Kapitel 134

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Einige Tage später, hatte sich Conner, auf eigene Verantwortung, aus dem Krankenhaus entlassen. Der Arzt war keineswegs zufrieden mit dieser Entscheidung. Körperlich ging es Conner, den Umständen entsprechend und es sprach nichts dagegen, dass er nach Hause ging. Auch wenn ihm Conners Zusammenbruch und der kurzzeitige Herzstillstand, nicht gefielen. Da es keine körperlichen Anzeichen für diesen Aussetzer gab, lag es nahe, dass Conners Psyche, diesen ausgelöst hatte. Weshalb der Arzt ihn auch ungern gehen ließ. Gegen seinen Willen, konnte man jedoch keinen mündigen Menschen, der im Vollbesitz seines Verstandes war, im Krankenhaus behalten.
Conner hielt diese Untätigkeit kaum aus. Das Krankenhaus machte ihn beinahe wahnsinnig. Zuhaue, hatte er wenigstens sein Ruhe und die gewohnte Umgebung. Wenn vieles davon, auch schmerzhaft war. Conner konnte noch nicht wieder in den Garten, ohne dass sich die Szene, von Brian, Alice und ihm, immer wieder vor ihm abspielte. Der Schmerz in seiner Brust, der nicht von der Schusswunde herrührte, wollte Conner zu verstehen geben, dass Alice verloren war. Tief in seinem Innern, wusste er es besser. Seine tiefe, unbändige und unzerstörbare Liebe zu ihr, hielt an der Hoffnung fest, wie ein Ertrinkender sich an einem einsam treibenden Stück Holz festhielt. Am liebsten, hätte Conner sich selber auf die Suche nach Alice gemacht. Sein Körper ließ dies jedoch nicht zu. Alles strengte ihn bereits nach kürzester Zeit an. Conners Zusammenbruch hatte einiges an Kraft aus seinem Körper gezogen, die er nun erst wieder aufbauen musste. Die schlaflosen Nächte, waren dafür nicht gerade hilfreich. Das Wort Erholung, konnte Conner nicht mehr hören
„Ich weiß, du bist ungeduldig und möchtest am liebsten ganz Irland nach Alice absuchen. Aber sei vernünftig.“ So viel zur Ruhe, die er Zuhause haben würde. John war quasi bei ihm eingezogen. Wenn John nicht im Pub war, dann leistete er Conner Gesellschaft. Doch eigentlich war er vor allem hier, damit dieser keine Dummheiten machte. Denn Conner würde sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, um das von Alice zu retten.
Conner Schnaubte.
„Conner, du musst Vertrauen haben.“ John verstand seinen besten Freund nur zu gut. Schließlich ging es hier um seine kleine Schwester. Erneut, hatte John keine Ahnung, wo sie war und wie es ihr ging. Doch das Schlimmste war, was jetzt noch viel schwerer auf ihm lastete als das letzte Mal, dass John nicht wusste, ob Alice überhaupt noch lebte. Es machte ihn beinahe wahnsinnig. Weshalb John es auch ein Bisschen für sich tat, vorübergehend zu Conner zu ziehen. Er hielt diese Stille, wenn er allein war, einfach nicht aus. Sein Kopf war dann viel zu laut. Bei Conner, hatte er wenigstens eine Aufgabe und es gelang ihm, einigermaßen, einen kühlen Kopf zu bewahren. So gut es in dieser nervenaufreibenden Situation eben ging.
„Wie kannst du nur so verdammt ruhig bleiben?“ Conner sah John ungläubig an.
