Kapitel 3

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<< „Was tust du da?“
Die eisige Stimme hinter ihr, ließ Alice zusammen fahren. Was zum Teufel, machte Brian denn schon wieder hier? Der sollte doch erst morgen von seiner Geschäftsreise zurück sein.
Eingeschüchtert und dennoch stolz, drehte sich Alice um. „Ich packe.“
„Das ist mir nicht entgangen. Und wozu? Wir haben nichts geplant, damit du packen musst.“ Brians Blick hielt Alices ganzer Körper gefangen.
„Da hast du Recht. Denn ein 'Wir' gibt es nicht mehr, gab es nie und wird es auch nie mehr geben. Es reicht mir endgültig.“ Alice wollte an Brian vorbei ins Badezimmer.
Forsch packte dieser Alice am Arm und drehte sie zu sich um. „Du bist meine Frau.“ Zischte Brian und funkelte Alice böse an.
Früher wäre Alice durch diesen Blick so sehr eingeschüchtert gewesen, dass sie wie ein reuiger Hund, winselnd vor Brian gekrochen wäre. Doch heute würde das nicht passieren. Es würde nie wieder so sein. „Gut erkannt, Brian. Ich bin deine Frau. Nicht dein Sklave, deine Hure und schon gar nicht dein Prügelknabe. Deshalb werde ich jetzt gehen. Ich habe das schon viel zu lange mit mir machen lassen.“
„Du gehörst mir.“ Brians Griff, um Alice Oberarm, wurde stärker und seine Augen waren nur noch Schlitze. Sein Blick war tödlich.
Alice wusste, was wohl gleich folgen würde, wenn sie noch ein, in Brians Ohren, falsches Wort sagte. Doch das musste sie riskieren. Wenn sie auch nur noch halb lebend hier raus kommen würde, wäre es das Wert gewesen. Denn sie wäre endlich raus aus der Hölle.
„Das siehst du falsch. Und wahrscheinlich hat dir noch niemand erklärt, was man unter einer Ehe versteht. Ich gehöre ganz allein mir. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.“ Alice konnte sich, während dem sie sprach, aus Brians Griff befreien, was grundsätzlich nahezu unmöglich war. Doch heute schien sie ungeahnte Kräfte in sich mobilisiert zu haben. Oder Brian war einen kurzen Moment perplex durch ihre Worte. Ehe sich Alice jedoch von ihrem Ehemann abwenden konnte, spürte sie auch schon den ihr wohl bekannten und bereits zur Gewohnheit gewordenen Schmerz in ihrem Gesicht. Alice taumelte rückwärts.
„Niemand, aber wirklich niemand, spricht so mit mir. Und DU, bist die Letzte, die das Recht dazu hat.“ Brians Worte kamen Stoßweise heraus und die Adern an seinem Hals, standen pulsierend hervor. So wütend, war Brian schon lange nicht mehr, wenn überhaupt schon jemals.
Die Schmerzen in Alice Gesicht, verwandelten sich augenblicklich in Wut. „ICH, bin die Einzige, die genau SO, mit dir sprechen darf.“
Kaum hatte Alice zu Ende gesprochen und noch ehe sie realisierte was geschah, flog sie auch schon, buchstäblich durch den Raum. Hart, schlug Alice auf. Es war der kleine Marmortisch in ihrem Ankleidezimmer. Es war nicht das erste Mal, dass Alice irgendwo dagegen stieß, wenn Brian sie schlug.
Dieses Mal, war jedoch etwas anders. Das spürte Alice sofort. Ihr Kopf fühlte sich an wie Brei und gleichzeitig, als würde er jeden Augenblick explodieren.
Brians Stimme, drang von weitem zu Alice.
