Jackson ist aber nicht alleine unterwegs, denn neben ihm stehen seine besten Freunde Yongguk, Kai und Johnny, die Tae und mich freundlich anschauen.
„Hey, Leute", meine ich und setze ein Lächeln auf, während ich den Lockenkopf, die anderen zwei Braunhaarigen und Jackson mustere. Ich freue mich zwar Kai, Yongguk und Johnny zu sehen, aber wenn ich allein in Jacksons Gesicht schaue muss ich mich schon übergeben. Außerdem kommt mir sofort in den Sinn, was ich mit ihm anstellen werde, sobald der richtige Augenblick gekommen ist. Klar, auf der einen Seite freue ich mich drauf, Jackson töten zu können, egal wie krass das jetzt klingen mag, aber er ist schließlich ein Ghul und meine Homunkuli Instinkte sagen mir, dass es das Richtige ist, nicht nur, weil es der Befehl meiner Herrin ist. Auf der anderen Seite aber habe ich den Grund, warum ich so gezögert habe, als mir die Herrin diese Aufgabe erteilt hat, genau vor mir stehen: seine drei besten Freunde. Bei diesem Gedanken aber schüttle ich meinen Kopf und ermahne mich selbst. Mitleid darf ich auf keinen Fall mit irgendjemandem hier haben. Dass Jackson sterben wird, ist nicht meine Schuld, sondern seine eigene. Er hätte sich nicht mit einem Homunkulus anlegen sollen, erst recht nicht mit mir.
„Valerie?"
Ich schrecke kurz auf, ehe ich bemerke, dass die fünf Jungs um mich herum mich anstarren.
„Ja?", frage ich.
Anscheinend war ich so in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekommen habe, wie sie über etwas geredet haben.
Jackson lacht auf und beobachtet mich dabei.
Wer zuletzt lacht, lacht am Besten, Jackson.
„Ich hab gefragt, was ihr hier so in der Stadt treibt, aber anscheinend warst du mit deinen Gedanken ganz wo anders", wiederholt Jackson, woraufhin ich schnaufen muss und wieder anfange zu lächeln.
„Ja, du hast recht. Ich denke manchmal zu viel nach", meine ich etwas harsch, aber anscheinend bemerkt das niemand, außer Jackson, denn dessen Lächeln verschwindet allmählich.
„Tae und ich waren soeben einkaufen und anschließend Eisessen. Was macht ihr denn hier?", erkläre ich meinen vier Klassenkameraden und stelle ihnen gleichzeitig eine Frage.
„Wir sind grad auf dem Weg ins Kino", meldet sich Yongguk zu Wort, während er sich durch die lockigen Haare fährt und anschließend seine Hände in seinen Hosentaschen vergräbt, „habt ihr nicht Lust mitzukommen? Es wird bestimmt lustig. Der Film handelt von Fabelwesen."
Ich schlucke, während mein Lächeln erfriert.
„Von was für Fabelwesen denn?", frage ich vorsichtig.
„Homunkuli und Ghulen."
Ich starre Jackson an, der mich intensiv mustert, nachdem er mir das gesagt hat. Mein Herz bleibt für einen kurzen Moment stehen. Fordert er mich gerade wirklich heraus?
„Interessant. Seid ihr wirklich solch große Fans von diesen Wesen?", frage ich zurück und klopfe mir innerlich auf die Schultern.
Was wirst du darauf antworten, Jackson - besser gesagt, du nutzloser Ghul?
„Ich finde sie interessant. Ich habe zwar noch nie Ghule oder Homunkuli gesehen, aber ich interessiere mich sehr für sie. Besonders für Homunkuli."
Ich fange an zu grinsen.
Dann ist es doch unglaublich praktisch, dass du mich kennenlernen durftest, nicht, Jackson?
„Ich glaube ich habe mal vor ein paar Jahren einen Ghul gesehen, aber bis heute bin ich mir nicht sicher, ob ich mir das nur eingebildet habe. Wahrscheinlich war es keiner, sonst hätte er mich sicher umgebracht und ich hätte so geendet, wie mein Großvater", erzählt nun Kai, den ich nun mit erhobenen und mitleidigem Blick anschaue.
Erzählt er das, weil er dadurch glaubt mir beweisen zu können, dass er ein Mensch und kein Ghul ist? Ich hoffe er macht das nicht, weil Jackson ihm erzählt hat, was ich in Wahrheit bin.
„Dein Großvater wurde von einem Ghul getötet?", frage ich ungläubig. "Das tut mir leid", füge ich hinzu, woraufhin der besagt Junge abwinkt.
„Ach was. Das ist schon sehr lange her. Ich habe es geschafft es zu akzeptieren."
Ich schaue ihn dennoch etwas verwirrt an.
„Ein Familienmitglied wurde getötet und du schaust dir einen Film über dieses Wesen an? Das klingt in meinen Ohren etwas, na ja ... Absurd", frage ich etwas skeptisch, woraufhin Kai erneut abwinkt.
„Wie gesagt, was passiert ist, ist passiert, ich kann es nicht ändern. Ich hab mich schon dran gewöhnt und es ist um einiges besser in Freude zu gedenken als in Trauer."
Kai zuckt mit den Schultern, woraufhin ich nicke.
„Ja, da hast du recht."
„Also, habt ihr Lust mitzukommen?", fragt Jackson erneut und lächelt mich schelmisch an, ehe Tae mich am Arm nimmt und ich zu ihm hoch schaue.
Ich sehe somit seinen eher komischen Gesichtsausdruck. Er sieht schon fast wütend aus, aber warum?
„Danke für das Angebot, aber wir müssen unbedingt nachhause und die Einkäufe abladen. Oder Valerie?"
Ich schaue ihn kurz etwas verwirrt an, ehe ich meinen Blick von ihm abwende, die anderen vier koreanischen Jungs anschaue und zustimmend nicke. Ich habe auch nicht wirklich sonderlich Lust mit dem Jungen, den ich bald umbringen werde, ins Kino zu gehen und mir einen Film über meine Spezies und meine Feinde anzuschauen.
„Taehyung hat recht. Wir können leider nicht, aber trotzdem nett von euch, dass ihr fragt. Wir sehen uns am Montag in der Schule", sage ich und lächle Kai, Johnny und Yongguk an.
Jackson werfe ich nur einen vielsagenden und provokanten Blick zu, der ihm meinen Hass gegenüber ihm zeigen soll.
„Schade. Na ja, dann bis Montag!", ruft uns Johnny zu, da Tae schon angefangen hat mich hinter sich herzuschleppen.
Warum er so abwehrend und komisch auf die Begegnung mit den Jungs reagiert verstehe ich immer noch nicht, aber ich werde ihn auf jeden Fall fragen. Jetzt erstmal hauen wir vor Jackson ab. Ich kann nicht drüber nachdenken, wie und wann ich ihn töten werde, wenn er unmittelbar vor mir steht und mich so angrinst.
DU LIEST GERADE
Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...