Dieser schluckte schwer. „Wenn du wüsstest, wie es in mir drinnen aussieht. Was denkst du, weshalb ich bei dir bin?“, fragend sah er seinen Freund an, der sich schuldbewusst durch die Haare strich. „Ich ertrage die Einsamkeit gerade nicht. Bei dir kann ich klarere Gedanken fassen. Bin ich alleine, würde ich sofort mit dir los gehen, um Alice zu suchen. Doch das würde nichts bringen.“
Conner seufzte. „Es tut mir leid.“
„Du musst dich dafür nicht entschuldigen. Ich weiß, wie du dich fühlst. Aber du hast die Beamten gehört. Das beste Team, welches für solche Fälle zuständig ist, gibt ihr Bestes und ist daran diesen Mistkerl aufzuspüren, um dann die Schlinge zu zuziehen.“
Diese Worte, die für Conner nach reinen Floskeln klangen, konnte er nicht mehr hören. Was hieß, sie waren dran? Hatten sie eine konkrete Spur oder eher mehrere? Oder tappten sie weiterhin im Dunkeln? Waren sie einfach daran, die Fakten zusammen zu tragen? Es konnte so viel heißen und gleichzeitig auch wieder nichts. In dieser Zeit, ging Alice mehr als durch die Hölle. Dies wusste Conner. Das war so sicher, wie das Amen in der Kirche. Er konnte, wollte und durfte sich nicht einmal im geringsten ausmalen, was dieser kranke Typ mit Alice anstellte. Seine schlimmsten Vorstellungen, wären wohl noch zu harmlos, im Vergleich dazu, was sie gerade über sich ergehen lassen musste. Dies bereits seit drei Wochen. Conner drehte es jedes Mal den Magen um, wenn er daran dachte. Wut und Sorge, stiegen vermischt in ihm hoch.
„Lass die Gedanken daran. Sie machen alles nur noch schlimmer.“ John konnte es sehen, dass sie Conner gerade wieder plagten. Ihm ging es auch so.
„Ich kann nicht. Es ist…Hast du Alice Buch gelesen?“ John nickte stumm. Dann wusste er, zu was Brian fähig war.
Conner ließ seinen Kopf gegen das Kopfteil des Sofas sinken und schloss die Augen. Zu sehr, laugte ihn jede weitere Stunde, jeder Tag, welchen sie warten mussten, mehr aus. Jeder Gedanke an Alice, zerrte an ihm und ließ diesen unbeschreiblichen Schmerz durch Conners Körper jagen. Alice Worte, die sie ihm sagte, bevor er zusammenbrach, ließen ihn einfach nicht mehr los. Sie hatte sich von ihm verabschiedet. Alice war sich sicher, dass er nicht mehr lebte. Woher sollte sie auch an was Gegenteiliges denken. Das Letzte, was sie wahrscheinlich von ihm sah, war sein lebloser Körper und das viele Blut.
Ein Schluchzer, durchfuhr Conners Körper und brennend heiße Tränen, verließen seine Augen. Es musste schrecklich sein für Alice, nicht zu Hundertprozent zu wissen, ob er überlebt hatte oder nicht.
Ohne ein Wort zu verlieren, wurde Conner von John, in eine feste Umarmung gezogen. „Alice wird spüren, dass du noch am leben bist.“
Da war sich Conner nicht mehr so sicher. Diese Hoffnungslosigkeit, die ihn im Krankenhaus, auf einmal umgab, war viel zu groß und mächtig.
„Ich mach uns einen Tee.“ John drückte Conner noch einmal fest an sich, bevor er aufstand und in die Küche ging. Er war nicht gut darin, in solchen Situationen zu bleiben und sich ihnen hinzugeben, wie dies seine Schwestern, Sean und vor allem Conner konnten. Weshalb John immer wieder aus ihnen flüchtete.
Conner sah seinem besten Freund nach. Er wusste ganz genau, dass John nicht da war, um ihm zu helfen, weil er körperlich nicht in der Lage war, allein zu sein. Seine Wunde war gut verheilt. Der Kampf mit sich selber und der kurzeitige Herzstillstand, hatten Conner an sein Limit an Kraft und darüber hinaus gebracht. Dennoch könnte er sich gut allein durchschlagen. Vor allem auch, weil ihn Sean immer mit Essen versorgte, welches im Pub übrig blieb. Conner glaubte John, dass er es auch für sein eigenes Wohl machte. Doch allem voran, war er bei ihm, um ihn davon abzuhalten, irgendeinen Mist zu machen. Welchen auch immer. Conner wusste selber nur zu gut, dass er psychisch so labil war, wie wahrscheinlich noch nie in seinem Leben. Dennoch würde er sich niemals etwas antun.
