Fake Mission [BTS FF]

Part 71

„Ich wollte euch wirklich nicht beim Kuscheln stören."

Namjoon schaut Tae und mich grinsend an, während wir von meinem Bett aufstehen, ich meine Klamotten zurechtrücke und wir mein Zimmer verlassen. Ich verdrehe lediglich meine Augen und bleibe stehen. Ich schnappe mir Namjoons Arm und zeige Tae, dass er schon ruhig vorgehen kann. Verwirrt schaut er mich an und will was sagen, da winke ich ab. „Wir kommen gleich nach, ich muss Namjoon noch etwas fragen." Immer noch etwas skeptisch geht Tae die Treppen runter, während mich der Blonde erwartungsvoll anschaut. „Was ist?", fragt er mich, während ich mir sichergehe, dass Tae uns nicht mehr hören kann. Ich blicke zu ihm, lasse seinen Arm los und verschränke meine eigenen vor der Brust. Währenddessen grinse ich etwas, was Namjoon mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht quittiert. „Apropos Kuscheln. Mir ist zu dem Thema Liebe eine ganz bestimmte Frage in den Sinn gekommen." Namjoon hebt seine Augenbrauen und sieht so aus als wüsste er, worauf ich hinaus möchte.

„Und die wäre?"

„Sind du und Jin zusammen?"

Augenblicklich schießt ihm die Röte ins Gesicht, während er sich verlegen am Nacken kratzt. Ich springe vor Freude in die Höhe und mache eine siegessichere Geste. „Ich wusste es!", sage ich und ziehe den Jungen kurz in die Arme. Als ich ihn loslasse schaut er immer noch etwas peinlich berührt aus. „Seit wann?", frage ich. „Offiziell seit einem Monat." Ich hebe meine Augenbrauen und denke an das Szenario in der Bibliothek. Das war ungefähr vor zwei Monaten, was heißt, dass sie zu der Zeit noch dabei waren sich näher zu kommen. „Nawe, wie süß", meine ich lächelnd, woraufhin Namjoon etwas lachen muss. „Wie hast du es gemerkt?", fragt er mich leise, damit die anderen uns nicht hören. Ich zucke mit den Schultern. „Als ihr mich mit in die Bibliothek genommen habt, hat es bei mir ‚Klick' gemacht. Ab dem Zeitpunkt war es für mich klarer als alles andere. Wie ihr zwei euch immer anguckt und miteinander umgeht ist mehr als auffällig." Namjoon sieht mich immer noch mit einem roten Gesicht an.

„Warum macht ihr so ein Geheimnis draus?", frage ich ihn neugierig. Er legt den Kopf schief und seufzt. „Niemand von den Jungs und auch nicht Jennie oder Lisa wissen, dass Jin und ich eigentlich ... Na ja, homosexuell sind. Eigentlich wussten wir es bis vor kurzem auch noch nicht so genau. Außerdem ist das doch immer etwas komisch, wenn innerhalb des Freundeskreises Beziehungen entstehen oder?" Ich schaue ihn verdattert an und sehe, dass ihn dieses Thema doch ein wenig bedrückt. Ich drücke mich von der Wand, gegen die ich mich zuvor gelehnt habe, ab und nehme seine Hände, sodass er mich verwundert anschaut. Ich lächle ihn an und schüttle den Kopf. „Namjoon, glaub mir: darüber solltest du dir auf keinen Fall Sorgen machen. Es wird hier niemanden geben, der schlecht darüber denken würde. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass hier alle sehr große Namjin-Shipper sind. Außerdem sind Beziehungen innerhalb des Freundeskreises nichts Schlimmes, auch wenn das viele denken."

Namjoon fängt an zu strahlen und muss etwas lachen. „Namjin?"

Ich nicke stolz. „Den Shipping-Namen habe ich erfunden."

„Und bist du dir auch wirklich sicher?" Ich verdrehe meine Augen und nicke wieder. „Ich war mir noch bei etwas sicherer als bei dem hier. Mach keine so große Sache draus. Wir leben im 21. Jahrhundert, da ist das keine Sünde mehr, sondern genauso legitim, wie hetero zu sein. Hört auf eure Beziehung zu verheimlichen. Na ja, aber bitte macht nicht überall im Haus rum, sonst kann ich mich nirgendwo mehr hinsetzen." Namjoon lacht wieder und nimmt mich in den Arm. „Danke, Vali. Du hast recht." Ich drücke mein Gesicht gegen seine Schulter. „Natürlich habe ich das", nuschle ich gegen seinen grauen Pullover, ehe er mich loslässt und nach unten zeigt. „Wollen wir dann mal wieder runtergehen?" Ich nicke, sodass wir uns in Bewegung setzen.

„Aber, hey." Ich schaue Namjoon an und bleibe vor der Treppe stehen. „Du hast gesagt, Jin und ich sollen unsere Beziehung nicht geheim halten. Das gleiche gilt auch für dich und Tae." Schmunzelnd geht er die Treppen runter, während ich bloß perplex dastehe. Als ich realisiert habe, was er da gerade gesagt hat, eile ich hinter ihm her. „Tae und ich sind nicht zusammen!", meine ich empört und versuche mich zu verteidigen. Namjoon schaut mich wieder mit diesem Grinsen an. „Dein rotes Gesicht sagt aber was anderes." Ich fühle meine Wange und diese ist tatsächlich etwas warm.

„Da seid ihr ja endlich." Lisa stellt einen Topf auf den Tisch, während ich meinen Kopf schüttle, versuche Namjoons Worte zu vergessen und mich wieder zwischen Tae und Hoseok setze, um mit meinen Mitbewohnern zu Abend zu essen.