33

285 20 11
                                    


Doch schon im nächsten Augenblick wandte der Markgraf sich wieder ab und dem weiteren Gerichtsgeschehen zu.
Der Angeklagte wurde vor ihn gebracht. Mit gesenktem Kopf stand er dort, schmächtig und zusammengesunken, während aus den Scharen der Schaulustigen Rufe und Schmähungen laut wurden.
„Hängt ihn!", krähte eine alte Frau und die um sie Stehenden nickten und schüttelten die geballten Fäuste.
Gertraud hörte ihren Mann neben sich leise ächzen. Voller Mitgefühl warf sie ihm einen kurzen Blick zu und ihre Sensationslust von vorgestern begann sie zu reuen.
Der Schreiber räusperte sich vernehmlich und als die Ruhe wieder einkehrte, rief er laut:
„Bertolf Gunderman! Du stehst heute hier vor uns allen, vor Gott und Deinem Landesherrn, um Dich zu verantworten. Zu verantworten für den verachtenswerten Mord an Deinem Lehrmeister, Anselm Ohm."
Wieder hob Stimmengewirr an und für Gertraud klang es dieses Mal wie das bedrohliche Summen eines wütenden Wespenschwarmes. Die Menge wollte Vergeltung. Noch mehr Blut. Und Tod. Die Menschen drängten nach vorne, schoben und reckten die Hälse, um auch ja nichts zu verpassen und die aufgeheizte Stimmung begann Gertraud mehr und mehr zu ängstigen. Sie wünschte, sie säße in ihrem Zimmer in der Burg und würde sich beim Lautenspiel langweilen. Die Stimme des Schreibers riss sie aus ihren Gedanken.
„Bertolf Gunderman, hast Du Meister Ohm auf Deinem Gewissen?", fragte der Mann mit lauter Stimme.
Gespannte Stille. Dann ein Nicken des Angeklagten, welches von einem empörtem Aufbrausen der Menge gefolgt wurde. Der Ankläger schien, wie alle Anwesenden auch, überrascht, ob dieses raschen Geständnisses und er schwieg einen Augenblick lang verblüfft.
Dann fragte er, ungläubig, noch einmal nach:
„Du hast Deinem Herrn die Kehle durchgeschnitten?"
Bertolf hob jetzt zum ersten Mal den Kopf, sah den Schreiber ernst an und schüttelte den Kopf. Ein zorniges Aufheulen aus der Menge der Schaulustigen hob an.
„Was soll das?", donnerte der Schreiber, „Dann warst Du nur dabei und hast den Mördern geholfen? Hast das arme Opfer festhalten? Rede, Mann!"
Aber der Angeklagte hatte den Blick wieder gesenkt und antwortete nicht mehr. Alles in seiner Erscheinung atmete ergebene Verzweiflung, dachte Gertraud, während der Schreiber sich immer weiter in Zorn redete, ohne dass Bertolf zu irgendeiner weiteren Antwort willens oder fähig schien.
Fragend blickte der Schreiber schließlich zu Hardrich hinüber und Gertraud sah, wie sich die Hände ihres Mannes um die Lehne des hölzernen Stuhles versteiften.
Dann hörte sie seine strenge Stimme fragen:
„Du hast die Schuld am Tode Deines Lehrherrn gestanden. Darauf steht der Tod. Ist Dir das klar?"
Der schmächtige Mann ließ sich daraufhin auf die Knie herabsinken und nickte. Gertraud kam es vor, als wünschte er nichts sehnlicher, als endlich Erlösung im Tod zu finden. So voll von echtem Kummer schien er ihr.Plötzlich bemerkte die Markgräfin, dass ihr Mann zu ihr herübersah.
„Nun? Was soll ich ihn fragen, Frau?", wollte er wissen.
Gertraud sah ihn zunächst erschrocken an, überlegte dann aber und flüsterte Hardrich leise etwas zu. Verdutzt sah der Markgraf sie an und runzelte die Stirn.