„Du naives, dummes Ding. Du kannst wohl gehen. Doch frei, wirst du niemals sein. Kein Richter dieser Welt, wird dich je von mir scheiden.“
Alice wurde es eigenartig schummrig zu mute und am liebsten, hätte sie einfach nur ganz lange geschlafen. Der penetrante Geruch von Brians Parfüms und das heiße Kitzeln seines Atems, an ihrem Ohr, hielten Alice davon ab. Seine Stimme, war nicht mehr als ein Flüstern und dennoch schmerzte sie in Alice Ohr, bis in ihren Kopf. „Egal was du tust oder wohin du gehen wirst. Ich werde dich finden und dich wünschen lassen, dass du mich nie in dein erbärmliches Leben gelassen hättest.“
Alice verspürte den Drang, Brian von sich zu stoßen. Ihr Körper gehorchte ihr jedoch nicht. Was war bloß mit ihr los? Die Kühle des Marmortisches, vermischte sich mit etwas Warmen, dass sich unter ihr ausbreitete.
„Ich werde dich in deinen Träumen verfolgen und quälen, bis du verrückt wirst.“ Die Kälte von Brians Stimme, durchflutete Alice Körper.
Das Knallen der Tür, hallte in Alice Kopf wieder und verstärkte den Schmerz. Innerlich schrie sie. Äußerlich war Alice zu schwach, dass auch nur ein Flüstern aus ihrer Kehle entwich.
Der dunkle, kalte Nebel, umgab sie immer mehr. 'Wenn ich das hier überlebe, dann werde ich frei sein. Wenn nicht, dann auch.' Die Dunkelheit hatte Alice mit sich genommen und stürzte sie in ein tiefes, schwarzes Loch. >>
 
Alice schreckte schweißgebadet und keuchend auf. Der Kopf dröhnte und das Gefühl, jemand nehme ihr die Luft zum Atmen, ließ sie panisch nach Luft schnappen. Alice sprang aus dem Bett und riss das Fenster auf.
Die Albträume waren ihr ständiger Begleiter, seit sie Brian verlassen hatte. Sie unterschieden sich nur minimal. Doch sie waren alle so real, dass Alice jedes Mal das Gefühl hatte, es passiere genau in dem Augenblick noch einmal. Nacht für Nacht. Immer wieder die selben schmerzhaften Qualen. Brian hatte Recht, sie würde ihn niemals los werden. Man konnte sie von ihm scheiden. Ihn ins Gefängnis stecken. Dennoch war er da. Wie ein Schatten, der Alice begleitete und Hand in Hand mit ihr ging.
Das alles war nicht gerade hilfreich, um wieder zu Kräften zu kommen.
Die Luft war kühl, die Sonne erst am erwachen und von weitem hörte Alice das Meer rauschen. Mit geschlossenen Augen, atmete sie die frische Morgenluft, tief in sich hinein. Bis sich ihr Herzschlag normalisiert hatte und der Kopf sich nicht mehr anfühlte, als würde er in tausend Stücke zerspringen.
Ein Jahr war seit diesem einen, schicksalhaften Tag vergangen. Es war das letzte Mal, dass Brian sie krankenhausreif geschlagen hatte. Was danach kam, zog wie ein Film an Alice vorbei. Die Zeit im Krankenhaus, das Frauenhaus, die unendlichen Stunden im Gericht und schlussendlich die Scheidung. Der Tag ihrer zurückgewonnen Freiheit, die sich bis jetzt noch nicht so anfühlte.
Alice musste an den Tag ihrer Abreise denken. Nie hätte sie gedacht, dass es jemals dazu kommen würde, dass sie diese Hölle lebend verließ.
 
<<Zu ihren Füssen lag ein gepackter Rucksack, in dem ihr ganzes Hab und Gut aufbewahrt war. Alles was sie damals, mit ihren unschuldigen sechzehn Jahren, darin verstaut hatte. Es waren Alice letzten Minuten im Frauenhaus von 'Womens Helpˋ, ihrem Zuhause auf Zeit, seit dem Aufenthalt im Krankenhaus. Es ging zurück nach Irland.
Alice sah in den Spiegel, der ihr gegenüber an der Wand hing. Daraus sah sie eine blasse Frau, mit eingefallenen Wangen Knochen und dunklen Ringen unter den trüben, leeren Augen an. Sie sah um einiges älter aus, als sie eigentlich war. Dabei war sie doch erst sechsundzwanzig Jahre.
