Nachdem ich an einigen Zimmern vorbeigelaufen bin und endlich das Zimmer gefunden habe, in dem Yongguk, Kai, Johnny und Jackson schlafen, klopfe ich an dessen Tür. Ich höre wie die Stimmen in dem Zimmer verstummen und sich Schritte nähern. Mein Herz klopft etwas schneller, ehe jemand die Tür aufreißt und mich nun die Person, die dafür verantwortlich ist, anschaut. Als Johnny sieht, dass ich es bin, fängt er an zu lächeln.
„Na wen haben wir denn da?" Ich lächle zurück. „Ist Jackson da? Ich müsste mal kurz mit ihm reden", frage ich. Ihm die Lüge mit den Kopfhörern aufzutischen würde denke ich nichts bringen, denn zu meinem Unglück würde Jackson schnell abblocken und sagen, er habe sie nicht, womit ich meine Chance mit ihm zu reden, verspielt habe.
Johnny hebt seine Augenbrauen und macht die Tür vollständig auf, sodass ich in das unordentliche Zimmer schauen kann, in dem sich auch der Junge befindet, nach dem ich suche. Als er mich sieht, muss er anfangen zu grinsen. Dieses Grinsen würde ich ihm aber am liebsten aus dem Gesicht schlagen. Leider weiß niemand davon, dass ich anfange Jackson zu hassen und er mich ebenfalls, deswegen lasse ich das lieber.
„Jackson, da will dich jemand sprechen."
Wenn ich mich nicht täusche wackelt er sogar mit den Augenbrauen, was dazu führt, dass ich die Augen verdrehe. Wenn er nur wüsste, warum ich mit ihm sprechen will, würde er nicht so schauen. Jackson steht auf und schaut mich intensiv an. „Dann lasse ich meinen spontanen Besucher nicht länger warten."
Als er aus dem Zimmer gekommen ist, schließt er die Tür und ich deute ihm, mitzukommen, was er auch wortlos macht. Als wir uns in der Lobby befinden und ich die Toiletten sehe, schnappe ich mir seinen Arm und ziehe ihn in die Frauentoilette. „Ey, was soll das? Wieso sind wir hier? Sehe ich für dich wie eine Frau aus?" Jackson bombardiert mich mit Fragen, während ich checke, ob sich jemand in eine der zwei Kabinen befindet. Zu meinem Glück ist dem nicht so, sodass ich mich zu Jackson wende, der mich abwartend anschaut.
„Bist du der einzige Ghul hier?", frage ich direkt, ohne auf seine vorherigen Fragen zu antworten. Mir ist leider kein besserer Ort als dieser zum Ausfragen eingefallen, deswegen stehen er und ich nun zusammen in der Damentoilette. Bei meiner Frage fängt Jackson an zu lachen, während ich angespannt die Arme vor der Brust verschränke.
Sein Blick fällt auf meinen Ellbogen, wo sich immer das Loch wegen meinem Sturz vorhin im Wald befindet. „Deine Regenerationskraft ist erstaunlich. Genauso wie man es von einem Homunkulus kennt." Ich beiße mir auf die Zähne. Es wird mal langsam Zeit den Spieß umzudrehen, denn so langsam habe ich das Gefühl, dass Jackson denkt, er sei der Führer dieses Spiels, allerdings weiß er nicht, mit wem er sich angelegt hat. „Beantworte einfach meine Frage", meine ich und starre ihn an, auf seine Antwort wartend.
Statt einer Antwort bekomme ich aber mal wieder sein abfälliges Grinsen, das ich vor unserem Gespräch gestern Nacht noch nie gesehen habe. Ich kann nicht mal blinzeln, da haben sich seine Augen auch schon violett gefärbt und seine spitzen Zähne kommen zum Vorschein. Er möchte mich packen, da mache ich ihm nach und spüre, wie ich mich schnell in einen Homunkulus verwandle. Ich weiche ihm blitzschnell aus. Er erschreckt sich und erst recht als er meine schwarz gefärbten Augen sieht, die ihn wütend anstarren. Er fängt sich schnell wieder und entspannt sich wieder, während er wieder seine menschliche Gestalt annimmt, seine Augen somit wieder normal werden, genauso wie seine Zähne. Er versucht seinen schnellen Atem zu regulieren und verwandelt sein erschrockenes und verwundertes Gesicht wieder in sein schmunzelndes und selbstfälliges. Auch ich verwandle mich wieder vollständig in einen Menschen - natürlich nur vom Aussehen her - und bleibe still.
„Nicht schlecht", murmelt Jackson.
„Aber um zu deiner vorherigen Frage zu kommen ..."
Ich warte gespannt auf seine Antwort.
„Ich bin der einzige Ghul."
Ich verenge meine Augen zu Schlitzen. Er fängt schallend an zu lachen.
„Warum sollte ich dir denn auch sagen, dass die anderen Ghule sind? Das ist doch dein Ziel, nicht? Rauszufinden, ob die ganze Schule voll mit Ghulen ist. Da wäre es doch dumm von mir, dir das zu verraten, nicht? Aber na ja, das ist ja echt schade für dich. Denn einfach so Menschen töten kannst du ja nicht. Was würde es dir bringen? Du würdest bloß unnötig Aufmerksamkeit auf dich ziehen und ein Risiko eingehen. Aber einen Haufen Ghule umzubringen wäre ein Jackpot! Wie schade nur, dass ich der einzige bin, der so ein Fabelwesen ist."
Er möchte die Toilette verlassen, da bin ich mit einem Ruck bei ihm und halte ihn auf. „Ich werde es schon noch rausfinden und ich verspreche dir, das wird dein Ende sein, Jackson", sage ich scharf. Er hebt seine Augenbraue. „Und was ist, wenn ich den anderen sage, wer du wirklich bist, Valerie? Was machst du dann?"
Ich setze ebenfalls ein Schmunzeln auf. „Denkst du wirklich, dass dir das jemand glauben wird? Dass Valerie Margareth ein Homunkulus ist?"
Sein Grinsen erfriert.
„Du legst dich also wirklich mit mir an, richtig? Und was ist, wenn ich nicht der einzige Ghul bin? Denkst du ernsthaft, du wirst mit hunderten Ghulen zurechtkommen? So schnell kann deine Homunkulus-Familie nicht hier sein, oder? Ich meine, bevor wir dich alle erledigt haben."
Ich sage nichts, sondern starre ihn weiterhin an. „Außerdem habe ich keine Angst vor dir. Ich habe niemandem von deinem hinterhältigen Plan erzählt, aber ich wiederhole, was ich dir bereits gesagt habe: hau ab, sonst wirst du es bitter bereuen. Und glaub mir, Vali. Wenn Jackson so was sagt, dann meint er das auch so."
Wieder will er gehen, ich halte ihn diesmal auch nicht zurück. Ich muss unbedingt mit Caspar reden und eine Lösung finden. Jackson ist schon fast weg, da dreht er sich noch mal um und lacht kurz.
„Weißt du, was ich mich die ganze Zeit über frage? Was würde dein Taehyung wohl zu dem ganzen hier sagen?" Mein Herz rutscht mir in die Hose, als er Tae erwähnt, ehe er endgültig abhaut. Ich schüttle meinen Kopf und will ebenfalls gehen.
„Ist mir doch egal. Ich habe eine Mission zu erledigen. Das ist das, was zählt", murmle ich grimmig, während ich mich zu meinem Zimmer und so zu den anderen aufmache.
DU LIEST GERADE
Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...