Doch dann zuckte er mit den Schultern, räusperte er sich und befahl:
„Die Markgräfin wünscht zu wissen, was für ein Mensch Dein Meister war. Erzähl uns etwas über ihn, Gundermann."
Diese Frage löste den Angeklagten aus seiner Erstarrung. Verwundert hob er den Blick und sah von Hardrich zu Gertraud hinüber. An sie gerichtet, begann er zu erzählen.
Erst stockend und nachdenklich, doch schon nach ein paar Sätzen sprudelte es aus ihm heraus:
„Meister Ohm war der beste Mensch, den ich in meinem ganzen Leben kennen gelernt habe. Er war geduldig, lebensklug und gütig. Ein Christ, wie er sein soll und er hatte einen so feinen Humor. Wir haben zusammen gearbeitet und alles was ich über die Alchemie weiß, hat er mir beigebracht. Geforscht haben wir zusammen und doch ist er, bei allem Wissen, das er besaß, immer bescheiden geblieben. Immer Mensch, immer Vorbild. Immer voller Herzensgüte zu jedermann. Niemals werde ich seinen Tod verwinden! Mir ist, als wäre mir Vater, Mutter und Bruder gestorben!"
Und damit brach er in Tränen aus und weinte bitterlich. Betroffenheit machte sich in der Menge breit.
In die Stille hinein war mit einem Mal die Stimme der Markgräfin zu hören:
„Mir scheint, dass Ihr Anselm Ohm verehrt und geliebt habt. Ist es nicht so?"
Der Mann nickte vehement.
Und Gertraud fuhr fort:
„Wenn Ihr Schuld auf Euch geladen habt, die zum Tod von Meister Ohm führte, wird dies Vergehen geahndet werden. Aber soll nicht auch die Hand, die das Messer geführt hat, zur Rechenschaft gezogen werden?"
Bertolf Gundermann schlug die Hände vors Gesicht.
„Antworte, Mann!", herrschte Hardrich ihn an.
Der Angeklagte zuckte zusammen und sah Gertraud flehentlich an.
„Ich schäme mich so entsetzlich", ächzte er schließlich.
„Und deshalb sollen die Mörder davonkommen?", fragte die Markgräfin und es lag eine ungewohnte Strenge in ihrer Stimme.
Sie sah den Angeklagten schlucken und schuldbewusst um sich blicken.
Endlich begann er zu erzählen:
„Am Abend... Ich meine... am Abend vorher, hatte der Meister mir frei gegeben. Und ich saß in der Schenke. Er wusste, ich war viel allein und genoss es, dort in Gesellschaft zu sein. Er hatte mir sogar noch Geld zugesteckt, damit ich jemanden frei halten konnte."
Kopfschüttelnd dachte er bei diesen Worten zurück an den Abend und ein wehmütiges Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Und da saß ich dann und trank. Und prahlte. Prahlte vor diesen drei Fremden. Wandergesellen wohl. Und ich rede und rede und wir trinken. Und je mehr ich trinke, umso mehr protze ich herum."
Bei diesen Worten raufte der Apothekergehilfe sich die Haare und ächzte:
„Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, aber ich sagte, Meister Ohm könne Blei zu Gold machen. Er hätte just die letzten Tage das Geheimnis gelüftet. Und als ich es gesagt hatte und die Gier auf ihren Gesichtern sah, wurde mir mulmig. Ich habe noch versucht, die Sache herunterzuspielen, aber... Ach... Bald darauf bin ich dann betrunken nach Hause gewankt. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und war zornig auf mich selber. Wieso hatte ich vor diesen drei Hohlköpfen bloß derart angegeben? Doch ich fiel ins Bett und schlief ein und als ich am nächsten Morgen zur Arbeit erschien und die Verwüstung in der Stube sah... Den Meister tot in seinem Blut... Geschunden und gequält! Bis zur Stunde meines Todes werde ich den Anblick nicht vergessen. Ich rannte zur Stadtwache und schlug Alarm. Doch dann wurde mir bewusst, was geschehen sein musste. Die drei von gestern Abend hatten es mit Sicherheit getan. Das konnte kein Zufall gewesen sein. Sie hatten ihn ermordet. Aus purer Gier. Aber es war alles meine Schuld! Und mir wurde Himmelangst..."
Bertolf Gundermann schlug die Hände vors Gesicht:
„Ich habe ihn auf dem Gewissen! Mit meinem Geschwätz und meiner Prahlerei! Und für was?"
Er sank in sich zusammen und schwieg.Plötzlich erklang eine Stimme aus der Menschenmenge.
„Es stimmt, was er sagt. Ich habe die drei mit ihm am Tisch gesehen. Hatte ein Auge auf sie", rief ein rotwangiger, kräftiger Mann.
Hardrich winkte ihn heran.
„Wer bist Du?", fragte er.
„Hans Kell, Herr. Mir gehört die Schenke drüben", antwortete der Mann mit einer Verbeugung und zeigte zu einer der Wirtschaften am Rande des Platzes.
„Und Du hattest ein Auge auf sie? Warum?", wollte Hardrich weiter wissen.
Der Wirt tippte sich mit seinem Finger ans Ohrläppchen und sagte:
„Schlitzohren. Alle drei. Da ist man dann schon vorsichtig, wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist, Herr."
Der Markgraf nickte kaum merklich. Das den Wanderburschen, wenn sie beim Stehlen erwischt wurden, der Ohrring aus dem Ohr gerissen wurde und man sie auf diese Art jedermann als Dieb erkennbar machte, war eine gängige Strafe im gesamten Königreich.
Hardrich erhob sich und rief laut in die Zuschauerschar:
„Kennt jemand die drei, um die es geht oder weiß etwas über sie?"
Es gab einige Wortmeldungen und der Ritter winkte einen seiner älteren Hauptmänner zu sich, den er wegen seines außergewöhnlichen Scharfsinns schätzte.
„Geh den Hinweisen nach und sieh zu, dass Du die Hunde rasch dingfest machst. Tu, was nötig ist", wies er ihn an.
„Ja, Herr", erwiderte der Mann mit einer Verbeugung und einem zuversichtlichen Grinsen, „Drei Lumpen. Nicht allzu helle, wenn sie Gundermann das Geschwätz abgekauft haben und plötzlich zu Gold gekommen. Das geht nicht lange gut. Mit ein bisschen Glück sollten wir sie in ein paar Tagen haben, Herr."
Dann wurde die Verhandlung, sehr zum Missfallen der Menge, ohne eine Entscheidung oder weitere Bestrafung vertagt und der Ritter und seine Frau kehrten nach Hause zurück.
Hardrich war schweigsam wie immer und erst, als er ihr im Hof vom Pferd half und sich ihr Blick traf, sah sie seine zufriedene Miene. In der Burg führte er sie wortlos einen Gang und eine lichte Treppe hinunter. In einen Teil der Burganlage, in dem Gertraud noch nicht gewesen war.
„Wo gehen wir hin?", fragte sie überrascht, als sie am Fuß der Treppe an einem schön geschwungenen schmiedeeisernen Tor standen und Hardrich an seinem schweren Schlüsselbund den richtigen Schlüssel suchte.
„Wirst Du gleich sehen", antwortete er und grinste.
Er schloss das Tor auf und sie gingen hinein. Der Ritter hatte eine brennende Laterne mit hinunter genommen und er entzündete mehrere bereit liegende Fackeln, die er in Wandhalterungen steckte. Im flackernden Licht der Fackeln gingen sie weiter und kamen an endlich an eine schwere Doppeltür. Der Markgraf öffnete und stieß die Türen nach innen auf. Aus dem Dunkel heraus sah Gertraud die Lichter der Laterne und der Fackeln hinter sich im Gang und auf vielen kleinen Punkten und Flächen funkeln. Neugierig spähte sie um Hardrich herum und erkannte mit einem Mal, wo sie waren. Dies musste die private Schatzkammer der Familie von Aven sein.
