Ich schreie kurz auf, während jemand auf mir liegt und mich festhält. Augenblicklich entwinde ich mich aus dem Griff des Unbekannten und stehe wieder auf zwei Beinen, während ich hektisch atme. Meine Hose, Schuhe und Jacke sind nun voller Schlamm, aber viel mehr interessiert es mich, wer zum Teufel das gerade eben war. Diese Frage wird mir beantwortet, als ich die vier Gestalten, die sich nun um mich herum versammelt und mich so umringt haben, sehe. Mein Kopf schellt umher, während ich es schwer habe zu atmen und ich in Kampfposition dastehe.
„Das ist dein Ende, Valerie."
Ich schaue in Jacksons Gesicht, während er sich ebenfalls aufrappelt. Ich hätte es mir ja denken können, dass er derjenige ist, der mich auf dem Weg zu dem Treffen mit Caspar zu Boden reißt und angreift.
„Was wollt ihr von mir?", frage ich und schaue Jackson und seine drei besten Freunde Kai, Yongguk und Johnny abwechselnd an, die mich alle mit einem bösen und kampfbereiten Blick mustern.
Und obwohl ich sie bereits gestern Nacht gesehen habe, verwundert mich ihr eiskalter Blick. Sonst kenne ich diese drei bloß mit ihrem netten Lächeln, aber was erwarte ich von diesen Ghulen überhaupt? Außerdem bin ich ja selbst jemand anderes, als ich vorgebe zu sein, also habe ich kein Recht mich über ihr unechtes Lächeln, wenn sie vormittags in der Schule im Klassenzimmer sitzen zu beschweren. Von diesem Lächeln ist nichts mehr übrig. Ich sehe bloß ihre violett leuchtenden Augen und die spitzen Zähne, die sie fletschen.
„Was wir von dir wollen?", stellt Kai nun eine Gegenfrage.
„Was fällt euch nutzlosen Ghulen ein, mich bei meinem Spaziergang zu stören?"
Bei meiner Frage fängt Yongguk an zu lachen. Es ist aber ein ganz anderes Lachen als das, an das ich mich gewöhnt habe. Dieses Lachen hat nichts mehr mit den warmen Tönen zu tun, die er von sich gibt, wenn er lacht. Es ist eher ein Lachen, das mir zeigen soll, dass er mir überlegen ist, was mich dazu verleitet meine Augenbrauen hochzuziehen.
„Bei deinem Spaziergang? Ist das hier etwa genauso ein Spaziergang wie der gestern? Nennst du etwa andere Menschen heimlich beobachten ‚Spaziergang'?"
Nun ist Johnny derjenige, der lachen muss.
„Ich wusste von Anfang an, dass ihr genauso wie Jackson Ghule seid. Deswegen war es keine große Überraschung mitanzusehen, wie ihr vier dieses Mädchen getötet habt. Ich habe es mir spektakulärer vorgestellt. Aber ich hätte wissen müssen, dass ihr schwache und lächerliche Ghule seid", sage ich provokant.
Natürlich wusste ich nicht, dass die drei ebenfalls Ghule sind, aber ich möchte ihnen meine Verwunderung nicht zeigen. Denn das macht mich schwach.
„Jackson hat uns erzählt, was du bist und es ist echt unglaublich dich so vor uns stehen zu sehen. Ich habe noch nie einen Homunkulus so nah vor mir gesehen", meint nun Kai faszinierend, was mich dazu bringt wieder spöttisch zu lachen.
„Ja, denn normalerweise töten wir Homunkuli euch Ghule sofort, wenn wir dich sehen. Genauso wie deinen Großvater, Kai", meine ich, während ich sehe, dass Kais Lächelnd verschwindet.
„Was bezweckst du mit deiner verdammten Mission eigentlich? Meinst du nicht, dass es für einen einzigen Homunkulus wie dich hier zu gefährlich ist? Was ist denn, wenn hier jeder ein Ghul ist? Dann bist du von hunderten Ghulen umzingelt, die dich töten wollen."
Johnny schaut mich erwartungsvoll an, während ich aus dem Augenwinkel sehe, wie Jackson seine Augen verdreht.
„Genau deswegen ist sie ja hier, du Trottel. Um rauszufinden, ob es noch mehr von uns gibt. Das macht sie, damit sie uns alle töten kann. Aber ich denke nicht, dass es geplant war, dass wir dir einen Schritt voraus sind oder?"
Und mal wieder schaut mich der Braunhaarige abwertend an, während ich bloß still bleibe. Ich höre wie Yongguk hinter mir lacht. Dabei verschwinden für einen kurzen Moment seine leuchtenden Augen, da er diese geschlossen hat.
„Du bist eine sehr gute Schauspielerin, Vali. Taehyung wäre wirklich enttäuscht und verletzt, wenn er wüsste, wer und was du eigentlich bist."
Ich verziehe wütend mein Gesicht und merke wie mein Puls steigt.
„Wie schade nur, dass er seine falsche Liebhaberin nicht mehr sehen wird, da nun ihr letztes Stündlein geschlagen hat."
Und bevor ich noch ein letztes Mal blinzeln kann, eilen die vier in Höchstgeschwindigkeit auf mich zu, sodass ich bereit bin gegen die vier anzukämpfen.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...