Alice seufzte. Im selben Augenblick, öffnete sich die Tür.
„Bist du bereit, Alice?“ Claire, eine Betreuerin im Frauenhaus, betrat das Zimmer. „Ich denke schon.“ Alice hatte keine Ahnung, wie sie die lange Reise alleine schaffen sollte. Sie konnte sich heute Morgen nur mir Mühe und Not aus dem Bett kämpfen. „Steve wird dich bis nach Dublin begleiten und nicht aus den Augen lassen.“
Diese Gewissheit gab Alice zumindest ein bisschen das Gefühl von Sicherheit und Schutz. Steve war der erste und einzige Mann, den Alice an ihrer Seite duldete. Und dies, von ihrer ersten Begegnung an. Er war mehr als zehn Jahre älter als Alice. Mit seiner Größe von über eins neunzig und einem Körperbau, hinter dem sie sich ungesehen hätte verstecken können, machte Steven einen erschreckenden Eindruck. Kannte man ihn jedoch nur ein kleines Bisschen, wurde schnell klar, dass es nur die Harte Schale war und der weiche Kern darunter lag. Anders als bei Alice  selber. Bei ihr schien der Kern noch härter und kälter zu sein, als das was diesen umgab.
Claire setzte sich zu Alice aufs Bett. Sie kannte die Ängste der Frauen, wenn sie wieder in ihr normales Leben entlassen wurden. Sie war, vor Jahren einmal eine von ihnen. Die Angst, wieder in der Hölle zu landen, begleitete einem noch Jahre.
„Freust du dich nicht, endlich wieder nachhause gehen zu können?“ Alice war eine von vielen, die das Glück hatten, weit weg gehen zu können, um bei ihrer Familie, an einem ihr vertrauten Ort, ein neues Leben zu starten. Vielen blieb dies verwehrt und sie flüchteten in die Fremde, um ganz allein auf sich gestellt zu sein und rutschten nicht selten noch einmal in das selbe Fahrwasser.
„Doch, natürlich. Dennoch schwingt Angst mit. Ich weiß ja nicht, was mich zuhause erwartet und wie ich mit der neu gewonnenen Freiheit zurecht kommen werde.“
Claire nickte zustimmend. „Das ist ganz normal. Du musst erst wieder lernen, ein normales Leben zu leben. Eines ohne die Angst, die dir im Nacken sitzt. Und eines ohne jedem zu misstrauen. Doch in dir steckt, auch wenn es dir nicht so erscheint, genügend Kraft, um wieder ein freies und glückliches Leben zu führen, wenn du es nur willst und zu lässt.“
Alice atmete tief durch und wollte etwas darauf erwidern.
„Tief in dir drinnen weißt du es Alice. Andere Frauen, wären an dem Leben, welches du so viele Jahre leben musstest, kaputt gegangen oder hätten einfach kapituliert. Doch du, hast für dich, dein Leben und deine Freiheit gekämpft und nicht aufgegeben. Du warst mutig genug, deinen Mann zu verlassen, koste es, was es wolle. In deinem Fall auch beinahe das Leben. Darauf, solltest du stolz sein und deine Kräfte und Energie her holen.“
Einzelne Tränen, lösten sich aus Alice Augen. „Kann ich nicht einfach hier bleiben?“
„Nein Alice, deine Zeit ist gekommen, um unseren Schutz zu verlassen. Du bist jeder Zeit, herzlich willkommen, wenn du uns besuchen kommst.“ Claire strich Alice über den Rücken. „Die vertraute und dennoch neue Umgebung und die lieben Menschen um dich, werden dir gut tun und dir dabei helfen, wieder zur nötigen Ruhe zukommen. Um dann wieder zu dir selbst zu finden.“
Alice betrachtete Claire, die kaum älter war als sie selber und zu ihrer engsten Vertrauten wurde. Hier im Frauenhaus, hatte Alice das erste Mal seit Jahren, wieder ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme bekommen. „Vielen Dank für alles, Claire!“
„Nichts zu danken. Dafür sind wir da. Und jetzt lass dich noch einmal drücken, Kleine.“ Claire schloss Alice in eine herzliche Umarmung.
