Part 128

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Tae lässt von mir ab und ich sehe, wie die sieben Jungs und auch zwei Mädchen gemeinsam auf die Herrin zugehen. Der Stein fällt zurück in die Vitrine, woraufhin der Schmerz in meinem Oberkörper sofort nachlässt. Ich sehe, wie die neun gegen die Herrin kämpfen, auch wenn man sieht, dass sie ihnen doch ziemlich überlegen ist, auch wenn sie zu neunt sind und sie nur alleine ist. Namjoon packt sie an ihren Haaren und beißt ihr den Nacken, was sie zum Aufschreien bringt, während Jimin und Jungkook damit beschäftigt sind, ihr Tritte und Schläge zu verpassen. Somit entstehen Kratzer und blutige Spuren auf ihrem Körper. Auch die anderen integrieren sich in den Kampf, indem sie versuchen, sie anderweitig zu verletzten. Allerdings sehe ich, wie Dianas Wunden schnell verheilen – typisch für einen Homunkulus. Schließlich haben wir ziemlich gute Regenerationskräfte, die bei mir allerdings nach und nach nachlassen. Doch ihre sind viel besser als bei all den anderen Homunkuli. Sie schafft es sogar sich aus dem Griff der neun Ghule zu befreien und ihnen blitzschnell blutige Wunden zuzufügen. Meine Mitbewohner lassen schmerzerfüllt von ihr ab und sind überrascht von ihrer Schnelligkeit. Jedoch geben sie nicht auf und starten einen zweiten Angriff. Aber auch dieser endet darin, dass die Herrin nur minimal verletzt wird, meine Freunde jedoch umso stärker. Tae wirft mir einen kurzen Blick zu und in seinen Augen spiegeln sich Angst, Schmerz und auch Unterwerfung wider. Will er etwa aufgeben? So, wie ich?

Auch die anderen scheinen sehr verletzt zu sein, auch wenn sie es immer wieder und wieder versuchen, der Herrin weh zutun. Immer wieder schafft sie es sich zu verteidigen und meine Hoffnung sinkt immer weiter. Sie alle liegen nun schwer atmend und verletzt auf dem Boden, sodass die Herrin einen Moment Zeit hat, diesen Augenblick zu genießen. Taehyung liegt sehr nah bei ihr, sodass sie ihn an seinem Pullover hochzieht und ihn mustert. „Du musst Valeries Freund sein, nicht wahr?" Ich schaffe es mich unter großen Schmerzen aufzusetzen. „Lass ihn in Ruhe", sage ich zähneknirschend und ich merke, wie es in mir brodelt. „Oh, ich soll ihn in Ruhe lassen?", lacht die Herrin und schleudert Tae plötzlich mit aller Wucht gegen den Boden. „Nein!", brülle ich, stehe schnell auf und renne schreiend auf die Herrin zu. Blind vor Wut sammle ich all meine Kräfte und schlage sie so fest, dass sie gegen die Wand prallt. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie meine Mitbewohner zur Seite gehen und den stark verletzten, hoffentlich nicht toten Tae zur Seite schieben und uns beiden aus dem Weg geht.

Bitte, Gott, sag mir, dass es Tae gut geht!

„Ach, jetzt auf einmal kämpfst du auch?", fragt mich die Herrin, steht wieder auf und kommt auf mich zu. Jedoch entweiche ich ihrem Angriff, packe sie mit aller Kraft am linken Arm, verdrehe diesen und trete ihr in den Rücken, sodass sie aufschreit und auf die Knie fällt. Sie blickt mich aggressiv an und knurrt mich an. „Wag es ja nicht, dich deiner Herrin zu widersetzen, Margareth." Sie packt mich an den Schultern und will mir erneut Schaden zufügen, da öffne ich meinen Mund und sehe auch schon, wie aus diesem Feuer kommt, sodass sie sich verbrennt und einige Schritte zurücktritt.

„Mir kannst du vielleicht wehtun, aber nicht meinen Freunden."

Bei diesen Worten bemerke ich, dass beim Sprechen immer noch das lodernde Feuer meinen Mund verlässt. Meine zwei Hände stelle ich in Kampfposition auf und lasse auch über diesen Feuer erscheinen. Schreiend gehe ich auf sie zu, trete sie, schlage sie, füge ihr starke Verbrennungen zu und wundere mich, woher auf einmal diese Kraft kommt. Auch ich werde stark erwischt, aber als ich merke, dass auch meine neun Mitbewohner, inklusive Tae, mitkämpfen, schöpfe ich neuen Mut und ich merke, wie die Kräfte der Herrin nachlassen. Erst jetzt bekomme ich Hoffnung, wir könnten es vielleicht schaffen, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Noch ein Tritt, noch ein Schlag, noch eine Verbrennung, noch ein Biss und noch eine Wunde, die sich bei der Herrin nicht mehr verschließt. Ich bin so im Rausch, dass ich gar nicht mehr merke, wie meine Freunde von ihr ablassen und nur noch ich gegen sie kämpfe. Als ich ihr noch einen aggressiven Tritt verpasse, fällt sie zu Boden, stöhnt auf und bewegt sich nicht mehr, sodass ich über ihr stehe und schwer atme. Ich packe den Stein aus der Vitrine, der immer noch leicht leuchtet und bemerke das schwache rote Licht aus meiner Brust. „Mach das nicht, Valerie", sagt die Herrin leise. Ich habe sie noch nie so zerbrechlich und kaputt gesehen, wie jetzt. Sie blutet überall, ist von Dreck und von roten Flecken übersehen. Ihren kalten und dominanten Blick erkenne ich nicht mehr. Wie haben wir das nur geschafft? „Und ob ich das mache! Sie haben uns alle hintergangen und meinen Freunden weh getan!", brülle ich. Feuer kommt aus meinem Mund und ich kann mir nur all zugut vorstellen, dass meine Mitbewohner sich aus dem Kampfgeschehen raus gezogen haben, weil sie Angst vor mir haben. Noch nie war ich so wütend, wie jetzt. Vermutlich habe ich es wegen meiner Wut geschafft, mich doch noch aufzuraffen und zu kämpfen. Ich konnte den Anblick des stark verletzten Taes einfach nicht ertragen.

„Sie hassen dich, Margareth. Sie alle. Du wirst nie wieder von Taehyung geliebt werden. Nie wieder wird es so sein, wie es mal war. Du hast sie belogen und betrogen-"

„Das ist Ihre schuld!", brülle ich sie an und merke, wie mal wieder Tränen kommen. Tränen, die zeigen, dass ich weiß, dass sie recht hat. Trotz, dass sie so schwach ist, schafft sie es, zu lachen, auch wenn sie danach husten muss.

„Meine schuld?"

„Ja, Sie haben mich angelogen und mich diese bescheuerte Mission machen lassen!"

„Ich habe dich nicht dazu gezwungen, dich in einen Ghul zu verlieben und dich mit den anderen anzufreunden. Streng genommen habe ich dir das verboten und ich wusste von Anfang an, dass du diese Regel missachtet hast. Du hast versagt, Valerie, ja das hast du."

Ich fange an, am ganzen Körper zu zittern, während ich den Stein der Unendlichkeit in meiner Hand halte. „Sie hassen dich, hörst du? Du bist ein Homunkulus, sie sind Ghule! Sie hassen dich! Sie hassen dich und werden dir nie verzeihen, sie-"

Plötzlich wird mit der Stein aus meiner zitternden und verletzten Hand gerissen und hochgehoben. „Nein!", brüllt die Herrin mit aufgerissenen Augen. Im nächsten Moment knallt der Stein an die Wand und zersplittert in hunderte von kleinen Stückchen. Die Schreie der Herrin dringen in meine Ohren, quälen mich, aber nicht so sehr, wie ihre Worte, die der Wahrheit entsprechen. Meine Sicht verschwimmt, jedoch bemerke ich, dass sich plötzlich ein kleiner roter Stein in meiner Hand befindet, der aus dem Nichts erschienen ist – der Stein der Vergänglichkeit, der sich vorher noch in meiner Brust eingepflanzt befunden hat, der auf magischerweise nun in meiner Hand befindet. Auch dieser zersplittert und löst sich auf, genauso, wie der andere Stein und die Herrin, die im nächsten Moment auch schon verschwunden ist. Auch ihre lauten Schreie verschwinden. "Sie löst sich in Luft auf ...", höre ich jemanden von meinen Mitbewohnern sagen. Wer genau es ist, weiß ich aber nicht, da ich mich immer noch wie in einem Rausch befinde. Mein Herz klopft immer noch wie wild, meine Sicht verschwimmt, alles dreht sich um mich, bevor ich auch schon auf die Knie sinke, anfange zu schreien und plötzlich das Bewusstsein verliere.

Fake Mission [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt