Als die ersten Sonnenstrahlen den Weg in das Zimmer fanden, öffnete Alice die Augen. Sie fühlte sich zwar völlig gerädert und auch noch müde, aber gleichzeitig entspannt und zufrieden. Was für eine Nacht.
Alice schloss kurz die Augen. Sie konnte noch immer Conners Berührungen, Liebkosungen und alle Empfindungen, die er in ihr auslöste, spüren.
Mit einem Lächeln auf den Lippen, drehte Alice sich auf die Seite und Conner zu. Sein Atem ging gleichmäßig und ruhig. Was heute Nacht, kaum einmal der Fall war. Zwischendurch fragte sich Alice tatsächlich, ob sie sich Sorgen machen musste. Leise kicherte sie. Jetzt musste sie jedoch dringend wohin und danach etwas frische Luft schnappen. Auch wenn sie sich noch so gerne, gleich wieder an Conner gekuschelt hätte. Nach einem sanften Kuss auf seine Haare, schlüpfte Alice unter der Decke hervor und zog sich ihre Leggings und den Pullover von Conner, der herum lag, über. Es war immer noch ihr liebstes Kleidungsstück. Denn so hatte Alice immer das Gefühl, Conner würde sie umarmen. Egal ob er frisch gewaschen war oder immer noch nach ihm roch. Alice nahm sogar einen seiner Pullover mit in die Therapie. So hatte sie ihn immer ganz nah bei sich dabei.
Es lag eine dünne Schneedecke über der Erde, als Alice auf die Terrasse trat. Ein Frösteln ging durch ihren Körper. Schnee gab es selten in Irland. Wenn, dann musste man noch mehr in den Norden. Alice ließ ihren Blick über die Terrasse gleiten, während sie an ihrem Kaffee nippte. Als ihr Blick an der Sitzecke hängen blieb, sah sie sich automatisch den Ring an, der endlich wieder an ihrem Finger steckte. Alice musste Conner unbedingt fragen, woher er ihn wieder hatte. Doch jetzt, war es zu kalt, um noch länger draußen darüber nach zu denken.
Alice stellte die Tasse in die Küche. Es zog sie regelrecht zurück zu ihrem Verlobten unter die warme Decke.
Sachte ließ Alice ihre Nase an Conners Wange entlang gleiten. „Guten Morgen, mein Schatz." Hauchte sie ihm einen Kuss auf seine Schläfe. Dabei schmiegte sie sich dicht an ihn, so dass sie halb auf ihm lag. Nach gestern Nacht, war Alice noch süchtiger nach Conners Nähe, als davor schon. Sie tat ihrer Seele und ihrem Herzen viel zu gut, als dass sie sich gegen dieses Bedürfnis hätte wehren können, geschweigen denn es wollte.
„Warum ist deine Nase so kalt.", brummte Conner verschlafen.
„Weil ich kurz draußen war, um etwas frische Luft zu schnappen. Du Schlafmütze." Alice schmunzelte, während sie einen weiteren Kuss in Conners Haare drückte.
Tief atmete dieser durch und versuchte sich unter Alice auf den Rücken zu drehen. So gut wie heute Morgen, fühlte sich Conner schon lange nicht mehr. Als hätte die Silvesternacht noch einmal alles verändert zwischen ihm und Alice. „Guten Morgen, meine wunderschöne Verlobte." Conner war unter ihr hervor gerutscht, nur um Alice gleich wieder fest an sich zu ziehen. Zärtlich schob er seine Finger in ihre Haare und legte seine Lippen auf die von Alice. „Mmmm, du schmeckst nach Kaffee.", nuschelte Conner. „So einen hätte ich auch dringend nötig. Die Nacht war etwas kurz, um ausreichend zu schlafen." Wieder hatten sie ihre Körper miteinander verschlungen, während sie sich endlos vielen Küssen hingaben.
„Dafür war sie wunderschön." Alice legte ihre Hand an Conners Wangen und strich mit der anderen durch seine Haare. „Danke für diese unbeschreibliche Nacht.", flüsterte sie vor einem erneuten Kuss.
Unbeschreiblich passte ziemlich gut um letzte Nacht zu beschreiben, da es eigentlich keine Worte dafür gab.
„Was hältst du von einer Dusche? Es könnte sein, dass wir die dringend nötig haben." Alice Haut, von der Conner kostete, schmeckte nach Sekt, ihm, ihr und purem Sex.
Alice entlockte Conners Aussage ein Lachen. Auf das ein Seufzen folgte, als er sich über ihren Venushügel küsste.
„Ist das ein ja?" Conner sah zu Alice hoch, die nickte und ihn leicht strafend an sah. Er konnte so durchtrieben sein.Erneut befriedigt bis in die Haarspitzen und gleichzeitig frisch geduscht, saßen Alice und Conner beim Frühstück. Dabei sahen sie sich immer wieder verliebt an. Es war schon erstaunlich, wie gut man sich nach einer solch wundervollen Nacht fühlte und trotz dem wenigen Schlaf, ein Gefühl der Erholung in einem steckte.
„Geht es dir gut?" Conner umfasste Alice Hand und strich mit seinem Daumen darüber.