Trotz alledem und nach dem sich Conner kurzzeitig bemuttert vor kam, war er seinen Freunden unglaublich dankbar, ließen sie ihn in diesen tiefschwarzen Stunden, nicht allein. Es lenkte Conner von sich, seinem Schmerz und den erdrückenden Gedanken ab. Wenn John im Pub war, kam Savannah vorbei. Manchmal klopften auch Marv und Pete an die Tür, um sich nach Conner zu erkunden. Dafür liebte er Ballyconneely und blieb damals auch hier hängen. Hier waren nicht einfach nur Menschen, die Tür an Tür, durch Zufall im selben Dorf wohnten. Sie waren eine Gemeinschaft, die füreinander da war. Hilfe anboten und einander unter die Arme griffen, wenn es nötig war. So auch im Pub. Damit der Betrieb nicht ganz zum erliegen kam und die ganze Familie Callahan in den Ruin trieb, sprangen etliche Leute ein, um Schichten zu übernehmen. Ohne Bezahlung, versteht sich.
Dieser Zusammenhalt, würde ihnen allen sicher helfen, mit diesem traumatischen Erlebnis zurecht zu kommen und es zu verarbeiten. Egal wie es ausging. Conner wusste auch, dass vor ihnen, noch ein langer und steiniger Weg lag. Sollte Alice aus dieser Hölle befreit werden, würde ein gewaltiger Rückschritt, Albträume und erneut fehlendes Vertrauen in die Menschheit, auf Conner zu kommen. Vielleicht würde dieses Misstrauen, bis zu ihm reichen. Sie würden wieder am Anfang stehen. Mit dem kleinen, aber doch wichtigen Unterschied, dass Alice nun wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Zumindest hoffte Conner, dass nicht alles weg war, was sie in den letzten Monaten, gemeinsam aufgebaut hatten. Was sich Alice zurück erkämpft hatte. Wahrscheinlich war es unter einem riesigen Schutt aus den unterschiedlichsten Emotionen und Gefühlen verschüttet und musste erst wieder ausgegraben werden. Dies würde wahrscheinlich, zumal Alice es zu ließ, das kleinste Hindernis sein. Viel prägender, würden die erneuten Narben auf ihrer Seele und ihrem Herzen sein. Die Alten, die tiefer wurden und die Neuen, die sich darüber legten oder einen neuen Platz ausgesucht hatten. Die größte Aufmerksamkeit würde dem heilen von Wunden gelten, Narben zu verringern und allfällige Schutzmauern wieder abzutragen. Um schlussendlich, die Liebe, irgendwo aus dem tiefsten Loch, wieder hervor zu holen. Conner seufzte und strich sich übers Gesicht.
„Ihr schafft das. Ganz bestimmt.“ Kann der Mann Gedankenlesen, fragte sich Conner, als er zu John hoch sah, der ihm eine Tasse Tee hinstellte. „Es wird bestimmt mehr Zeit und Geduld beanspruchen, als bis hier hin. Aber irgendwann, wird es wieder sein, wie es davor war. Einfach mit einem einschneidenden Erlebnis mehr, auf dem Buckel.“ John setzte sich neben Conner. „Ihr habt schon so viel zusammen gemeistert und so einige Mauern eingerissen, dass ihr diese Hürde, ebenfalls bewältigen werdet.“
„Ich denke, dass wird mehr als bloß eine Hürde sein. Das wird ein verdammter Berg werden, denn wir überwinden müssen. Gemeinsam oder jeder für sich.“
John sah Conner von der Seite her an. „Du wirst doch aber für Alice da sein? Sie braucht jemanden, auf den sie sich voll und ganz verlassen kann und bei dem sie die nötige Sicherheit und Geborgenheit bekommt, die sie braucht.
„Natürlich, werde ich für Alice da sein. Ich habe ihr bei meinem Heiratsantrag geschworen, dass ich immer für sie da sein werde, egal was kommen wird. Dieses Versprechen halte ich. Es geht hier jedoch nicht in erster Linie darum, ob ich für Alice da sein werde. Sondern um deine Schwester und ob sie das alles zulassen wird. Und, um ganz ehrlich zu sein, wie ich in der Lage bin, Alice zu helfen. Es ist eine komplett neue Ausgangslage, als die, als sie wieder hier her zurück kam. Erstens war ich nicht in ihre Geschichte verwickelt und kannte auch nichts davon. Ich handelte einzig und allein aus Liebe. Jetzt teilen wir die Geschichte. Ich würde immer noch aus Liebe handeln. Aber trage nun auch das Wissen mit mir rum, zu was Brian fähig ist und habe eine gewisse Vorstellung davon, was er gerade mit Alice anstellt. Dies wird mich in meinem Handeln beeinflussen. Genauso, wie ihr Handeln davon beeinflusst wird, dass ich durch sie in Gefahr war und beinahe starb. Genau wie der Gedanke, denn Alice im Moment mit sich herum trägt, dass ich tot sei oder sein könnte. Wir sind nicht mehr Fremde für den anderen.“ Conner machte eine Pause und nahm einen Schluck Tee. „Als ich anfing um Alice zu kämpfen, wollte ich sie um jeden Preis in meinem Leben und dass ich ein Teil ihres Lebens werde. Das bekam ich und es war das Schönste, was ich bis dahin erleben durfte. Auch wenn ich es nicht an erste Stelle stellen werde, wird ein Teil von mir sich unweigerlich danach sehnen, dass es wieder so wird, wie es war. Und das so schnell wie möglich. Es wird eine andere Sehnsucht nach Alice sein. Denn ich weiß nun wie es ist, mit deiner Schwester in einer Beziehung zu leben. Es wird ein verdammt harter Brocken und um einiges schwerer, als bis dort hin zu kommen, wo wir waren, als Brian alles zerstörte.“ Tränen sammelten sich in Conners Augen. Er wollte optimistisch bleiben, wenn seine Gedanken zu der Zeit vorspulte, wenn Alice wieder hier war. Es gelang ihm nur bedingt. Er wusste wahrscheinlich besser als John und Savannah, was die Zeit in Amerika, mit Alice angestellt hatte. Mit ihm, hatte sie tiefere Dinge geteilt, als man ihm Buch erfuhr. Noch immer, war Alice nicht über dem Berg, als dieser Mistkerl auftauchte. Weshalb Conner sich nicht im geringsten vorstellen konnte, was ihn erwarten wird, würde Alice, hoffentlich bald gefunden werden. Selbst eine erneute, stationäre Therapie, schloss er nicht aus.
Doch im Moment wollte Conner nicht an all das denken, sondern all seine Kraft in die Hoffnung stecken, dass Alice bald gefunden und der Mistkerl zur Strecke gebracht wurde.

Während Conner mit John zuhause saß und sich den Kopf über viel zu viele Dinge zerbrach, war das FBI und der Scotish Yard, in ihren Ermittlungen um einiges schneller voran gekommen, als gedacht und es die hiesige Polizei allein hinbekommen hätte. Sie hatten Brian so gut wie in der Mange.
Über Peter Mayer, Brian Hilton und wer er sonst noch alles war, bestand beim FBI, eine dicke Akte, die diese gerne endlich geschlossen hätten. Immer wieder, kurz vor dem Ziel, entwischte ihnen dieser Kerl. Dieses Mal, da waren sie sich sicher, kam er ihnen, nicht so einfach davon. Aus Fehlern lernte man. Mit den Jahren, lernten sie Peter oder auch Brian, zu lesen und kannten seine Vorgehensweisen. Es war immer das selbe oder ähnliche Muster. Irgendwann, würde er einen gravierenden Fehler machen.
Allein schon, dass er Alice unterschätzt hatte, zeugte von einer gewissen Nachlässigkeit. Oder aber, Peter fühlte sich zu sicher und geschützt, in seiner Rolle als Brian. Sein Spiel hier in Irland durchziehen zu müssen, war erschwerender, als in seiner gewohnten Umgebung, mit seinen Hintermännern um sich. Und doch, würde er sich hier wahrscheinlich sicherer fühlen, da ihn keiner kannte.
Der erste Fehler, den Brian hier begannen hatte war, dass er Alice in der Sicherheit entführte, dass Conner tot war. Zu großes Sicherheitsgefühl, ließ die Menschen schlampig werden. Das Brian seine Telefonnummer nicht in eine einheimische umtauschte, war ein weiteres Schlupfloch für die Beamten. Eine solche, konnte leichter ausfindig gemacht werden. Denn Scotish Yard, überwachte das komplette Telefonnetz. Was Fehler Nummer drei hervor rief. Brian rief einer seiner Hintermänner an. Worauf ein paar Polizisten in Zivil, in eben diesen Ort fuhren, an dem das Telefon das letzte Mal lokalisiert wurde.