„Du wirst uns schreiben, ja? Und vergiss das Buch nicht.“
„Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Das ist so gut wie fertig.“ Alice stand auf, warf ihren Rucksack über die Schulter und trat zur Tür hinaus.
„Ach und Alice.“
Sie drehte sich noch einmal zu Claire um.
„Lass dein Herz nicht weiter zu Stein werden. Öffne es und lass die Liebe wieder einen Platz darin finden. Und du weißt von welcher Liebe ich spreche.“ Auch das war eine Reaktion auf das Geschehene, welche bei allen anders ausfiel. Die einen stürzten sich Hals über Kopf gleich wieder in eine neue Beziehung, die oftmals ähnlich endete. Dann gab es Frauen, wie Alice eine war, die sich vor Gefühlen, die tiefer gingen als Freundschaft oder die Familie, verschlossen. Manche konnten nicht einmal mehr Freundschaften eingehen, geschweige denn der Familie irgendwelche Gefühle entgegen bringen.
„Ist es denn jemals wieder möglich, normal zu leben und auch zu lieben?“
Claire lächelte. „Sie dir mich an. Ich bin der lebende Beweis dafür, dass es möglich ist. Hör einfach auf dein Herz. Der Mann der dich genau so nimmt, wie du bist und dir hilft, deinen schweren Rucksack zu tragen. Der dir seine Liebe, nicht nur durch Worte zeigt, sondern sie dich fühlen lässt und der dich zum lächeln bringt, so dass es aus deinem Herzen und deiner Seele kommt. Den Mann, musst du unbedingt festhalten und nie mehr los lassen. Denn er wird dich von deinem Dämonen befreien und dir beweisen, dass nicht alle Männer gleich sind.“
Alice verdrehte bloß die Augen und schüttelte schnaubend den Kopf. Diese kitschigen Träume von Liebe, hatte sie mit Sechzehn auch noch. Zerplatzten sie jedoch jäh, als sie in der Realität landete.>>
 
Noch immer, atmete Alice die frische Luft tief in sich ein und es war, als würde sie auch noch den letzten Mief aus ihren Lungen verdrängen.
Die ganze Zeit, nach der Zeit im Krankenhaus, war Alice stark. Für jeden weiteren Tag der folgte, hatte sie immer wieder von Neuem, die letzten, noch vorhandenen Kräfte, in sich zusammen gekratzt, um aus dem Bett zu kommen. Überhaupt auf den Beinen stehen zu können und den Tag zu überstehen. Es ging. Irgendwie. Jeden verdammten scheiss Tag. Bis vor einem Monat.
Der herzliche Empfang ihrer Geschwister und die damit wiederkehrende Wärme und Geborgenheit, die sie sofort wieder umgab, ließen Alice Kräfte einstürzen. Wie ein Haus, das gesprengt wurde, brach Alice in sich zusammen. Sie war zwischenzeitlich nicht einmal mehr in der Lage, aus dem Bett zu kommen. Alice hatte einfach keine Kraft dazu und wollte nur noch schlafen. In der Hoffnung, sie würde aufwachen und alles, die letzten Jahre, wären nur ein einziger schlechter Albtraum gewesen. Dem war nicht so. Alice träumte, weinte, schrie, zitterte oder saß apathisch vor dem Fenster und starrte ins Leere. Innerlich leer und doch voller Gefühle, die sie gefangen hielten und zu erdrücken drohten.
Zwei ganze Wochen lang ließen Savannah und John, sie kaum eine Minute aus den Augen. Egal ob am Tag oder in der Nacht. Einer von ihnen war immer da. Meistens einfach nur, um Alice fest zuhalten, damit sie nicht noch tiefer in das dunkle Loch, ins Nirgendwo fiel. Diese Sicherheit war wichtig und brauchte Alice. Ohne ihre Geschwister, wäre Alice so tief gefallen, dass sie keinen Weg mehr an die Oberfläche gefunden hätte. So blieb das kleine, schwache Licht in dieser dunklen Zeit, immer und stetig am leuchten. Schwach, doch es war da. Wie ein Leuchtturm, der durch die Nacht leuchtete.