Mit halboffenem Mund starrte sie auf die Kostbarkeiten, die langsam sichtbar wurden, als Hardrich noch mehr Fackeln und Kerzen im Raum entzündete. Er blickte zu ihr herüber und freute sich an ihrem Staunen.
„Sieh Dich ruhig um", meinte er schmunzelnd und begann in einer der Kommoden nach etwas zu suchen, wie es schien.
Gertraud sah mehrere münzgefüllte Truhen, Regale und Tische vollgestellt mit silbernen und goldenen Gefäßen und Kupferzierrat. Prunkvoll verzierte Dolche lagen dort neben Leuchtern, Pokalen und feinstem fast durchsichtigem Porzellan. Alles wahllos nebeneinander. Ein Kästchen stand auf einem auf Hochglanz poliertem schwarzen Holzpult gleich neben der Tür und Gertraud bewunderte die feinen Einlegearbeiten. In das zart-braune Holz waren Bilder aus Bernstein in verschiedenen Farbtönen eingelassen. Bilder vom Meer. Wellen, Dünen, Wolken und Segel in der Ferne.
Gertraud streckte zögerlich die Hand aus, um mit den Fingern darüber zu fahren und schrak zusammen, als Hardrich direkt hinter ihr sagte:
„Ah, da ist es ja. Genau das habe ich gesucht."
Er umarmte sie von hinten und raunte ihr ins Ohr:
„Schön, nicht wahr? Das hat meiner Mutter gehört."
Sie nickte nur.Mit einer Hand langte er an ihr vorbei und zeigte auf das Strandmotiv auf dem Deckel.
„Mutter war aus Riga. Das liegt weit oben im Norden. An der Ostsee. Und sie liebte das Meer. Einmal waren wir zu Besuch bei ihrer Familie da. Es war wundervoll. Wie ein Traum erscheint es mir heute. So weit ist der Himmel dort und so winzig kommt man sich vor, wenn man dort steht am Ufer. So unwichtig."
„Das Meer... Das würde ich auch gerne einmal sehen", antwortete sie leise.
„Eines Tages zeige ich es Dir. Versprochen! Ich bin so froh, dass Du bei mir bist. Heute... Oh, Frau", brummte er und seine Umarmung nahm ihr fast den Atem.
Dann öffnete er die Schmuckschatulle und kramte darin herum. Gertraud sah viele wertvolle Broschen, Ringe und Ketten. Auch hier manches mit Bernstein verziert.
Hardrich murmelte:
„Das hier waren Mutters Lieblingsstücke so für jeden Tag. Für die offiziellen Anlässe hatte sie noch den 'guten Schmuck', wie Vater immer sagte. Der liegt bei Lose unten im Landesschatz. Das hier sind Familiendinge. Guck, da liegen noch die Silberkreisel meiner Schwestern. Gott, ich bin seit Jahren nicht hier unten gewesen."
Endlich fand er, wonach er gesucht hatte und zog eine feingliedrige Kette aus dem Kästchen. Der Anhänger daran hatte die Form eines Stundenglases. Zwei tropfenförmige Bernsteine, verbunden in einer filigranen Goldfassung. Im oberen Teil war ein winziges Insekt eingeschlossen. Es sah aus wie eine klitzekleine Libelle mit langen, zarten Flügeln. Erstarrt vor tausenden von Jahren in diesem Tropfen Harz und es schien, als hätte es die Zeit stillstehen lassen. Wie durch Magie.
Gertraud betrachteten den schimmernden Stein wie verzaubert, bis er ihr die Kette um den Hals legte.
„Für Dich. Als Zeichen meiner Dankbarkeit. Ich bin so froh, dass Du heute an meiner Seite warst. Und zu mir gestanden hast, obwohl es Dir schwer fiel. Hör zu. Mir wäre es oft auch lieber, wenn ich es einfach bei einer Ohrfeige belassen könnte. Wenn ich diese verdammten Entscheidungen nicht alle treffen müsste! Ich hasse es aus tiefster Seele, richten zu müssen. Aber diese Gesetze sind wichtig. Das Leben, wie wir es kennen, würde auseinanderbrechen, wenn nicht wir und die Kirche für diese Ordnung sorgen. Die Regeln und die Strenge gibt den Menschen Halt und Sicherheit. Das hat Vater mir schon ganz früh erklärt. Schon, als ich ein Kind war damals."
Gertraud war gerührt. Sie drehte sich zu ihm um und suchte seinen Blick.
„Ich danke Dir. Nicht nur für dieses kostbare Erinnerungsstück Deiner Mutter, sondern auch für Deine Worte. Mein Leben war bisher bestimmt, von so vollkommen anderen Dingen. Mir fehlt dieses Wissen. Aber es ist wichtig für mich. Damit ich Dich verstehe und Dir beistehen kann. Wenigstens, so gut ich es eben vermag", sagte sie leise.
„Wenn Du nur da bist", raunte er und umarmte sie wieder.
„Hass mich nicht dafür eines Tages, hörst Du? Sie werden Dich auch irgendwann hassen. So wie mich. Um meinetwegen. Wir werden nur noch uns beide haben irgendwann. Ich weiß, was ich Dir damit antue. Aber Du musst bei mir bleiben!", flüsterte er dann und zog sie noch enger an sich.
„Ich bin hier", flüsterte sie zurück.
Und er nahm ihr Gesicht in seine großen Hände und begann, sie ungestüm, ja fast verzweifelt zu küssen. Und sie erwiderte seine Küsse, kam ihm entgegen, sanft und weich, bis er zur Ruhe kam.

Hardrichs Hauptmann behielt recht. Man griff die drei Wanderburschen nur ein paar Tages später bei einem erbitterten Streit untereinander und noch unweit der Hauptstadt auf. Einer der drei wurde bei der Festnahme von den Männern der Wache erschlagen, weil er mit wütender Entschlossenheit Widerstand leistete. Ein gut Teil der erbeuteten Besitztümer aus dem Apothekerhaus fand sich noch bei ihnen und nach einer Gegenüberstellung mit dem Schankwirt und dem mitangeklagten Gehilfen, stand ihre Schuld zweifelsfrei fest. Die beiden verbleibenden Spießgesellen schoben sich gegenseitig den eigentlichen Mord in die Schuhe, aber Hardrich verurteilte beide ohne weiteres Federlesen zum Tode durch den Strick. Das Gerüst stand bereit und so wurde das Urteil sofort vollstreckt.Der Ritter wollte die Angelegenheit endlich aus der Welt haben, denn die Vorbereitungen für die Reise zum Osterturnier standen an und auch die kursierenden Gerüchte über den anstehenden Kreuzzug ließen ihm keine Ruhe.
Und während die beiden Körper der Verurteilten auf dem Marktplatz am Galgen baumelten, blieb zum Schluss noch die Mitschuld von Bertolf Gundermann zu ahnden. Der Markgraf hatte sich im Vorfeld der Verhandlung mit seiner Frau beraten und entschied, ihn nicht hinrichten zu lassen, sondern ihm, wie zuvor der Magd, für seine Lügen und seine Gefallsucht die Zunge herausschneiden zu lassen. Und unter der Last seines Gewissens würde er danach, stumm, weiterhin seinen Dienst in der Apotheke tun müssen. Und das würde seine eigentliche Strafe sein, verkündete der Ritter laut.
Dies Urteil wurde mit Genugtuung und zustimmendem Gemurmel von der Menge aufgenommen. Selbst Albertinus, der bei den Vertretern des Klosters stand, nickte beeindruckt und fast schien es Gertraud, als zwinkere er ihr kurz zu.

Die Tochter des BrauersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt