„Schwester, holen Sie schnell einen Arzt. Unsere Patientin scheint langsam aufzuwachen, ich bleibe solange bei ihr."
„Selbstverständlich. Ich beeile mich."
Mein Kopf schmerzt höllisch und es summt in meinen Ohren. So laut, dass ich es nicht schaffe, einen klaren Gedanken zu fassen und zu realisieren, wer ich bin, wo ich bin und was ich hier mache. Das Summen scheint auch immer lauter zu werden, was die Situation nicht gerade besser macht. Nachdem die erste Frage, die ich mir bereits gestellt habe, geklärt war - nämlich, wo ich bin -, öffne ich meine Augen und wünsche mir, ich hätte es nicht getan. Wegen des grellen und unfassbar hellen Lichts schließe ich meine Augen wieder und stöhne auf. Der stechende Geruch von Desinfektionsmittel und das viele Rumgelaufe außerhalb dieses Zimmers lassen mich vermuten, dass ich mich in einem Krankenhaus befinde, was auch erklären würde, warum die Krankenschwester einen Arzt holen sollte.
„Hallo? Können Sie mich hören?" Ich spüre, wie ich am Arm berührt werde, was mich dazu bringt, ein wenig zusammenzuzucken. Das führt aber leider Gottes dazu, dass ich mir meiner Schmerzen bewusst werde, sodass ich schmerzerfüllt zischen muss und mein Gesicht verziehe. Außerdem erschrecke ich mich aufgrund des Schmerzstichs so sehr, dass ich wieder meine Augen aufreiße. Ich merke, wie sich Schweißperlen auf meiner Stirn bilden, während ich angestrengt versuche, die Schmerzen auszublenden und mich nicht zu bewegen. Augenblicklich schießen mir die Bilder von letzter Nacht in den Kopf, was erklärt, warum ich hier bin und was ich hier zu suchen habe. Ich denke an die Ghule, die zugleich Freunde von Jackson waren und sich an mir rächen wollten, mich deshalb auch angegriffen haben. Da sie zu sechst waren und ich alleine, war ich im Nachteil. Auch hatte ich keinen Vorteil, nur weil ich ein Homunkulus bin und sie nur Ghule. Sechs Ghule gegen einen Homunkulus ist nichtsdestotrotz sehr unfair. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe. Aber das verdanke ich höchstwahrscheinlich meinen Mitbewohnern.
Meine Gedanken kreisen um Tae, sodass ich meinen Mund aufmache, um die Krankenschwester, die immer noch neben meinem Bett steht und mich still, aber auch besorgt mustert. Ich drehe meinen Kopf so langsam es geht zu dieser. „Wo ist mein Freund? Und wo sind meine Freunde?", krächze ich. Meine Stimme klingt erbärmlich. Aber wie soll man auch klingen, wenn man knapp dem Tod entkommen ist? In so einer Situation helfen mir meine Regenerationskräfte nicht sehr viel. Diese scheinen im Übrigen Urlaub zu machen, denn ich fühle mich wirklich schlecht. Die sechs Ghule haben mich so sehr verletzt, dass meine Regenerationskraft nichts mehr taugt.
Die Schwester mit der seltsam grünen Strähne in ihren sonst braunen Haaren, die zu einer Kurzhaarfrisur geschnitten wurden, schaut mich verblüfft an. Vermutlich ist sie überrascht, dass ich überhaupt in der Lage bin, einen normalen Satz zu formulieren. Bevor sie mir aber tatsächlich eine Antwort liefern kann, wird die Tür meines Krankenzimmers aufgerissen. Statt des Arztes kommt aber genau die Person rein, die ich im Moment mehr als einen gesunden Körper brauche; nämlich Taehyung. „Tae", flüstere ich erleichtert und fange an zu lächeln. Auch kann ich nichts gegen die Tränen machen, die nun an meinen Wangen runterlaufen. „Vali, oh mein Gott." Als er schwer atmend mein Bett erreicht hat, bemerke ich alleine an seinem Blick, dass er mich berühren, in dem Arm nehmen und auch küssen will, aber er sieht mir an, dass ich Schmerzen habe. Alleine die vielen Verbände, die sich um meine Hände und Arme befinden weisen darauf hin, dass es mir alles andere als gut geht. Wie mein Gesicht aussieht, worauf vor einigen Stunden Ghule eingeschlagen haben, möchte ich gar nicht erst wissen. Bestimmt sehe ich schrecklich aus. „Ich bin so froh, dass du aufgewacht bist.“
Ich auch, Tae und ich weiß nicht, wie ich dir das alles erklären soll.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...