Kapitel 75

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Als Conner erwachte, wusste er nicht genau, ob das alles, was gestern geschah, nur ein schlechter und zugleich guter Traum war. Die leere Betthälfte neben ihm, ließ kurz, leise Panik in ihm aufkommen. Die letzte Nacht, konnte jedoch kein Traum gewesen sein. Viel zu intensiv, konnte Conner sie immer noch spüren. Sie liebten sich so lange und ausgiebig, wie wahrscheinlich noch nie zuvor. Alice ließ Conner sie so intensiv spüren und liebte ihn mit der selben Intensität, wie er dies kein anderes Mal erlebt hatte. Irgendwann, als die Nacht beinahe schon dem Tag wich, trug Conner Alice ins Schlafzimmer.
Zu dessen Bettseite, drehte sich Conner nun um und konnte noch immer ihre Wärme in den Bettlaken spüren. Es zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht und bestärkte Conners Gewissheit, dass er nicht geträumt hatte. Auch wenn ihm die Wendung des Nachmittags, wie ein schlechter Traum vorkam.
Nach einem riesigen Schritt in die falsche Richtung, nahm der Abend eine überraschende Wendung. Mit der Conner, nicht im geringsten gerechnet hätte. Er rechnete damit, dass er jetzt beinahe von vorne beginnen musste. Dem war nicht so. Durch ihre ehrlichen Worte, kamen sie beide, ein ganzes Stück weiter. Alice schien akzeptieren zu können, dass sie liebenswert war. Das er sie liebte. Jetzt mussten sie sich nur noch auf die Suche nach Alice Liebe machen, die sie nicht fühlen, jedoch geben konnte. Das dies möglich war, wusste Conner bis gestern auch nicht. Unter diesen Umständen, war es für ihn nun verständlich, weshalb Alice nicht wollte, dass er sich in sie verliebte. Dabei war sie zu so viel mehr fähig, als sie es sich bewusst war. Dies würden sie auch noch hin bekommen. Da war sich Conner sicher.
Nun nahm es ihn jedoch erst einmal wunder, wo seine Herzensdame war. Er ahnte es, weshalb Conner aus dem Bett kroch und sich etwas überzog. Sein Weg, führte ihn auf Roses Veranda, die nicht nur durch das Haus zu erreichen war.
Wie erwartet, fand Conner seine Liebste genau dort.

Mit geschlossenen Augen, lehnte Alice gegen das Geländer und genoss den Augenblick und die Stille, die nur durch die Geräusche der Natur unterbrochen wurden. Der Sonnenaufgang war grandios und versprach einen herrlichen Tag. Genauso, wie Alice Gefühl heute Morgen waren. Entspannt und erleichtert, erwachte sie, nach diesem ereignisreichen Tag und Abend. Entspannung, brachte die wundervolle Nacht, die sie mit Conner verbrachte. Wenn sich Alice nicht täuschte, war sie noch intensiver, als die Neujahrsnacht und all die darauffolgenden Male.
Unvorhersehbarer, hätte die letzte Nacht nicht sein können. Nach der miserablen Wendung des Nachmittags, nach dem Conner ihr seine Liebe gestand. Doch sie hatten noch einmal die Kurve gekriegt und waren gefühlt zehn Schritte weiter gekommen. Was nicht minder an Alice selber lag. Worauf sie tatsächlich ein kleines Bisschen stolz war. Statt sich wieder komplett zu verschließen, versuchte sie gegenüber Conner, offen zu bleiben. Ihn zu verstehen. Gleichzeitig jedoch auch sich zu erklären. Was beides ziemlich gut geklappt hatte. Alice war unglaublich froh darüber, dass sie es hinbekommen hatte. Nicht bloß einfach gerade so mal. Sondern so gut, dass es nun wieder so war wie die Tage davor, wenn nicht vielleicht sogar noch etwas intensiver. Dies würde sich zeigen, wenn Conner wach war. So gerne Alice mit Conner gekuschelt hätte, sie konnte einfach nicht mehr schlafen und der Tag trieb sie aus dem Bett. Weshalb sie es ausnutzte, um mal wieder den Morgen zu begrüßen. Jedoch nicht, ohne Conner zuerst noch beim Schlafen zu zusehen. Er sah so süß aus, mit seinen wilden Haaren und zutiefst entspannten Gesichtszügen, wie er fest unter die Decke gekuschelt war und friedlich schlief.
Alice hätte sich gerade nicht glücklicher schätzen können, einem Menschen begegnet zu sein, der ein Herz voller Liebe hatte, dass es reichte, sie zu lieben.

