Der nächste Tag bricht an, somit ein Sonntag, der ziemlich regnerisch ist, wie ich feststellen muss, als ich am frühen Morgen aus dem Fenster schaue. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass Caspar meine gestrige Nachricht, in der stand, dass ich mit ihm reden müsse, gelesen hat. Er hat mir auch geantwortet und in dessen SMS steht, dass wir uns heute Nacht im Wald treffen werden. Genau dort, wo wir uns am Freitag mit der Herrin getroffen haben. Er schreibt, dass es das Beste wäre uns nicht am Tag zu treffen, sondern in der Nacht, wo ich ihm auch recht geben muss. Schließlich ist die Gefahr, dass mich oder uns jemand entdeckt, wenn es hell ist, viel höher. Das heißt Wohl oder Übel, dass ich mich heute Nacht wieder rausschleichen muss.
„Morgen", begrüße ich Tae, Lisa und Jennie, die bereits am Frühstückstisch sitzen, als ich runtergehe und nun im Wohnzimmer stehe. Als Tae mich sieht, fängt er breit an zu lächeln, während die zwei Mädchen, die zuvor mit dem Rücken zu mir saßen, sich umdrehen und mich nun ebenfalls anlächeln.
„Morgen. Du siehst etwas fertig aus, ist alles in Ordnung? Und wie geht's deinem Arm?", fragt mich Jennie, während ich mich neben Tae auf einen Stuhl fallen lasse und somit gegenüber den zwei Mädchen sitze.
Meine ungekämmten Haare fallen mir ins Gesicht, sodass ich sie nach hinten streiche und anschließend mein schwarzes Schlafshirt zurechtrücke. Währenddessen fällt mein Blick auf meinen rechten Arm, der bei unserem Prank Bekanntschaft mit einem scharfen Nagel gemacht hat. Auch die anderen sehen noch etwas verschlafen in ihren Schlafsachen aus, während sie Brötchen essen. Ich schnappe mir ebenfalls eins und schaue nun Jennie an, um ihre vorherigen Fragen beantworten zu können. Ich nicke und zucke mit den Schultern.
„Es ist alles in Ordnung, danke der Nachfrage, ich bin bloß etwas spät ins Bett und meinem Arm geht's allmählich auch besser", antworte ich grinsend, während ich auf den frischen Verband zeige.
„War ja klar. Ich kann auch erraten, was du noch so spät gemacht hast", behauptet Tae, „bestimmt hast du gelesen."
Während ich das Brötchen, das ich nun in der Hand halte, aufschneide, lache ich ein wenig und denke an meine Tour gestern Nacht, bei der ich rausgefunden habe, dass nicht nur Jackson mein Feind ist, sondern auch Kai, Johnny und Yongguk. Bei Taes Behauptung, ich hätte bis spät in die Nacht gelesen, nicke ich.
„Richtig geraten", lüge ich.
Ich kann ihnen ja schlecht sagen, dass ich um zwei Uhr morgens im Wald war und gesehen habe, wie Ghule einen Menschen getötet und anschließend verspeist haben, während ich als Homunkulus rumgelaufen bin. Nachdem auch die anderen runtergekommen und gefrühstückt haben, räumen wir gemeinsam den Tisch ab. Da es heute wie bereits erwähnt, regnet, bleibt jeder Zuhause. Der Tag vergeht schleppend langsam und ich bin sehr froh, als es allmählich dunkel wird. Somit rückt das Treffen mit Caspar immer näher. Als wir zusammen zu Abend gegessen, wir noch einen Film geschaut haben, bei dem ich für eine halbe Stunde in Taes Schoß eingeschlafen bin, was mir beim Aufwachen etwas peinlich war, gehen wir alle schlafen - alle, bis auf ich. Ich sitze stundenlang auf meiner Fensterbank und warte bis es drei Uhr morgens ist. Als die besagte Uhrzeit angekrochen kommt, schnappe ich meine Jacke und schlüpfe in meine Schuhe. Ich schleiche genauso wie letzte Nacht die Treppen runter, bis ich an der Haustür ankomme, ehe ich aus dieser raus an die frische Nachtluft gehe und sie hinter mir schließe. Zu meinem Glück stelle ich fest, dass der Regen nachgelassen hat, weshalb meine Kapuze, die ich über meinen Kopf gezogen habe, absolut reicht. Das hätte mir noch gefehlt, dass ich einen Regenschirm mit mir herumschleppen müsste. Ich setze mich in Bewegung und fange an in Richtung Wald gehen. Der Regen hält mich in keiner Weise davon ab die ganze Zeit darüber nachzudenken, was Caspar wohl sagen wird, wenn ich ihm sage, dass Jackson immer noch lebt und seine drei besten Freunde ebenfalls Ghule sind. Während ich laufe, geben meine Stiefel aufgrund des nassen Asphalts plätschernde Geräusche von sich und werden allmählich schmutzig. Meine schwarze Hose bekommt zum Glück nichts davon ab. Als ich endlich den Wald erreiche, beschleunige ich meine Schritte.
Ich nähere mich immer mehr dem Treffpunkt, da höre ich plötzlich Schritte hinter mir, die augenblicklich schneller werden. Sofort verwandle ich mich in einen Homunkulus, gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment werde ich schon an meinem Arm gepackt und zu Boden gerissen.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...