„Taehyung, du willst doch bestimmt auch während unserer Klassenfahrt mein Taxi ein, oder?"
Ich lächle den besagten Jungen an und klimpere mit meinen Wimpern. Sarkastisch fängt der Grauhaarige an zu lachen und klopft mir auf den Rücken, während er sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel wischt. Nachdem er sich halbwegs beruhigt hat, ich ihn ohne das vorherige Lächeln anstarre und er tief Luft holt, schüttelt er seinen Kopf.
„Du bist echt witzig, Vali. Mit dieser Frage hast du dich sogar selbst übertroffen."
Als Demonstration zeigt er auf den ziemlich steil steigenden Berg und schaut mich ironisch an.
„Warum denn nicht? Bitte, Taetae", flehe ich ihn an und schiebe meine Unterlippe nach vorne, was wieder dazu führt, dass der Junge nur auflacht.
„Ich bin doch nicht lebensmüde!"
Empört schaue ich ihn an, als wir alle gemeinsam loslaufen, mit den Zelten in unserer Hand, den Rucksäcken auf den Rücken und den Kapuzen über den Köpfen, das nur, weil es leicht regnet.
Laut Herr Ruths toller Wetterapp soll der Regen bald endgültig aufhören, allerdings hat diese auch behauptet, es würde heute überhaupt nicht regen.
Und dass wir vorher auf dem Weg zur Jugendherberge von einem Tsunami überschwemmt wurden, beweist mir genau das Gegenteil.
Der Grund, warum ich Herr Ruth nicht vertraue und erst recht nicht seiner Wetterapp.
„Flenn nicht rum, sondern benutz deine eigenen Beine!"
Mit einem bösen Blick im Gesicht drehe ich mich zu der Stimme um und starre Yoongi an.
„Du Schildkröte bleibst mal lieber still, ja? Ich arbeite gerade hart dran, Tae davon zu überzeugen, mich da nach oben zu tragen. Mach meinen Fortschritt nicht zunichte."
Der Türkishaarige legt seine Hand auf meine Schulter und schaut mich mitleidig an.
„Nichts für Ungut, aber die Chance, dass dieser Schwächling dich da nach oben trägt ist ziemlich gering. Ich möchte ja echt nicht deinen Traum zerstören, aber ich gehe mal davon aus, dass dieses Taxi nur während der Schulzeit Dienste leistet."
Gespielt traurig verziehe ich mein Gesicht und laufe trotzig weiter, darauf achtend nicht in eine dämliche Pfütze zu treten.
Zelten ist zwar eigentlich etwas, das ich ziemlich mag, aber bei diesem Wetter und dieser Anzahl an Leuten könnte ich mir was Besseres vorstellen als in einem engen Zelt fast auf Jungkook zu liegen, Taes Füße in meinem Gesicht zu haben, Namjoon schnarchen zu hören und Jennies Haare in meinem Mund zu haben.
Dennoch hoffe ich, dass ich zumindest mit meinen Forschungen einen Schritt weiter komme. Schließlich ist die Chance, etwas Auffälliges beobachten zu können, höher als sonst und das nur, weil die komplette zwölfte Stufe auf einen Haufen geworfen wurde und wir die kommende Nacht nicht schlafen, sondern eher kuscheln müssen.
„Wen hast du hier gerade als Schwächling bezeichnet, du Baka?"
Yoongi kassiert von Tae einen Schlag auf den Oberarm.
„Na, dich natürlich. Du kannst ja deine Prinzessin nicht einmal einen Berg hoch tragen."
Herausfordernd schaut Yoongi ihn an, sodass ich die beiden grinsend anschaue.
Bei meinem dämlichen Spitznamen, den mir Tae gegeben hat, würde ich am liebsten ausrasten und die beiden in einer Pfütze ertränken, aber vorerst halte ich mich zurück.
„Du etwa?"
Yoongi zuckt desinteressiert mit den Schultern.
„Nein, aber schließlich geht es um deine Liebste und nicht um meine."
Bei dieser Bezeichnung nehmen meine Wangen einen roten Schimmer an, den ich krampfhaft versuche, zu verstecken.
Glücklicherweise bekommen die beiden nichts davon mit, da sie damit beschäftigt sind, sich gegenseitig herausfordernd anzuschauen.
„Dann schau mal zu, du Mango. Das lasse ich nicht auf mir sitzen."
Bevor ich noch etwas sagen, spüre ich schon Taes Arme, die sich um mich legen und plötzlich hochheben. Erschrocken japse ich nach Luft und kralle mich instinktiv an seinem Kragen fest.
„Tae, verdammt. Was soll das denn plötzlich?"
„Na, ich werde dich hoch tragen. Aber nur diesen einen kleinen Berg. Das war es doch, was du wolltest."
„Ich war nicht vorbereitet!"
Er zuckt nur mit seinen Schultern und läuft weiter, als wäre es das leichteste der Welt, einen Menschen zu tragen und diesen auch noch auf einen Berg zu transportieren.
Auch schauen einige Mitschüler uns kurz an, tuscheln ein bisschen, ehe sie sich wieder ihren eigenen Dingen widmen.
Ich kann es ihnen nicht einmal verübeln, schließlich liegt die Neue - wie sie mich so schön nennen - mit einem panischen Gesichtsausdruck in den Armen von dem hübschen Taehyung.
Als ich auch noch über seine Schulter schaue, hebt ein grinsender Yoongi seine Daumen hoch.
Das war also sein Plan? Schlau, schlau.
Mein erschrockenes Gesicht verwandelt sich in ein schmunzelndes und ich schaue den Türkishaarigen verschwörerisch an.
Ich hätte zwar nie im Leben gedacht, dass man Tae durch Provokation zu so etwas bringen kann, aber wie es aussieht, kann er es gar nicht leiden, wenn man seinen männlichen Stolz ankratzt.
So kann man die Wanderung genießen, da macht mir nicht einmal der Regen was aus.
„Ich schulde dir was", flüstere ich in seine Richtung, woraufhin Yoongi bloß grinsend abwinkt.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...