Am letzten Abend in ihrem Paradies, entschieden sie sich, für das Abendessen noch einmal ins Restaurant zu gehen. Es war jedes Mal, wenn sie dort waren, ein Erlebnis. Dazu trug Alice heute den schwarzen Bikini unter einem der Kleider, die sie sich auf dem Markt gegönnt hatte. Alice mochte diese luftig leichten Kleider, die man hier tragen konnte. Der Bikini, konnte raffiniert in Szene gesetzt werden, mit Kleidern. Außerdem hatte Conner so, später etwas fürs Augen, wenn sie eine letzte sinnliche Nacht, im Paradies verbrachten.
Nach einem gemütlichen Spaziergang am Strand entlang, zurück zu ihrem Bungalow, machten sie es sich auf der Lounge gemütlich. Sie wollten die Zeit hier, noch einmal so richtig auskosten. Weshalb ihnen der späte Rückflug entgegen kam. Mike hatte da gut mitgedacht oder sich einfach so seine Dinge gedacht.
„Es fasziniert mich immer wieder, wie klar man hier die Sterne und der Mond sehen kann. Als wären wir dem Himmel etwas näher als Zuhause“, sagte Alice leise in die Stille hinaus, während sie sich noch etwas fester an Conner kuschelte und ihre Hand mit der von Conner verschränkte, die über ihrer Schulter lag. Es war Vollmond und dieser beleuchtete das Meer, so dass es aussah, als würden tausend Diamanten darauf glitzern.
Conner küsste Alice Haare. Es war einfach alles perfekt. Dieser ganze Ort. Die zwei Wochen hier. Doch allem voran Alice. Seine einzige und erste wahre Liebe. Conners Gefühle für die Frau in seinen Armen, übernahmen gerade wieder die Kontrolle über ihn und sprudelten ungebändigt durch Conners Körper. Ohne es in der Hand zu haben, was sie mit ihm anstellten. Eines, wurde in solchen Momenten jedoch immer wieder mehr als klar und fassbar. Das Conner für immer mit Alice verbunden bleiben wollte. Auf jede nur erdenkliche Art und Weise. Bis ans Ende seiner Tage. Er zog Alice noch etwas näher an sich heran, wenn dies überhaupt möglich war. Am liebsten hätte Conner sie in sich hinein gezogen, damit ihm niemand mehr seine Prinzessin weg nehmen konnte.
„Lass uns heiraten, Alice.“ Kaum mehr als ein Flüstern in ihre Haare, verließen die Worte Conners Mund, bevor er auch nur einen Gedanken darüber hatte.
An Alice Ohr drangen sie, als hätte er das eine Wort geschrien. Heiraten. Hatte Conner das eben wirklich gesagt? Noch ehe Alice weiter darüber nachdenken konnte, sprach Conner auch schon weiter.
„Ich weiß, es mag völlig verrückt für dich klingen, weil es scheint, als wäre kaum Zeit vergangen, seit unsere Wege sich kreuzten und das Schicksal endlich die richtigen zwei Herzen und Seelen zusammengebracht hat. Aber wir beide wissen, dass die Verbundenheit bereits davor bestand. Das wir durch dieses unsichtbare Band weit mehr mit einander verbunden sind, als es manch verheiratete Paare je sein werden. Trotz allem oder gerade deswegen, möchte ich es für die ganze Welt sichtbar machen, dass ich zu dir gehöre. Wir eins sind. Du würdest mich zum absolut glücklichsten Mann auf der ganzen Welt machen, wenn ich dein Mann werden dürfte.“ Sprudelte es nur so aus Conner heraus. „Ich möchte der eine Mann an deiner Seite sein. Bis zum Ende des Weges, für dich da sein, egal was noch kommt. Mich um dich Sorgen, dir zeigen das du einzigartig und das Wichtigste für mich bist. Eins mit dir werden, auf jede erdenkliche Weise.“
´Der ganzen Welt zeigen, dass ich zu dir gehöre´, wiederholten sich Conners Worte in Alice Ohr und weiter in ihrem Kopf. Er hatte nicht das gesagt, was viele Männer sagten, ´Ich will, dass alle sehen, dass du zu mir gehörst´, was für Alice eine Art Macht gegenüber der Frau symbolisierte. Dabei sollten zwei Menschen, die sich lieben, heiraten und eine gemeinsame Zukunft zusammen aufbauen wollen, gleich gestellt sein. Genau das, sprach Conner mit seinen Worten aus. Zumindest für Alice Empfinden. Es erwärmte ihr Herz, wie sehr er sich nichts sehnlicher wünscht, als ihr Mann zu werden. Es klang verrückt. Allein die Tatsache, dass Conner sie wollte. Dennoch kam die Frage, die nicht einmal eine war, kein Bisschen unerwartet. Ganz tief in Alice drinnen spürte sie, dass Conner spätestens wenn sie wieder in Irland waren, innerlich explodierte und es dann aus ihm sprudelte, wie es dies eben tat. Alice löste sich von ihm, damit sie Conner ansehen konnte. In seinen Augen konnte sie trotz dem spärlichen Licht, Unmengen an Emotionen und Gefühlen sehen. Am stärksten war die Sehnsucht, dass sie seine Frau wurde.
