Part 87

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Ein Tag nach dem anderem vergeht, ohne dass ich bezüglich meiner Mission weiterkomme. Seit ich Jackson und seine Freunde gemeinsam mit Caspar umgebracht habe, bin ich keinen Schritt weitergekommen, außer natürlich dass ich diesen Raumplan gefunden habe. Allerdings weiß ich immer noch nicht, was ich mit diesem anfangen soll und was diese Markierungen zu bedeuten haben. Immer noch verfolge ich die Strategie, meine Klassenkameraden und alle anderen Schülern gründlich zu beobachten, aber leider bin ich auf keine neue Sache gestoßen. Aus dem Grund trage ich mit einem eher mulmigen Gefühl meine Tasche, in der ein paar Klamotten sind, nach unten. Ich freue mich zwar wie gesagt auf mein eigentliches Zuhause, dennoch habe ich ein wenig Angst, vor der Reaktion meiner Herrin.

„Hast du alles?", fragt mich Namjoon, der sich gegen den Türrahmen des Wohnzimmers lehnt und sich durch seine blonden Haare fährt. Ich nicke lächelnd, während ich meine Schuhe anziehe. „Bist du aufgeregt?", fragt er mich, während ich mich aufrichte. Ich zucke mit meinen Schultern und ziehe meine Jacke an. „Merkt man das?", frage ich grinsend, was den Jungen ebenfalls zum Grinsen bringt.

Namjoon und Tae sind die einzigen, die bereits an diesem Samstagmorgen so früh wach sind. Von den anderen habe ich mich schon gestern Abend verabschiedet. Tae steht neben Namjoon in seinen Schlafsachen und beobachtet mich, während ich mich zu Gehen fertig mache. Caspars grünes Auto parkt seit zwei Minuten direkt vor unserem Haus, was bedeutet, dass er mich schon erwartet. „Es ist bloß etwas komisch in das Zuhause zurückzukehren, aus dem du praktisch weggescheucht wurdest", sage ich anschließend, damit die zwei mir weiterhin abkaufen, dass ich ein normales Teenager-Mädchen bin, deren Mutter tot ist und Vater sie in ein Internat gesteckt, da er es aufgrund der großen Verantwortung und Stresses nicht mehr mit seiner eigenen Tochter ausgehalten hat.

Die beiden Jungs schauen mich besorgt an und lächeln verschmitzt. Tae nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich, ehe er mir einen sanften Kuss gibt. Als er sich von mir löst und wir uns in die Augen schauen, streicht er mir eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr und lächelt mich an, was mich ebenfalls zum Lächeln bringt, während in mir alles kribbelt. „Du musst da nicht hin und das weißt du. Du kannst auch hier bleiben, wenn du nicht gehen möchtest." Ich lache etwas und schüttle meinen Kopf. „Ach was. So schlimm ist es auch nicht. Ich freue mich trotzdem auf mein Zuhause und erst recht auf meinen Vater. Ich wollte damit bloß sagen, dass es etwas komisch sein wird, nach mehreren Monaten zum ersten Mal dahinzugehen." Namjoon zieht mich ebenfalls in eine Umarmung. „Das verstehen wir. Meld dich bei uns, wenn du angekommen bist." Ich nicke bei seinen Worten und schnappe mir meine Tasche. „Bis Sonntag!" Ich winke ihnen noch zu, ehe ich die Haustür öffne und das Haus verlasse.

Ich gehe zu der Tür des Beifahrersitzes, öffne diese und steige in den Wagen. „Hey", sage ich zu Caspar, ehe ich die Tür wieder schließe und das Begrüßungsdreieck forme. Er macht es mir nach und nickt mir zu. „Hallo, Valerie." Er startet den Motor und fährt los. Während wir über das Gelände des Internats fahren, fahren wir an den vielen Gemeinschaftshäusern vorbei. Nach mehreren Minuten fahren wir durch das Tor, durch das wir bereits an meinem ersten Tag gefahren sind, als meine Mission angefangen hat und ich zum ersten Mal Tae, Namjoon, Hoseok, Jin, Jimin, Lisa, Yoongi, Jennie und Jungkook getroffen habe. Ich erinnere mich noch haargenau an meinen ersten Tag hier, als ich in das Haus gegangen, erstmal von Hobi umgerannt wurde und ich noch am selben Tag mit Kookie und Tae einkaufen war.

„Die Herrin möchte dich wieder wegen deines Zwischenstandes treffen." Ich schlucke bei Caspars Worten. „Na ja, und auch, weil sie sich dachte, dass es gut wäre, wenn du mal wieder für kurze Zeit in deinen Stamm zurückkehrst." Ich hebe meine Augenbrauen und schaue Caspar von der Seite an, während er fährt. „Warum denn das?" Er zuckt mit seinen Schultern und schaut kurz zu mir. „Du warst schon seit Monaten nicht hier. Es wäre gut, wenn du mal wieder dein eigentliches Zuhause zu Gesicht bekommen würdest. Deine Wurzeln darfst du nie vergessen." Bei Caspars Worten muss ich ein wenig lachen und bin gleichzeitig erleichtert, dass mein Zwischenstand nicht der einzige Grund ist, dass ich mich wieder mit der Herrin treffen werde.

Nach einer relativ langen Fahrt, kommen wir auch schon in meinem Heimatdorf an. Wir fahren anschließend noch durch einen Wald, ehe ich auch schon den Bereich dieses Dorfs sehe, in dem ich groß geworden bin. „Wir sind da", kommentiert mein Mentor, während ich etwas lächeln muss über die alt bekannten Häuser und Leute, die ich beim Vorbeifahren sehe. „Du bist wieder Zuhause, Valerie."

Fake Mission [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt