Zehn Wochen später
„Bist du berei- olala!" Während ich mir meine hohen Schuhe anschnalle, erscheint Tae in meinem Zimmer. Lächelnd drehe ich mich einmal im Kreis, posiere spaßeshalber wie ein Model. „Gefällt es dir?" Der mittlerweile Blauhaarige Tae, der nur wegen mir blaue Haare hat, da ich sie ihm vor wenigen Wochen gefärbt habe, nickt beeindruckt. Sein dunkelblauer Anzug und das graue Hemd passen sehr gut zu ihm und auch ich schaue ihn grinsend an. „Du siehst echt gut aus. Der Anzug steht dir ausgezeichnet. Lisa hat einen guten Job gemacht." Lisa war gemeinsam mit ihm shoppen, deshalb er diesen überhaupt an. Tae lacht und kommt auf mich zu, schlingt seine Arme um meine Hüfte und zieht mich zu sich. „Ja, das hat sie. Aber noch mehr bin ich von deinem Aussehen beeindruckt. Du siehst einfach umwerfend aus." Ich lächle ihn und küsse ihn. „Danke, du Charmeur", murmle ich. „Eine Sache aber fehlt noch", sage ich und deute auf meinen Hals und schnappe mir meine Kette von der Fensterbank. Netterweise legt sie mir Tae um, indem er mir erstmal die Haare beiseite streicht, sie zusammenschließt und mir noch einen sanften Kuss auf den Nacken drückt, ehe ich mir noch meine Handtasche schnappe und auf die Tür zeige. „Wir sind bereit, nicht?" Ich streiche noch ein letztes Mal mein Ballkleid zurecht. Tae nickt, bevor wir auch schon mein Zimmer verlassen. Unten warten schon die anderen auf uns. Jin, Namjoon, Hoseok, Yoongi, Jimin und Jungkook tragen alle elegante Anzüge, während Jennie und Lisa wunderschöne Ballkleider tragen. „Auf geht's zu unserem Abiball!", ruft Jimin und öffnet freudig die Tür. Hand in Hand laufen Tae und ich mit den anderen zur Schule. Auf dem Weg zu dieser begegnen wir vielen anderen unserer Stufe, die ebenfalls ihren Abschluss gemacht haben.
Bei der Schule angekommen, sehen wir auch schon die vielen Luftballons und auch die Aufschrift auf einem Plakat: „Willkommen bei eurem Abiball, 12. Klässler!" Lächelnd gehen wir alle an diesem vorbei. „Na, endlich haben wir die Schule hinter uns. Dann kann der Spaß des Lebens ja endlich anfangen", kommentiert Jungkook, dem wir lachend zustimmen. „Dann kannst du ja endlich deine Karriere als Hasenzüchter starten", sage ich, sodass er mich beleidigt anschaut und die anderen losprusten. „Kookie, das war nur ein Spaß", sage ich und ziehe ihn in eine kurze Umarmung. Sein Gesicht hellt sich wieder auf und auch er schaut mich nun schmunzelnd an. „Wer weiß? Hasen sind mein Gebiet!"
„Ja, weil du selber so aussieht wie ein Hase", murmelt Yoongi kaum hörbar. Allerdings haben es Jungkook und ich gehört, sodass ich laut loslache und Jungkook ihm eine reinhaut. Als wir endlich die Schule und die große Aula betreten haben, kommt uns angenehme Musik entgegen. „Hey, da sind meine Eltern! Tschau, Leute, wir sehen uns später!" Hoseok verabschiedet sich strahlend und läuft schnell auf seine Eltern zu, die ihn fröhlich empfangen und sofort anfangen, mit ihm zu plappern, - natürlich erst, nachdem sie ihn ordentlich durchgeknuddelt haben. Auch die anderen entdecken nach und nach ihr Angehörigen und verlassen unsere Gruppe des Hauses D14, bis nur noch Tae und ich übrig bleiben. Auch dieser trifft auf seine Mutter, mit die ich erstmal Bekanntschaft mache. Stolz erzählt er, dass ich seine Freundin bin und als sie dies erfährt, kann sie nicht aufhören von Kindern und einer Hochzeit zu reden, was mir doch etwas peinlich ist. Jedoch versuche ich einfach darüber zu lachen. Ich bin einfach froh, dass sie mich anscheinend mag und Tae trotz seines toten Vaters so eine tolle Mutter hat, die ihn über alles liebt. Bei diesem Anblick muss ich strahlen und zeige zur Seite. „Ich lass euch mal alleine und schau mir mal das Buffet an. Ich hab schon seit einer halben Stunde nichts mehr gegessen, da wird es langsam mal Zeit", sage ich und laufe los. Wenige Schritte später packt mich aber jemand an meinem Handgelenk und ich sehe, dass es Tae ist, sodass ich ihn irritiert anschaue. „Du musst nicht gehen. Bleib bei uns." Ich lächle ihn an und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Taetae, nur weil ich keine Eltern habe, heißt es nicht, dass du deine Mutter mit mir teilen musst, ehrlich. Mir geht es gut, verbring ruhig etwas Zeit allein mit deiner Mutter. Einen Abschlussball gibt es nur einmal im Leben. Also, geh und tanz mit ihr und erzähl ihr, wie toll ich bin." Lachend gucke ich ihn an, was ihn auch zum Lachen bringt. „Ja, das werde ich definitiv machen. Aber was denkst du, worüber rede ich die ganze Zeit am Telefon mit ihr?" Grinsend nehme ich seine Hand. „Hoffentlich über mich." Er nickt grinsend, woraufhin ich ein wenig rot werde. „Ich, als Ex-Homunkuli kenne so was wie Eltern nicht, also das geht schon klar", wiederhole ich mich und winke ab. „Bist du dir sicher? Ich teile gerne meine Mama mit dir. Die anderen ganz sicher auch. Besonders Jimin, denn seine Mutter liebt Franz Kafka genauso wie du. Ihr beide hättet also genug Gesprächsstoff." Ich blicke rüber zu Jimins Mutter und wiege meinen Kopf hin und her. „Ja, das stimmt. Ich danke dir, aber ich bin mir sicher. Schließlich haben wir genug Zeit zusammen, wenn wir wieder zuhause sind, also genieß die Zeit mit deiner Mutter. Ich komm nachher noch mal zu euch, okay? Außerdem sollte Caspar bald kommen." Ich zwinkere Tae zu und schaue zu, wie er zögerlich nickt und wieder zu seiner Mutter läuft.