Brian schien kurz vor dem Ende seiner Gräueltat zu stehen. Dann wurde er jedes mal unvorsichtig und schlampig. Die Polizisten sahen ihn, ohne Tarnung, aus dem Lebensmitteladen kommen und weiter in die Wäscherei gehen.
Die weitere Spur, führte in die Pampas raus, zu einem leerstehenden Gebäude, welches nach einer Art Fabrik aussah, die jedoch nie benutzt wurde. Weit und breit war nichts, außer Natur. Das perfekte Versteck, um einen Menschen versteckt zu halten und ihn wohlmöglich auch zu beseitigen. Dieses Mal, waren sie ihm mindestens zwei Schritte voraus. Was davor immer umgekehrt war.
Ein paar Tage, überwachten sie Brian. Seine Gewohnheiten und den Tagesablauf. Das war nicht gerade viel. Außer der Gang zum Geschäft und in die Wäscherei. Von drinnen, drang kein Laut nach draußen. Fabrikgebäude, wurden aus dicken Mauern gebaut. Den Leuten des FBI, bescherte es immer noch eine Gänsehaut, wenn sie an das Bild dachten, welches ihnen geboten wurde, als sie Brians letztes Opfer fanden. Es sah aus, als ob er sie so lange und äußerst brutal misshandelte, dass sie daran starb. Der Bericht der Gerichtsmedizin, bestätigte dies. Es war grausam. Dieses Schicksal, wollten sie der Frau und vor allem auch ihrer Familie, ersparen. Denn in den bald vier Wochen, in denen Brian sie in seinen Fängen hatte, musste sie genügend über sich ergehen lassen. Sie alle hofften, noch nicht zu spät zu sein.
Es war an einem weiteren Tag Observierung. Etliche Leute des FBI und einer Spezialeinheit aus Irland, war versteckt um das ganze Gebäude, auf Position. Immer darauf bedacht, nicht aufzufallen und im günstigsten Fall, zu zuschlagen. Wenn er schutzlos war. Dennoch mussten sie abwägen, ob der richtige Zeitpunkt dann war, wenn er das nächste Mal aus dem Gebäude kam. Den die Sicherheit, dass Alice überhaupt oder immer noch da war, hatten sie nicht.
An jenem Tag kam Leben, in den sonst so stillen Ort. Brian trug irgendwelche Dinge in seinen Bus. Es sah ganz nach einem Aufbruch aus. Es würde der Zeitpunkt sein, um zu zuschlagen, hatte er Alice erste einmal hier raus geschafft. Wenn sie in Sicherheit und er schutzlos war. Dieser Aspekt, dass sie warten mussten, bis die Geisel komplett sicher war, machte das ganze Unterfangen, etwas komplizierter. Jeder der Scharfschützen, war jedoch in Stellung. Brian war umzingelt. Dies war er, bis jetzt schon oft und doch entkam er immer wieder.

Nach dem hastigen Augenblick am Morgen, war es wieder für Stunden still. Zu still. Was tat er? Sollten sie das Gebäude stürmen und damit in Kauf nehmen, die Geisel in noch größere Gefahr zu bringen? Die Stimmung wurde immer angespannter. Für die Leute, die Brian bereits seit Jahren verfolgten, machten sich Déjà-vu Erlebnisse breit. Waren sie jedoch Profi genug, um diese auszublenden.
Am späten Nachmittag, regte sich wieder etwas. Brian kam aus dem Gebäude, um eine Tasche in den VW Bus zu legen. Die hintere Tür, ließ er dabei offen stehen, bevor er erneut im Innern verschwand. Brian schien nervös und unruhig zu sein. Kein gutes Zeichen. In diesem Zustand, war er noch unberechenbarer, als ohnehin schon.
Nun hieß es noch einmal Ruhe bewahren. In solchen Momenten, wenn man seinem Ziel so nah war und dies nicht zum ersten Mal, zuckte jedoch der Finger am Abzug. Dabei wussten alle, dass jeder für den anderen einstehen würde, dass es Notwehr war und sie so die Geisel beschützten. Das war in einem solchen Augenblick das Wichtigste. Da konnte man keine Rücksicht darauf nehmen, dass der Entführer ebenfalls überlebte. Im Falle von Brian, war dies auch keinem der Anwesenden ein Anliegen.

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