Kapitel 128

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Die Vorfreude, ließ ihn kaum mehr schlafen. Sein Plan funktionierte bis jetzt wunderbar und genau so, wie Brian es sich ausgedacht hatte. Nun war er froh um seine Geldreserven, die er in seinem Keller versteckt hatte. Brian brauchte Geld, um überhaupt etwas ausrichten zu können. Seine Konten, hatte man einfrieren lassen, was seine Zeit dauerte, dies wieder rückgängig zu machen. Die besten Leute, machten ihre Jobs nicht umsonst. So auch seine alten Kumpels nicht. Zumindest nicht alle. Manche schuldeten ihm immer noch so den ein oder anderen Gefallen. Neben seinen eingefrorenen Konten, gab es noch andere Hürden, die genommen werden mussten, bevor es überhaupt los gehen konnte. Denn Amerika, konnte Brian nicht einfach so verlassen. Was zu machen war? Brian Hilton, einfach mal kurz bei einem tragischen Autounfall ums Leben kommen lassen. Haarfarbe und Schnitt ändern und blaue Kontaktlinsen. Peter Meyer war wieder geboren. Dieser Typ hatte sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen, weshalb er immer wieder die beste Übergangslösung war, um unbehelligt irgendwo hin zu kommen, um dann eine ganz neue Identität an zu nehmen. Selbst Brian Hilton, war in Wirklichkeit nicht echt. Zumindest gehörte diese Identität, nicht immer ihm. Ein kleiner durchtriebener Geschäftsmann, der den Fehler machte, sich mit ihm anzulegen. Über Nacht, wurde aus Peter Mayer, Brian Hilton und durch ihn ein einflussreicher Geschäftsmann. Wenn es perfekt lief, würde die Polizei, Alice darüber informieren, dass er bei einem Autounfall ums Leben kam. Wodurch sie sich noch mehr in Sicherheit wägen würde. Dies konnte er jedoch nicht beeinflussen. Alles andere schon. Sein neuer Kontaktmann, kam in kürzester Zeit an Informationen, die Brian weiter brachten. So weit, dass er nun wusste, wo er Alice finden würde. Eigentlich war es naheliegend, dass sie zurück nach Irland flüchtete. Irland. Brian verdrehte die Augen. Er konnte sich noch gut an Alice furchtbaren Akzent erinnern, als er sie in diesem Irish Pub kennenlernte. Sagte man nicht, Iren seien stur? Er hätte bereits damals die Finger von ihr lassen sollen. Doch Brian suchte eine neue Herausforderung, nach dem die Letzte leider tragischer weise, von ihm gehen musste. Mit viel Glück und Geschick, konnte man ihm nichts nachweisen, weshalb er Brian weiter leben lassen konnte. Er hätte ihn vermisst, denn Brian brachte ihm so viel Geld und Anerkennung, wie keiner davor. Mit beidem, saß man lange Zeit auf der sicheren Seite. Bis man sich ein durchtriebenes Miststück wie Alice angelte. Sie schrie förmlich nach dieser Herausforderung, die Brian suchte.
Schreien würde sie bald auch wieder. Vor Schmerzen und Qualen. Allein der Gedanke daran, törnte Brian an. Er musste endlich mal wieder seinen animalischen Trieben nachgehen können. Der bezahlte Sex brachte ihm nicht die nötige Befriedigung. Sobald Alice wieder in seinen Fängen war, stand dem allen, nichts mehr im Wege.
Bis dahin, musste Brian noch einmal Geduld aufbringen. Nun hieß es, da er in Irland und seinem Ziel endlich näher war, alles vor Ort zu Ende zu planen. Einiges hatte Brian bereits Zuhause recherchiert, damit er nicht zu viel Zeit vergeuden musste, um den richtigen Ort, für seine Rache und Schandtaten, zu finden. Dieser, stand so gut wie fest. Ein unauffälliger Wagen, in dem jedoch gut eine Person transportiert werden konnte, stand auf dem Parkplatz vor dem Hotel, etwas außerhalb von Dublin. Brian wartete nur noch auf einen, alles entscheidenden Anruf.
Das Klingeln seines Telefons, ließ ihn die Hände reiben. „Ok. Und du bist dir ganz sicher? Sehr gut gemacht.“ Brian oder wohl eher Peter, lachte auf. „Hab ich dich du kleine Schlampe." Zufrieden grinsend, betrachtete er sich im Spiegel. Die blonden Haare und blauen Augen, ließ ihn doch gleich ganz anders aussehen. Nicht gerade besser. Aber es musste auch nur als Tarnung her halten. Bis zu dem Tag, an dem er ihr endlich wieder, als Brian gegenüber stehen würde. „Ich bin bereit für mein kleines Spielchen, Alice Callahan. Und du, wirst bald mit spielen. Ob du willst oder nicht.“ Brian konnte im Moment noch nicht abschätzen, wie lange es dauern würde, bis er die Finessen ausführen konnte. Zuerst musste er sich den Ort und die nähere Umgebung ansehen. So unauffällig wie möglich.
Den Tagesablauf in diesem Kaff, mit dem Namen Ballyconneely, den von Alice und ihrem Umfeld musste Brian ganz genau kennenlernen. Ihre Vorlieben. Wann sie wohin ging und mit wem. Wer immer um sie herum war. Wo sie arbeitete. Wo sie wohnte. Einfach alles. Dazu benötigte man eine gute Beobachtungsgabe und vor allem, sich dezent im Hintergrund zu halten und auf keinen Fall großartig aufzufallen. Letzteres würde wahrscheinlich so einiges von Brain abverlangen, wenn er Alice wieder sah. Zu groß war die Wut über ihr hinterlistiges Verhalten. Brian würde sich die Zeit nehmen, um in Ruhe all seine Informationen zu sammeln, während er seinen kleinen Psychoterror startete und erneut in Alice Leben trat, ohne dass sie wusste, wer er wirklich war. Die letzte Hürde an Geduld zahlte sich schlussendlich aus, so war sich Brian sicher. Denn die Stunden, Tage, Wochen, ja vielleicht gar Monate danach, würden diese ganze Warterei belohnen. Frühestens in dem Augenblick, wenn er hinter ihr auftauchte und Alice bewusst wurde, dass ihr schlimmster Albtraum wahr geworden war. Ein weiteres Mal, wenn er sich endlich wieder holte, was ihm gehörte und auch zustand. Die Befriedigung und Genugtuung, nach dem ersten Gewaltakt, würde sich himmlisch anfühlen. Die letzte Belohnung, für die vergangenen Monate der Warterei, würde Brian bekommen, wenn er sie und damit sich selber, von diesem ganzen Martyrium erlösen würde. Wenn er in ihre geweiteten, starren Augen blickte und endlich in seinem Tun und in seiner Rache befriedigt war. Bis tief in sein Innerstes. Dann konnte Brian endlich abschließen und sich ein neues Leben aufbauen. Es gab noch viele unschuldige, naive Frauen auf dieser grossen, weiten Welt.
Ein Ruck ging durch den etwas herunter gekommenen, alten VW Bus und er schnurrte wie ein Kätzchen, als Brian ihn auf den richtigen Weg nach Ballyconneely brachte.

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