Part 47

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Nachdem die Herrin verschwunden ist, atme ich etwas erleichtert auf. Caspar dreht sich zu mir und stellt sich direkt vor mich.

„Was war das gerade eben?", fragt er direkt, sodass ich ihn verwirrt anschaue.

„Was meinst du?", frage ich zurück.

„Als dir die Herrin die Aufgabe gegeben hat, Jackson zu töten hast du so seltsam reagiert. Ist er ein Freund von dir? Valerie, du ...-"

Bevor er aber weiterreden kann, unterbreche ich ihn: „Caspar, er ist kein Freund von mir. Ich hasse ihn! Denkst du ehrlich ich bin mit jemandem befreundet, der mich verpfeifen will, wenn ich nicht abhaue, sondern weitermache?"

Ich setze mich in Bewegung, um weiterzugehen, da hält mich Caspar an meinem Handgelenk fest und zieht mich wieder zurück, sodass ich nach Luft schnappe.

„Nein, das glaube ich nicht, aber vielleicht mit jemandem, der dich anlächelt und anschaut, als wärst du seine Welt und der freiwillig deine Koffer in dein Zimmer hochträgt."

Ich verstehe nun auf was Caspar hinauswill, sodass ich stehenbleibe und schlucke.

„Ich habe gesehen, wie dich dieser komische Junge mit den grauen Haaren und deine restlichen Mitbewohner angeschaut haben. Du freundest dich mit ihnen an, oder? Und was ist mit diesem Grauhaarigen? Seid ihr etwa ein Paar? Valerie, du bist nicht hergekommen, um dich mit anderen Jungs zu vergnügen und auf Klassenfahrt zu gehen! Du hast eine Mission zu erledigen! Ist es vielleicht deswegen, dass du noch nicht so weit gekommen bist? Weil du dich von deinen Gefühlen ablenken lässt? Du hast großes Glück, dass ich das nicht schon angesprochen habe, als die Herrin noch hier war."

Ich entreiße mich aus seinem Griff und schaue meinen Mentor sauer an.

„Er ist nicht mein Freund und ich schlafe auch nicht ihm! Was unterstellst du mir hier eigentlich? Diese neun sind nicht meine Freunde und erst recht nicht Jackson, ich bin nicht hier, um Freundschaften zu schließen, sondern um eine Mission zu erledigen! Ich muss diese Rolle spielen, Caspar, sonst würde ich sofort auffliegen!"

Dass das alles eigentlich eine Lüge ist, sage ich nicht mehr und ich wünschte es wäre keine, aber es ist leider so: ich habe mich in Tae verliebt und mich mit meinen restlichen Mitbewohnern und ein paar Klassenkameraden angefreundet. Obwohl es am besten wäre, wenn es nicht so wäre. Ich versuche ja all das auszublenden, aber es ist schwierig. Ich muss mich im Stillen immer wieder dran erinnern, dass die sieben Jungs und zwei Mädchen meine Feinde sein könnten.

Caspar schaut mich skeptisch an, so als würde er mir nicht glauben.

„Und da bist du dir sicher? Du weißt, warum du hier bist. Diese Menschen oder auch Ghule sollten dir egal sein und ich hoffe auch, dass sie es sind, sonst muss ich das schleunigst der Herrin melden und jemand anderen diese Beschattung durchführen lassen."

Ich verdrehe meine Augen und stemme meine Hände in die Hüfte.

„Jetzt mach mal halblang! Ich habe dir bereits gesagt, dass das Ganze für mich nichts weiter ist als ein Spiel und dass ich das alles nur für die Mission mache, hast du mich verstanden? Ich bin eine der fähigsten und besten Homunkuli, du wirst niemanden finden, der das hier besser machen könnte als ich."

Caspar seufzt und läuft weiter, sodass ich mich ihm anschließe und ebenfalls den Waldweg weitergehe.

„Das hoffe ich für dich."

„So ist es. Glaub mir."

Ich wünschte, ich würde die Wahrheit sagen.

„Ich werde Jackson so schnell es geht umbringen und keine Sekunde zögern. Es wird der stylischste Tod, den es je geben wird", meine ich grinsend, woraufhin Caspar zu mir schaut und ebenfalls schmunzeln muss.

„Das ist die Valerie, die ich kenne."

Fake Mission [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt