächeln im Gesicht die Berge, die sich vor ihr erstrecken, während ich bloß meine Augen verdrehe.

Auch von den anderen bekommt sie keine Zustimmung oder eine Reaktion, die ihre Euphorie in irgendeiner Weise erwidert.

„Und die Luft hier ist wirklich frisch und angenehm, liebe Schüler!", sagt sie und schaut uns begeistert an, wobei sie dieses mal wenigstens ein paar halbherzige Zustimmungen bekommt.

„Haben wir hier überhaupt Netz?", fragt Jennie und schaut auf ihr Handy.  „Nah, hier sind keine Handys erlaubt!", wird sie sofort von Frau Sieler ermahnt, während meine Mitbewohnerin ihr Gesicht verzieht. „Kein Netz", meint sie bloß und steckt das Handy wieder weg.

„Was hast du denn erwartet? Dass das Gras und die Steine dir freies Internet und Netz schenken werden? Frag doch die Kuh da drüben nach dem Wlan Passwort", meint Namjoon ironisch und die Stirn runzelnd.

„Was weiß ich? Die Hoffnung stirbt zuletzt", antwortet die Braunhaarige bloß und zuckt mit den Schultern. „Aber sie stirbt", wirft Jungkook ein, ehe Jennie ihn an die Stirn schnippst. Daraufhin aber muss er nur ein wenig lachen.

„Schnappt euch eure Koffer und auf geht es! Dort drüben ist unsere Unterkunft!"

Laut klatscht Frau Sieler in die Hände, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen und hilft Herr Ruth seinen Koffer aus dem Kofferraum des Busses zu ziehen. Und ja, Herr Ruth ist auch mit auf Klassenfahrt bekommen, da ja schließlich eine weibliche und eine männliche Begleitung dabei sein muss. Deswegen auch haben wir Jennie schon unzählige male aufgezogen, während sie rote Wangen bekommen und uns nacheinander geschlagen hat.

„Unter einer Jugendherberge hab ich mir etwas Cooleres vorgestellt", sagt Tae, als wir die etwas schäbige Unterhausung entdecken.

Ein Stöhnen durchfährt die ganze Klasse und selbst Yoongi und Jungkook, die schon seit Tagen versuchen unseren Pessimismus gegenüber dieser Klassenfahrt zu mildern, sehen nicht gerade begeistert aus.

„Eine Jugendherberge ist kein Fünf Sterne Hotel, junger Mann", meint Frau Sieler mit hochgezogener Augenbraue. Beschämt wendet Tae den Blick von ihr ab. Schließlich wusste er nicht, dass sie sein Geheule hören würde.

„Wir werden erst einmal einchecken und währenddessen könnt ihr ja schon mal eure Zimmeraufteilung machen. Es sind Räume mit jeweils fünf Betten. Ob ihr nun die Mädchen von den Jungs trennt oder nicht, ist uns relativ egal, solange ab elf Uhr Nachtruhe herrschen wird. Und unter Nachtruhe verstehen wir auch absolute Ruhe! Sprich, ich möchte niemanden sehen, der nach dieser Uhrzeit noch irgendeine Art von Lärm macht oder sich nicht in seinem eigenen Bett befindet!", warnt Frau Sieler, während ich mit Namjoon vielsagende Blicke austausche.

„Jennie, sie hat gesagt eigene Betten, also müssen wir dich leider enttäuschen, was die Sache mit Herr Ruth betrifft." Ob sich dieser Kommentar für Kookie gelohnt hat oder nicht, weiß ich nicht, aber was ich weiß ist, dass er den heftigen Schlag auf den Hinterkopf von ihr nicht sonderlich angenehm finden muss, da er nun schmerzhaft das Gesicht verzieht.

„Jeon Jungkook, halt deine verdammte Klappe, wenn du nicht bald diesen Berg runterrollen willst!" Jennies Wangen färben sich ein wenig rot, während wir anderen bloß versuchen unser Lachen zurückzuhalten.

„Also, wer schläft mit wem in einem Zimmer?", fragt Yoongi in die Runde, als wir endlich in der Herberge sind und uns auf irgendwelche alten Sofas fallen lassen, während unsere Lehrer an der Rezeption das mit unseren Zimmern klären.

„Auf jeden Fall wir drei Mädels in einem Raum!", ruft Lisa, sodass Jennie und ich grinsend nicken. Die sieben Jungs aber stöhnen bloß auf. „Dann müssen wir wohl losen, welche zwei von uns die Opfer sein werden, die mit dem Weiber-Clan in einem Raum schlafen müssen."

Bei Jins Bezeichnung für uns drei fange ich an zu lachen, während die anderen zwei Mitglieder des „Weiber-Clans" bloß die Augen verdrehen.

„Wer opfert sich freiwillig?", fragt Hoseok, woraufhin es still bleibt. Beleidigt schauen wir die sieben Idioten an.

„Also so schlimm ist es dann ja wohl echt nicht mit uns. Ganz im Gegenteil: mit dem Weiber-Clan in einem Zimmer schlafen zu dürfen ist ein absoluter Segen", beteuere ich, allerdings bekomme ich bloß ironische Laute von den Jungs zurück.

„Dann lösen wir das Problem eben wie echte Männer", meint Hoseok und steht mit erhobenem Haupt auf. Die anderen machen es ihm nach, sodass ich Lisa und Jennie verwirrt anschaue, die bloß die Köpfe in ihren Hände vergraben, als wüssten sie bereits was für ein peinlicher Akt jetzt kommen wird.

„Wie echte Männer?", frage ich. Meine Frage wird relativ schnell beantwortet, als sich die sieben in einen Kreis stellen und ihre Hände in die Mitte ausstrecken.

„Schere-Stein-Papier? Ernsthaft? Es gibt wohl kaum etwas Unmännlicheres", meine ich bloß und fange an sie auszulachen, woraufhin ich einige böse Blicke von ihnen ernte. Nach dem anstrengenden Schere-Stein-Papier-Kampf hat das Schicksal entschieden, dass Jungkook und Taehyung bei uns schlafen werden.

„Wehe einer von euch wird schnarchen!", warnt Lisa die beiden, die bloß abwehrend die Hände heben.

Mittlerweile haben Frau Sieler und Herr Ruth die Schlüssel für unsere Zimmer besorgt, sodass wir alle auf dem Weg zu diesen sind.

„Wisst ihr Jungs, wir zwei haben gleich drei Mädchen abgestaubt und ihr zu fünft gar keins - da staunt ihr, was?" Breit grinsend schaut Jungkook Jin, Jimin, Yoongi, Namjoon und Hoseok an, die laut anfangen zu lachen, während wir drei ihn nur empört anschauen. „Vorher habt ihr drum gekämpft, auf keinen Fall mit uns in einem Zimmer zu landen und jetzt bist du so froh, dass du damit herumprotzen musst?", fragt Jennie und stemmt ihre Hände in die Hüften.

„Ich versuche immer alles positiv zu sehen", verteidigt sich Jungkook lachend, während wir das Stockwerk zu unseren Zimmern erreichen.