„Wir ... Wir können das erklären!"
Mit einem Ruck stellt Hoseok seinen halbleeren Pudding auf die Küchentheke, während Jin seinen beschämt sinken lässt.
„Genau, wir können das erklären, aber erzähl den anderen davon nichts! Du bekommst auch was von mir!"
Mit einem flehenden und bettelnden Gesicht starren mich die zwei Jungs mit ihren Puddings entgegen streckend an, sodass ich nicht anders kann, als zu lachen. Allerdings achte ich darauf, leise zu sein, damit die anderen nicht aufwachen. Schließlich sollte hier in der Nacht tatsächlich keine Auseinandersetzung ausbrechen, nur weil die beiden Namjoons und Jungkooks Puddings aufgegessen haben. Beziehungsweise gerade dabei sind es zu tun.
„Keine Angst, ich sag es niemandem. Erst recht nicht Namjoon und Jungkook."
Beide atmen erleichtert auf.
„Aber wie wollt ihr den beiden erklären, dass ihre Puddings verschwunden sind? Habt ihr daran schon gedacht?"
Jin und Hoseok zucken mit den Schultern. „So weit waren wir noch nicht mit unserem Plan. Eins nach dem anderen."
Schmunzelnd essen sie ihren Pudding weiter, während ich grinsend den Kopf schütteln muss. Einerseits, weil meine Mitbewohner wirkliche Trottel sind, andererseits, weil ich selber so ein Trottel bin, da ich gedacht hab, dass sie deswegen so spät noch wach sind, weil sie Ghule sind und Menschen töten wollen. Dass ich mir dabei so sicher war und im Endeffekt doch falsch lag, macht das ganze von meiner Seite aus so lächerlich.
„War euer nächtlicher Pudding Diebstahl etwa geplant?", frage ich sie, woraufhin sie nicken.
„Wir haben abgemacht, dass wir uns um punkt drei Uhr morgens herunterschleichen. Dabei wollten wir natürlich keinen von euch aufwecken, aber wie es scheint hat das wohl nicht so ganz geklappt. Wir können froh sein, dass du die einzige bist, die aufgewacht ist. Warum wir das ganze für die Nacht geplant haben, liegt daran, dass es tagsüber viel zu auffällig und gefährlich wäre."
Verlegen kratzt sich Hoseok am Hinterkopf, ehe er seine leere Packung in den Müll schmeißt, während es Jin ihm nachmacht.
„Ich hab euch zwei reden hören und hab erstmal nicht verstanden, wer da redet und dann als ich gemerkt habe, dass ihr es seid, war ich eben neugierig, was ihr beiden denn noch so spät treibt."
Ich hebe abwehrend meine Hände, was die beiden zum Schmunzeln bringt.
„Na ja, jetzt weißt du es", sagt Hoseok lächelnd.
Anschließend fangen wir drei an wieder leise hoch zu schleichen und haben vor dabei niemanden aufzuwecken.
„Von mir wird keiner was erfahren", sage ich als wir oben wieder angekommen sind, sodass die beiden Jungs mich dankbar anschauen.
„Danke, Valerie. Du hast was gut bei uns."
Grinsend hebe ich meinen Daumen, ehe wir drei jeweils in unsere eigenen Zimmer verschwinden und ich mich nach dieser nervenauftreibenden Wanderung in die Küche wieder zum Schlafen in mein Bett lege.
Die nächsten Tage lebte ich mich immer mehr und mehr in das Internat und in mein Haus ein und fing an, mich mit Lisa, Jennie und den sieben Jungs anzufreunden und mich immer weniger fremd zu fühlen. Das hatte ich eigentlich nicht vor, schließlich kann sich ja noch herausstellen, dass sie meine Todesfeinde sind, dennoch passierte es.
Wenn ich außer Betracht ziehe, dass sie womöglich Ghule sein könnten, finde ich das auch nicht schlimm und muss schon sagen, dass ich sie echt gerne hab. Schließlich muss ich Caspar und meiner Herrin von meinen neuen Freundschaften nichts erzählen. Oder wenn doch, würde ich einfach behaupten, dass es eine Art Tarnung ist. Schließlich wäre es viel auffälliger keine Freunde zu haben und ein Einzelgänger zu sein, nicht? Außerdem bin ich gezwungen mit ihnen zusammenzuwohnen, deswegen wäre es auch ziemlich dumm, mich ihnen querzustellen und sie mir jetzt schon zu Feinden machen.
Nach wenigen Tagen stellte sich außerdem heraus, dass Jungkooks und Namjoons Puddings verschwunden sind. Lange konnten sich Jin und Hoseok nicht verstecken, sodass sie sich gegen Ende doch stellen mussten, was natürlich zu einem großen Krieg zwischen den vier führte.
Lisa, Jennie, Yoongi, Tae, Jimin und ich amüsierten uns dabei wirklich gut. Die zwei Vollidioten verpfiffen mich versehentlich, sodass ich ebenfalls in den Pudding Krieg einziehen musste, sodass ich ziemlich sauer auf die beiden war, schließlich hab ich ihr Geheimnis aufbewahrt und mich als Dank zu verraten war ja wohl echt das letzte.
Das Ergebnis des ganzen war, dass Jin und Hoseok zur Strafe den beiden Opfern zwei Viererpackungen Puddings kaufen mussten, was gar nicht mal so unverdient war. Als Entschuldigung kauften die beiden mir ebenfalls eine Packung, sodass ich ihnen gnädigerweise verzieh.
Es passierte in den nächsten Tagen nichts Auffälliges, was meine Beschattung betrifft. Niemand aus meinem Haus oder aus der Schule allgemein verhielt sich wie ein Ghul oder machte etwas Komisches - auch nicht in der Nacht.
Manchmal beobachtete ich in der Nacht die Straßen und Wege um unser Haus herum und auch das Internat, aber nichts und niemand regte sich. Nichts deutete drauf hin, dass es ein Internat voller Ghule ist, obwohl ich sehr scharfsinnig auf jedes Detail geachtet habe.
Aber aufgeben werde ich auf keinen Fall. Schließlich habe ich noch einige Trümpfe in meinem Ärmel, mit denen ich die Leute hier ein wenig aus der Reserve locken könnte und so meinem Ziel und meinem Ergebnis näher kommen könnte. Aber alles zu seiner Zeit.
DU LIEST GERADE
Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...