Nach diesen zwei Wochen, stand Alice dann wieder jeden Morgen auf. Wenn auch nur, um sich nach draußen in den Garten zu setzen und die frische Luft um die Nase wehen zu lassen. Alice aß wieder regelmäßig, sah dadurch auch gleich viel gesünder aus und hatte mehr Lebensenergie. Dabei halfen Alice auch ihre abendlichen Spaziergänge am Strand. Sie halfen ihr, die Dämonen zumindest ein wenig in Schach zuhalten.
So entwickelte Alice, von Tag zu Tag, einen Ablauf für sich, der sie wieder, Schritt für Schritt, in ein normales Leben zurück bringen sollte. Zumindest so etwas Ähnliches. Wenn es für den Anfang auch bloß ein geregelter Tagesablauf war. Claire sagte immer, sie solle in kleinen Schritten vorwärts gehen. Damit käme sie besser ans Ziel. Ihre Schritte waren kaum grösser als die einer Maus. Von Normalität, war Alice noch weit entfernt. Dabei erwischte sie sich selber immer wieder beim Grübeln darüber, was ist, wenn dieser Zustand ewig anhielt. Vielleicht würde niemals mehr so etwas wie Normalität in ihrem Leben einkehren. Immer nur Albträume und Ängste sie belgeiten.
Energisch schüttelte Alice den Kopf, um diesen Gedanken wieder los zu werden. Sie entledigte sich ihrer Klamotten und ging ins Badezimmer. Eine Dusche würde ihr gut tun. Sie half immer, nach einem solchen Start in den Tag.
Alice lehnte ihren pochenden Kopf gegen die kühlen Fliesen und ließ das warme Wasser über ihren, zum zerreißen abgespannten Körper laufen. Das tat gut. Es war, als würde der prickelnde Strahl und jeder einzelne Wassertropfen, über Alice Haut streichen und ihre verspannten Muskeln wieder etwas lockern. Zumindest für einen kurzen Augenblick, jeden Morgen von neuem. Seit Monaten. Das war das Einzige was eine hartnäckige Konstante in Alice neuem Leben war. Als würde Brian sie immer noch in seinem Käfig eingesperrt halten.
Es musste sich was ändern, schoss es Alice durch den Kopf. „Ich darf nicht zulassen, dass er immer noch Herr über mein Leben ist und es beherrscht“, sprach Alice mit sich selber. Sie betrachtete den Ringfinger an ihrer linken Hand. Es war nur noch ein feiner, weißer Abdruck zu sehen, wo früher die Ringe prangten, die für Alice die Hölle auf Erden symbolisierten. Dennoch fühlte es sich so an, als wären sie noch da und würden sich tief in Alice Haut einbrennen. „Ich muss mich endlich von Brian befreien, um wieder frei leben zu können. Um überhaupt wieder leben zu können. Und heute, will ich damit beginnen.“ Energisch schaltete Alice das Wasser aus und wickelte sich in ein Handtuch. Sie wollte raus. Alice wollte das tun, was sie schon seit Jahren nicht mehr tat und worauf sie sich eigentlich fast am meisten gefreut hatte, als sie aus dem Bus den ersten, kurzen Blick aufs Meer erhaschen konnte. Alice wollte den Tag erwachen sehen. Sie wollte den Moment festhalten und fest in sich verankern. Diesen kurzen Augenblick, wenn sich der Himmel und das Meer am Horizont trafen, bevor die Sonne aus dem Wasser stieg und es dabei in ein glitzerndes Meer voll Diamanten verwandelte. Dieser Augenblick, war jeden Morgen der Anfang von etwas Neuem. Einem neuen Leben, neuem Glück, etwas Unvorhersehbaren. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, zurück ins Leben.

Irish Heart - Sprache des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt