„Ich weiß nicht, ob du mich und die anderen hassen wirst, aber wir konnten es nicht mehr verheimlichen", sagt Tae. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit und ich merke, wie schwer es ihm fällt, mir das zu sagen, was gleich kommen wird. „Ich könnte euch nie hassen, Taetae. Besonders dich nicht." Er küsst lächelnd meine Hand, wird aber schnell wieder ernst. „Bevor ich dir das sage, möchte ich, dass du weißt, dass ich dich liebe." Ich verstehe immer noch nicht, was er mir sagen will und schüttle unwissend den Kopf. „Ich liebe dich auch, Tae", sage ich lediglich und warte gespannt auf seine Antwort. „Diese sechs Personen, die dich angegriffen haben ...", fängt er an. „Ja? Was ist mit denen?", frage ich ungeduldig.
Warum ist er so verdammt nervös? Was ist passiert? Und was hat er mit den anderen besprochen? Vielleicht, dass sie doch gesehen haben, wie ich mich in einen Homunkulus verwandelt habe? Möchte er mir vielleicht das sagen? Dass sie möchten, dass ich ausziehe und nie wieder komme, da sie nichts mehr mit mir zu tun haben möchte? Bei dem Gedanken daran, dass mein Freund mir gleich genau das sagen könnte, bekomme ich eine Gänsehaut und mein Herz rutscht mir in die Hose. Aber wenn es genau das sein sollte, warum hat er mir dann nochmal klargemacht, dass er mich liebt? Es müsste doch genau das Gegenteil sein, nicht? Dass er mir sagt, was für eine hinterhältige Schlange ich doch bin. Was für ein Parasit ich bin und dass sie mich alle hassen und ich weggehen soll. Er würde mir vorwerfen, ihn nicht zu lieben, was ich ihm nicht einmal verübeln würde. Denn wer würde mir denn noch glauben, dass ich Tae wirklich liebe und meine anderen Mitbewohner gern habe, während ich hinter ihrem Rücken versuche ihr Internat; ihr Zuhause zu zerstören, genauer gesagt, die Frage, ob sie alle Ghule sind, zu beantworten. Niemand würde das. Und ich wünsche mir immer noch, dass ich stärker wäre. Dass ich weiterhin eiskalt geblieben und einfach diesen Plan hätte durchziehen können, ohne mich in jemanden zu verlieben, der ein Ghul sein könnte. Kein Homunkulus wäre so dumm gewesen, wie ich. Ich bin fest überzeugt davon, dass ich doch nicht die Richtige für diese Mission bin und eine Schande für meinen ganzen Homunkulus Stamm bin. Zuerst verliebe ich mich in einen der Leute, die ich beobachten und beschatten soll, auf der anderen Seite lasse ich mich von sechs lächerlichen Ghulen verprügeln, fast schon töten. Das ist einfach nur lächerlich und ich kann nur hoffen, dass die Herrin nicht all zu wütend auf mich sein wird. Es ist schließlich meine Pflicht, ihr davon zu erzählen. Und wie gesagt; wenn mir Tae jetzt klarmachen wird, dass sie mich gesehen haben, bin ich offiziell am Ende und kann mich nicht nur vom Internat und meinen neu gewonnen Freunden verabschieden, sondern auch von meiner Ehre und dem Posten, als einer der besten Homunkuli.
„Tae, jetzt sag schon! Was ist? Ich mach mir wirklich Sorgen!" Langsam fange ich an zu zittern und bekomme Angst. Aber wenn er mir wirklich sagen wollen würde, was für ein Abschaum ich bin, warum ist er dann selber so nervös? Das alles passt einfach nicht zusammen! Genau deswegen bin ich auch so unfassbar verwirrt. „Valerie. Versprichst du mir, dass du uns nicht hassen wirst?" Ich küsse ihn intensiv. Wir lösen uns nach einer Weile und er blickt mir in die Augen. „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich euch nie hassen könnte."
Er holt tief Luft: „Die anderen und ich ... Wir ..."
Kurze Stille.
„Sind Ghule."
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...