Fake Mission [BTS FF]

Part 119

Ein Tag später steht das Klassenfest an, sodass wir uns alle aus dem Haus D14 fertig machen. Das bedeutet ungefähr so viel, dass Jimin und Hoseok mal wieder alles dransetzen Namjoon und Jin beim Backen zu nerven, Jennie, Lisa, Jungkook und ich Panik schieben, weil wir nicht wissen, was wir anziehen sollen. Tae hat mir bereits ein paar Kleidungsstücke empfohlen und ich bin gerade am Überlegen, ob ich seinen Rat befolgen, meine schwarze Hose und den dunklen Wollkragenpullover mit meinen Boots anziehen soll oder auch nicht. Ein Blick auf meine Uhr aber erspart mir das Beantworten dieser Frage, denn ich weiß nun, dass mir nicht mehr all zu viel Zeit bleibt, sodass ich diese Sachen schnell überziehe, meine Haare mache, meine Jacke und Tasche schnappe und anschließend runter in die Küche gehe. „Wo sind die anderen?", fragt Jin. Ich zucke mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung. Ich weiß bloß, dass Tae noch mit seiner Frisur kämpft, aber was mit den anderen ist ..." Den Kopf schüttelnd streife ich mir meine Jacke über, während Jin seine Augen verdreht, in seine Schuhe schlüpft und sich an die Treppe stellt. „Bewegt eure Ärsche hierher, sonst kommen wir zu spät!", schreit er nach oben, jedoch mit so einer krassen Lautstärke, dass ich mir die Ohren zuhalten muss, was Namjoon mit einem Lachen quittiert. „Wow, hast du ein lautes Organ", sage ich, nachdem ich meine Hände wieder entfernt habe. „Irgendjemand muss ja mal ein Machtwort sprechen", verteidigt sich der Braunhaarige.

Seine lauten Worte scheinen tatsächlich Wirkung zu zeigen, denn wenige Sekunden später kommen auch schon die restlichen sieben Mitbewohner des Hauses runtergestürmt. „Halleluja", murmelt Namjoon, der auch schon dabei ist, die Haustür zu öffnen. „Wer schön sein will, braucht halt Zeit", meint Jungkook, als er aus der Tür geht, „aber das kannst du ja nicht verstehen, Namjoon." Ich pruste augenblicklich los und muss noch mehr lachen, als Joon ihm eine Kopfnuss verpasst. „Und, freust du dich?" Plötzlich erscheint eine Gestalt neben mir, die seine warme Hand mit meiner verschränkt. Sofort fange ich an zu lächeln und blicke hoch zu der besagten Person. „Oh, ja. Besonders auf das Essen", sage ich zu Tae und umschließe seine Hand mit meinen Fingern. Er muss lachen. „Warum wundert mich das nicht?" Ich knuffe ihn in die Seite und schaue ihn beleidigt an. „Hast du mich gerade ernsthaft fett genannt?" Yoongi - der überraschenderweise neben mir auftaucht - gibt ein gespielt erschrockenes Geräusch von sich und fasst sich an sein Herz. „Taetae, also wirklich. Die Wahrheit muss man jemandem immer etwas sanfter beibringen." Empört klappt meine Kinnlade nach unten, was Yoongi zum Grinsen bringt. Auch Tae neben mir lacht laut los. „Ich schwöre, du Gnom, ich bringe dich um!" Ich lasse Taes Hand los und stürme auf Yoongi los, der aber viel zu flink unterwegs ist und davonrennt. Die anderen schauen bei unserer Verfolgungsjagd belustigt zu und scheinen sich köstlich zu amüsieren.

Nach meiner kleinen Verfolgung, bei der ich es tatsächlich geschafft habe den Türkishaarigen einzuholen und ihm eine reinzuhauen, kehren wir außer Puste wieder zurück zu den anderen, um unseren Weg zur Schule fortzuführen. Nach einigen Minuten entdecken wir auch schon den Schulhof, auf dem sich viele unserer Klassenkameraden befinden. Es sind bereits einige Zelte aufgestellt, außerdem sehen wir, dass auch schon manche Tische und Bänke stehen. Nachdem wir dort endlich angekommen sind, helfen wir noch den Rest aufzubauen, während immer mehr Jugendliche dazustoßen und die Party endlich anfangen kann. Im Gegensatz zu den anderen aber liegt mein Augenwerk nicht auf Jins leckerem Karottenkuchen, auch liegen meine Gedanken nicht nur bei dem Stockbrot, das wir später, wenn es dunkel sein wird, am Lagerfeuer zubereiten werden, sondern bei meiner Aufgabe: in die Schule einzubrechen und den mysteriösen Raum mit der ovalen Form auf der Tür ausfindig zu machen und endlich rauszufinden, was es mit diesem und dem Raumplan auf sich hat. Hoffentlich werde ich heute Nacht alle Rätsel lösen können.

Wenn ich doch bloß gewusst hätte, dass in dieser Nacht, in der alle zwölften Klassen eine harmlose Party feiern, so einige Dinge passieren werden, die mein Leben für immer verändern ...