„Bin wieder da!" Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, kommt schon eine mir bekannte Person um die Ecke gesprintet, die mich unwillkürlich dazu verleitet breit zu lächeln. Es ist niemand geringeres als mein Freund, den ich unfassbar vermisst habe, auch wenn wir uns nur für zwei Tage nicht gesehen haben. „Vali!" Als Tae mich erreicht hat, schließt er mich in seine Arme. Ich erwidere die Umarmung und genieße seine Nähe. Ich schließe meine Augen und sauge seinen angenehmen Duft ein, den ich so sehr vermisst habe. Und da mir sofort in den Sinn kommt, was mit meinen zwei besten Freunden passiert ist und ich so unglaublich froh bin, Tae in meinen Armen und ihn an meiner Seite zu haben, merke ich plötzlich wie ich anfange zu weinen, ohne dass das wirklich geplant und gewollt war. Eine Träne nach der anderen verlässt meine Augen. Ich hatte nicht einmal die Chance es zurückzuhalten, da es ganz plötzlich passiert es, ohne dass ich was hätte dagegen tun können. Höchstwahrscheinlich sind das all die Tränen, die ich die ganze Fahrt über zurückgehalten habe, um zu vermeiden, dass ich vor meinen Mentor weine. Dieser hat mich vor wenigen Minuten vor der Tür abgeladen und ist wieder davongefahren - zurück in mein Heimatdorf.
Im nächsten Moment verlässt auch schon ein Schluchzen meinen Mund, was Tae dazu bringt sich erschrocken von mir zu lösen, da er gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Er hält mich noch an meinen Armen fest und starrt mich erst einige Sekunden mit weit aufgerissenen Augen an, bis er tatsächlich realisiert, dass ich weine. Als er das verinnerlicht hat, zieht er mich wieder zu sich. Dieses Mal ist es aber eine andere Art von Umarmung. Es ist keine Willkommensumarmung mehr, sondern eine tröstende und mich beschützende. Während er dies macht, vergrabe ich mein Gesicht in seinem weißen T-Shirt und weine, was das Zeug hält. Ich kann gar nicht mehr aufhören zu schluchzen und erst recht nicht die vielen Tränen aufzuhalten. Mein Herz zieht sich krampfhaft und schmerzvoll zusammen, während ich das Gefühl habe, in eine Art schwarzes Loch gezogen zu werde. Das einzige Licht ist mein Freund, der mich immer mehr an sich drückt, als würde er versuchen wollen mir diesen Schmerz in mir drin abzunehmen. „Hey, hey ... Was ist passiert?", fragt er nach einer Weile. Außer meinem Schluchzen hört man nichts und niemanden, was mich vermuten lässt, dass die anderen noch nicht mitbekommen haben, dass ich wieder da bin oder gar nicht erst Zuhause sind. „Ich ... I-Ich ... S-ie ... s-ind ...", bringe ich stotternd und schluchzend hervor, möchte ihm sagen, dass James und Silvia tot sind, ehe meine Beine auch schon nachlassen. Tae reagiert schnell, fängt mich schnell auf und hebt mich hoch. Er trägt mich so schnell es geht ins Wohnzimmer und legt mich auf das Sofa. Währenddessen schaut er mir in die Augen und wendet für keine einzige Sekunde seinen Blick ab. Ich gebe ihm keine einzige Sekunden, um mich nicht zu berühren und ziehe ihn auf dem Sofa liegend zu mir und drücke meinen Kopf erneut gegen seine Brust. Er legt beschützerisch seine Arme um mich, während ich zitternd daliege. Wenn mich Caspar geschweige denn die Herrin so sehen würde, wären sie sicher enttäuscht und würden sich fragen, was bloß aus mir - einem der stärksten Homunkuli - geworden ist. Nicht nur das, sie würden wissen wollen, warum Tae und ich uns so nahe sind und was das ganze soll. Zum Glück aber kann ich wenigstens für einen kurzen Moment ich selbst sein und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Das einzige, was mich dazu verleitet ist Tae selbst. Ich kann und will es nicht abstreiten, dass ich ihn über alles liebe. Sogar so sehr, dass ich tatsächlich vor ihm weine, obwohl er vielleicht ein Ghul sein könnte.
Nach einigen Minuten, beruhige ich mich ein wenig und mein Schluchzen dezimiert sich. Auch haben meine Tränen haben aufgehört zu fließen, sodass meine Sicht nicht mehr so verschwommen ist. Langsam setze ich mich auf, sodass Tae und ich uns voneinander lösen müssen. Er setzt sich neben mich, zieht mich auf seinen Schoß und umfasst meine Hände. Währenddessen schaut er mir in die Augen und sieht mich besorgt an. „Ich bin bei dir und für dich da. Das weißt du", murmelt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange, sodass ich für einen kurzen Moment meine Augen schließe und ich lächeln muss.
„Du musst nicht darüber reden, wenn du-"
„Doch, ich will", gebe ich mit erstickter Stimme hervor. Sie hört sich unsicher und gebrochen an. Genauso wie ich mich im Innern fühle. Aber wenigsten stotter ich nicht mehr und kann einen anständigen Satz formen. Ich hole tief Luft, wende meinen Blick von Tae ab und schaue auf unsere ineinander verschränkten Hände, mit der Absicht ihm das von meinen besten Freunden zu erzählen.
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Fake Mission [BTS FF]
FanfictionValerie wird beauftragt ein Internat zu beschatten und sich als jemanden auszugeben, der nicht ihrem wahren Charakter entspricht. Dass sie dabei ihre sieben Mitbewohner, die sie belügt, ins Herz schließt war allerdings nicht geplant und auch nicht d...