Conner wusste, dass er mit seinen Worten, die er nicht mal anständig in eine Frage verpackt hatte, mindestens zehn Schritt vor Alice vorausjagte. Genau wie damals, als er ihr seine Liebe gestand. Sie hatten noch nie über das Thema Heiraten gesprochen. Würde das hier gut ausgehen? Alice war ruhig und sah ihn durchdringend an. War sie vielleicht zu ruhig? Ihren Gesichtsausdruck, konnte Conner nicht deuten. Doch eines sah er, was dieses Mal nicht da war. Angst und den Drang zu flüchten. Conners Herz hämmerte in seiner Brust, als wolle es gleich aus dieser raus springen. Warum sagte sie denn nichts? Wartete sie auf mehr von ihm? Conner hätte noch tausend Dinge zu sagen, wenn sie das wollte. Alle Worte dieser Welt, konnten jedoch dieses Gefühl in ihm und warum dies gerade hier und jetzt aus ihm heraus brach, ohne darüber nachzudenken, nicht annähernd verständlich beschreiben. „Es tut mir leid, dass ich dich schon wieder mit meinem Orkan an Gefühlen überrumpele. Es war so, nicht geplant. Es war überhaupt nicht geplant. Gedanken darüber gemacht hatte ich mir schon tausende, weil dieser Wunsch so sehr in meinem Herzen brennt, dass ich ihn nicht mehr einfach so ignorieren kann. Doch ich weiß auch, dass Heiraten nicht gerade das Thema Nummer eins für dich ist. Es ist nur…Ich liebe dich einfach auf eine so tiefe und unbändige Art und Weise, dass es mir manchmal schwindelig wird und du weißt, was dann passiert.“ Conner raufte sich die Haare. Alice hätte einen richtigen Antrag verdient und nicht das hier. „Ich bin so ein Idiot. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.“ Er stand auf und lehnte sich an einer der Pfosten, unweit der Lounge.
Alice betrachtete ihn dabei. Diese innere Zerrissenheit von Conner, konnte sie bis zu ihr spüren und beinahe mit Händen greifen. Das ein Mann so verdammt süß und verliebt sein konnte wie er es war, hätte Alice nicht gedacht. Ihr Herz machte Purzelbäume und fuhr Loopings, während sie aufstand und zu dem Mann rüber ging, denn sie bis in den hintersten Winkel ihres Körpers liebte und nie mehr hergeben würde.
Mit einer fließenden Bewegung ihrer Hände über Conners Rücken, schlang Alice ihre Arme um ihn und hauchte einen Kuss in seinen Nacken. „Wie könnte ich all die wundervollen Worte vergessen. Du bist so unglaublich süß und einfach nur zum knutschen, wenn dich die Liebe zu mir schwindeln lässt und du dich selber überrumpelst. Aus all diesen Gründen und noch tausenden mehr, für die ich keine passenden Worte habe, liebe ich dich über alles.“
Conner ahnte, dass gleich ein Aber von Alice kommen würde. „Ich frag dich einfach zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Bis dahin, kannst du mir vielleicht die Frage beantworten, ob es überhaupt jemals die Chance für mich gibt, dass es du es in Erwägung ziehst, mich zu heiraten. Darf ich mir Hoffnungen machen, Alice?“ Conner konnte ein Lächeln an seiner Haut am Hals spüren.
„Es war eher eine Bitte. Also frag mich noch einmal.“ Alice löste sich von Conner und drehte ihn zu sich um. Ungläubig sah dieser sie an. Sein Gesicht war gerade ein Wechselbad der Gefühle. „Tu es einfach.“
Conner umschloss Alice Gesicht mit seinen Händen und drückte sie sachte gegen den Pfeiler, an dem er eben noch lehnte. „Willst du mich heiraten, Alice? Meine Frau werden? Und diesen Gefühlsdusel für immer als Mann an deiner Seite haben?“
Alice sah mit einem Lächeln zu Conner hoch und legte ebenfalls ihre Hände an seine Wangen. In dem Augenblick wusste Alice, dass Savannah recht hatte, als sie sagte, sie würde die für sie richtige Antwort tief in sich spüren, wenn es soweit war. Alice spürte es nicht nur tief in ihrem Innern, sondern ganz nah in ihrem Herzen. Sachte zog sie Conners Gesicht, dicht zu ihrem. „Ja.“, flüsterte sie ihm darauf ins Ohr.
„Ja?“ Als hätte er sich verhört, sah Conner Alice fragend an. Tränen schimmerten in seinen Augen, was auch welche in ihre Augen trieb. Nie im Leben hätte sich Alice erträumt, dass sich der Mann der sie einmal heiratete, sie so sehr wollte, dass er beinahe anfing zu weinen vor Glück, über ein simples Wort. „Du willst mich zu deinem Mann nehmen?“
„Ich sehe sonst keinen. Und ich will auch keinen anderen.“ Alice wischte die ersten Tränen, die Conners Augen verließen, von seinen Wangen. „Also ja. Ich will dich Gefühlsdusel heiraten. Wen sonst, wenn nicht dich? Wenn ich könnte, gleich hier und jetzt auf der Stelle.“ Überschwänglich schlang Alice ihre Arme um Conners Hals. Sie hätte nicht gedacht, dass sich dieser weitere, bedeutende Schritt, so unglaublich gut anfühlen würde. Es war bloß eine Frage, auf die Alice mit einem einzigen Wort geantwortet hatte. Dennoch löste es Gefühle und Emotionen in ihr aus, die neu für sie waren und mit voller Wucht ihren Körper fluteten.
Conner konnte sein Glück nicht fassen. Weshalb er Alice hoch hob und sich einmal mit ihr im Kreis drehte. Mit einem Ja, hier und jetzt, hätte er niemals gerechnet.
Alice lachte laut auf und drückte sich fester an ihn.
„Ist dir bewusst, dass du mich gerade zum glücklichsten Mann machst? Allein durch deine Antwort. Ich…“
Alice unterbrach Conners Gestammel mit einem Kuss. „Das ist mir bewusst. Und es ist gerade das schönste Gefühl überhaupt, dich so überglücklich zu sehen.“ Auch aus Alice Augen, lösten sich nun Tränen. Noch vor ein paar Wochen dachte sie, niemals im Stande zu sein, Conner auch nur annähernd das zu geben, was er verdiente und nach was er sich sehnte. Nun standen sie hier und Conner strahlte und leuchtete wegen ihr, mit dem Mond um die Wette. Sie war nun verlobt und würde diesen wundervollen Mann zu ihrem machen.
„Sag mir wie du dich fühlst, Prinzessin.“ Conner strich durch Alice Haare und bedeckte ihre Gesicht mit gehauchten Küssen und zarten Streicheleinheiten.
„Es fühlt sich total verrückt an.“ Alice versuchte Conner in seinem Tun zu unterbrechen, auch wenn es sich mehr als gut anfühlte. Doch sie wollte ihm in die Augen sehen. „Mehr noch, fühlt es sich unglaublich gut an. Und richtig. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frage und diese dazu passende, simple Antwort, solch intensiven Gefühle auslösen kann. Es fühlt sich an, als wäre meine Liebe zu dir dadurch noch tiefer, grösser und unbändiger geworden. Und ich dir, in meinem Herzen, noch näher als davor.“ Tief sahen sie sich in die Augen. Versanken im Blick des anderen und dem darauf folgenden Kuss.
In Conner sprudelten gerade die unterschiedlichsten Gefühle und Empfindungen. Das Alice genau so tiefe Gefühle empfand wie er selber, durch die Tatsache dass sie Mann und Frau werden würden, machte ihn noch glücklicher, als er es bereits war. Glück, für das es keine Worte gab.
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Irish Heart - Sprache des Herzens
RomanceDie unberührten Küsten, sanften grünen Hügel, der Himmel, der die Erde zu berühren scheint, lang vergessene Gerüche und das raue Meer, Irlands. Dies ist Alice Callahans Heimat. Ihre Wurzeln. All das, hatte sie, nach dem Tod ihrer Eltern verlassen...