„Mehr als gut. Du machst dir viel zu viele Sorgen." Alice stand auf und setzte sich auf Conners Schoss. „Das brauchst du nicht mehr. Es geht mir wieder gut. Du tust mir gut." Sie küsste seine Schläfe. „Letzte Nacht fühlte sich an, wie der letzte Befreiungsschlag. Ich habe es auch bei dir gespürt. Genau wie sich vor einem Jahr, durch unsere erste Liebesnacht, so viel geändert hat. Und ein paar Monate später in unserer ersten Verlobungsnacht. Ich fühle mich dir noch einmal ein riesengroßes Stück näher. Das Letzte, welches es noch gebraucht hat und von dem wir nichts wussten." Während Alice redete, strich sie mit ihren Lippen über Conners Wange, zu seiner Schläfe, in die Haare und wieder zurück. Sie bekam nicht genug davon, ihn zu spüren und sei es einfach nur mit ihren Lippen. Ohne dabei gleich wieder über ihn herfallen zu wollen.
„Genau das Selbe, habe ich auch gefühlt. Es war das erste Mal, dass ich es ohne Bedenken genießen konnte. Was es so gewaltig machte und ich es immer wieder erleben musste. Es war der schönste Start ins neue Jahr, denn ich mir hätte wünschen können. Genau wie vor einem Jahr. Ich fühlte mich damals ähnlich voll von Liebe."
„Mit dem Unterschied, dass du sie mir jetzt offensichtlicher zeigen kannst und ich sie erwidere." Alice strich durch Conners Haare und fühlte dieses weiche Gefühl zwischen ihren Fingern.
„Ich hab sie dir schon damals gezeigt. Bloß nicht mit Worten ausgesprochen. Es war letztes Jahr, auf seine besondere Art und Weise perfekt. Weil du gesprüht hast vor Liebe. Du warst es dir nur nicht bewusst. Was es nicht weniger schön machte. Es war irgendwie geheimnisvoll."
Alice entlockte Conners Worte ein Lächeln und sie biss sich kurz auf die Lippe. „Eine Frage lässt mich seit gestern Nacht nicht los." Conners Blick war fragend, mit dem er Alice an sah. „Woher hast du den Ring wieder bekommen? Ich dachte, ihn verloren zu haben, da ich ihn auszog und unter dem Kissen versteckte. Brian sollte ihn nicht sehen. Ist es der echte Ring von Rose?"
„Ja Schatz, er ist es. Er war vor ein paar Tagen in der Post. Scheinbar war er bei den Sachen dabei, die sie in der alten Fabrik sichergestellt haben. Das dauert wohl immer länger, bis solche Dinge wieder dorthin kommen, wo sie hin gehören." Conner nahm Alice Hand und hauchte einen Kuss auf den Ring. „Jetzt ist er wieder genau dort, wo er sein muss. Bis ich dir dort unseren Ehering anstecke." Sehnsucht war in Conners Augen zu sehen. Wenn er ihr nicht ihre Traumhochzeit hätte schenken wollen, würde er sie am liebsten auf der Stelle heiraten. Doch ihre Geschichte verdiente einen würdigen Schluss, mit dem sich der Kreis endlich schloss.
„Das ich den Ring als verloren glaubte, ließ mich oft und lange zweifeln, dass wir füreinander bestimmt sind. Es ist doof, ich weiß. Aber irgendetwas in mir, sah es als Zeichen, dass es einfach nicht sein sollte. Claire hat mir deswegen immer wieder den Kopf gewaschen. Ich machte sie oftmals wütend und brachte sie zur Verzweiflung mit meinen trüben Gedanken." Alice musste lachen, als sie an die vielen Momente dachte, in denen Claire laut wurde. Gleichzeitig schimmerten Tränen in Alice Augen. „Es muss sein, Alice. Sonst wären wir jetzt nicht so schnell wieder hier an dem Punkt, an dem wir schon einmal waren. Was wir ohne Ring geschafft haben. Es war nur dein fieses Unterbewusstsein, welches dich in der Dunkelheit schmoren lassen wollte." Zärtlich wischte Conner die Tränen von Alice Wangen. „Ich hätte dir auch ohne den Ring oder mit einem anderen, gestern einen weiteren Antrag gemacht. Es hat mich nur noch in meinem Vorhaben bestärkt. Ich musste einfach, auch wenn es verrückt ist."
„Es fühlt sich richtig an. Nur darauf kommt es an. Jetzt können wir endlich heiraten." Conners Antrag, machte die Tatsache, ihn bald heiraten zu können, noch perfekter und wieder realer.Nachdem Frühstück machten die beiden einen ausgiebigen Spaziergang im Schnee. Alice freute sich wie ein kleines Kind, dies mal wieder zu erleben und legte sich kurzerhand in den Schnee, um einen Schneeengel zu machen.
„Was hältst du davon, meine kleine Schneeelfe, wenn wir ein Verlobungsfoto machen und es der Familie schicken?"
Alice war sofort begeistert von der Idee. Legte ihre Hände an Conners Wange und schenkte ihm einen verliebten Blick. Darauf folgte ein zärtlicher Kuss. Mit einem Lächeln, lösten sie sich aus diesem, so dass sich ihre Lippen jedoch immer noch leicht berührten. Während der ganzen Zeit, drückte Conner auf den Auslöser. Schlussendlich entschieden sie sich für alle. Die sie hintereinander los schickten. Unter jedes, schrieben sie ein Wort, damit am Ende der Satz 'Dieses Jahr werden wir endlich ja sagen', stand.
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Irish Heart - Sprache des Herzens
RomansaDie unberührten Küsten, sanften grünen Hügel, der Himmel, der die Erde zu berühren scheint, lang vergessene Gerüche und das raue Meer, Irlands. Dies ist Alice Callahans Heimat. Ihre Wurzeln. All das, hatte sie, nach dem Tod ihrer Eltern verlassen...