Ich mache mich also auf zu dem Buffet, schnappe mir was zu essen und setze mich in eine ruhige Ecke. Gerade als ich meinen Teller weggebracht habe, erblicke ich einen Rotschopf, der durch die Tür reinkommt. Grinsend gehe ich mit schnellen Schritten auf den bekannten Mann zu. „Caspar!", rufe ich. Dadurch entdeckt er mich und schmunzelt leicht, während er die Arme ausbreitet. Ich umarme ihn stürmisch und genieße die lange Umarmung. „Ich bin froh, dass du gekommen bist", murmle ich. Wir lösen uns voneinander und ich sehe sein breites Grinsen. „Es ist mir eine Ehre, Margareth." Er mustert mich und lächelt. „Du siehst echt schön aus." Ich verdrehe lachend meine Augen und lege seine Hand um meine Taille, während wir durch die Aula laufen. „Du bist echt ein schleimiger Mentor."
* * *
„Das war echt ein schöner Tag, nicht?" Jin und Namjoon liegen eng umschlungen auf dem Rasen und schauen fragend in die Runde. Wir anderen nicken zustimmend. Währenddessen spielt Tae mit meinen Haaren und ich genieße es, in seinen Armen liegen zu können. „Es war echt ein schöner Abend, ja", bestätigt Jennie, die zusammen mit Jungkook und Yoongi auf Gartenstühlen sitzt. Jimin und Hoseok teilen sich ein Kissen, auf dem sie sitzen und das sie neben Namjoon und Jin gelegt haben. Tae und ich haben es uns ebenfalls auf dem Rasen unseres Gartens gemütlich gemacht, während Lisa und Hoseok auf einer Bank sitzen. „Ich bin froh, dass ich auf dieses Internat gekommen und euch kennenglernt habe", sage ich und ernte lächelnde Gesichter. „Auch wenn das echt absurd klingt, bin ich dieser Mission auch noch dankbar, die dir deine Herrin aufgedrückt hat", sagt Yoongi. Alle anderen stimmen ihm zu und nicken. „Oh, ja." Ich kuschle mich in Taes Arme und seufze, während ich an die schmerzhaften Ereignisse denken muss, die sich vor zehn Wochen ereignet haben. „Der ganze Dreck hätte nicht passieren sollen, aber ja. Ohne diese Beschattung hätte ich euch niemals kennengelernt. Und na ja, so schlimm ist es als Mensch auch nicht, oder?" Hoseok zuckt mit den Schultern und lockert den Gürtel seiner Anzugshose ein wenig und streift seine schicken Schuhe ab. „Ja, da hast du recht. Obwohl ich sagen muss, dass ich meine leuchtenden, schönen, violetten Augen vermisse." Wir alle lachen. „Dass ich kein Feuer mehr bändigen kann, finde ich auch ziemlich schade", füge ich hinzu. „Da hast du recht. Ich finde es schade, dass wir keinen Avatar mehr unter uns haben." Bei Jungkooks Kommentar muss ich lachen und schließe meine Augen. „Hauptsache ist, dass wir uns haben, nicht?", meint Tae und wir alle stimmen ihm zu. „Gruppenkuscheln!", schreit Jimin auf und springt auf, um uns alle in einen Kreis und dann in eine große Umarmung zu ziehen. „Bah, ist das kitschig!", schreit Yoongi auf. „Pscht! Genieß es, Yoongi!" Jennie haut ihm auf den Kopf, was uns wieder zum Lachen bringt.
„Ich liebe dich, Vali", flüstert Tae währenddessen in mein Ohr. „Ich liebe dich auch, Taetae."
„Bah, ich hab das gehört! Das ist ja noch viel kitschiger!"
„Yoongi!"
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Ende
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Diese Geschichte hat nun nach langer Zeit ihr Ende gefunden. An dieser Stelle möchte ich mich bei jedem bedanken, der sich die Zeit genommen und diese gelesen hat. Ich bin dankbar für alle Sternchen und habe mich auch jedes Mal über Kommentare gefreut.
Ein besonderer Dank geht dabei an DarkDesire050 <3 :)
Danke euch allen! <3
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29.04.2018 - 06.03.2019
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...