Beim Anblick, der Alice bot, überfiel die Liebe Conner gerade wieder von Neuem, mit voller Wucht. Sie sah zum Anbeißen aus. Er konnte nicht widerstehen, seine Arme um Alice zu schlingen und sich an ihren Körper zu schmiegen. „Guten Morgen, meine Schöne. Hast du gut geschlafen?" Seine Lippen fanden wie von selbst, den Weg an ihre zarte Haut und liebkosten sie.
Auf Alice Gesicht, legte sich augenblicklich ein Lächeln, was ihre Augen, die sie öffnete, zum strahlen brachte. Sie ließ sich in diese warme und vertraute Umarmung fallen. Bei Conner, konnte sie sich fallen lassen und einfach sich selber sein. Das brauchte sie. Genau so sehr, brauchte Alice noch etwas mehr Zeit, hier mit Conner allein. Weshalb sie froh war, dass Savannah auf ihre Bitte, noch ein paar Tage in Dingle zu bleiben, positiv geantwortet hatte. Das Gefühl ließ Alice einfach nicht los, das sie beide diese gemeinsame Zeit ganz dringend brauchten.
„Wunderbar. Und dafür, dass sie so kurz war, fühle ich mich erstaunlich ausgeschlafen." Alice drehte sich in Conners Umarmung um und sah in seine strahlenden Augen, die sie mit sich zogen. An einen Ort, den sie bisher noch nicht kannte und immer nur davon geträumt hatte, ihn irgendwann zu sehen.
„Du schlägst dir also die Nächte um die Ohren, statt zu schlafen?" Conner sah Alice belustigend an.
„Na ja, ich bin da mit einem Mann im Urlaub, der immer wieder ziemlich gute Argumente liefert, dies zu tun." Schelmisch lächelnd, sah Alice zu Conner hoch. Dabei kamen diese Grübchen in ihren Wangen zum Vorschein, die Conner genau so süß fand, wie Alice Stubsnase.
Conner zog eine Augenbraue in die Stirn. „Ein Mann, ist dafür verantwortlich? Muss ich mir Sorgen machen?"
Alice schüttelte den Kopf und legte ihre Hände in Conners Nacken. „Höchstens darüber, dass es mich süchtig machen könnte oder wohlmöglich schon gemacht hat." Sachte zog sie Conners Gesicht zu sich runter und berührte seine schön geschwungenen Lippen.
„Da habe ich schlechte Nachrichten für dich. Diese Sucht ist nicht heilbar. Aber es gibt gute Möglichkeiten, sie in den Griff zu bekommen und Linderung zu schaffen.", nuschelte Conner an Alice Lippen und nahm den Kuss wieder auf. Intensivierte ihn, in dem er seine Zunge mit ins Spiel brachte. Alice Seufzen, welches ihr entwich, als Conner seine Hände unter ihr Shirt schob, wurde von seinen Lippen gedämpft. Genüsslich, nahm er diese liebliche Melodie in sich auf. Das Alice sich so fallen ließ, war immer wieder die schönste, stumme Liebeserklärung, die Conner bekommen konnte.
„Conner." Vorsichtig entzog sich Alice den wundervollen Küssen von Conner. „Ich muss ja zugeben, dass ich diese Sucht unglaublich gerne mag. Aber wir sollten sie nicht hier ausleben." Conner ließ seufzend seinen Kopf sinken und vergrub ihn in Alice Halsbeuge. Sofort verirrten sich ihre Finger in den kurzen, weichen Haaren, die noch etwas sehr nach Schlafen aussahen. „Dafür, habe ich eine Überraschung für dich.", flüsterte Alice nah an Conners Ohr und bedeckte es mit Küssen.
Es entlockte ihm ein genießerisches Brummen, welches er einfach nicht zurückhalten konnte. Zu sehr genoss Conner diese Liebkosungen von Alice.
„Wir können noch ein paar Tage länger bleiben. Ich habe Savannah geschrieben und sie hat natürlich freudig zugestimmt."
Alice grinste Conner triumphierend an, als er sein Gesicht von ihr gelöst hatte und sie an sah. Da war sie. Seine Alice, die sich durch nichts beirren lässt. Die stark ist und die dem Leben trotz und sich ihm tapfer entgegen stellt.
„Ich dachte, nach gestern...Na ja...würde es uns vielleicht gut tun, wenn wir nicht gleich wieder in den Alltag zurück müssen.", fragend und unsicher, war nun Alice Blick doch noch, mit dem sie Conner ansah.
„Jetzt lass doch mal deine Unsicherheit und das Hinterfragen von allem, was du entscheidest." Er strich Alice eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das war eine tolle Idee." Während Conner sprach, näherte er sich wieder ihren Lippen, wodurch die letzten Worte, beinahe im Kuss untergingen. Es fühlte sich befreiend an, dies nun einfach machen zu können. Weshalb Conner kaum mehr genug davon bekam. Nach seinem Liebesgeständnis, brauchte er keine Ausrede mehr dafür. Der Grund war mehr als klar.
Erleichtert, seufzte Alice und kuschelte sich, wieder fest in Conners Arme.
„Alles in Ordnung, Kleines?" Sie nickte.
„Hilfst du mir, Conner?"
„Bei allem, Süße. Was ist los?" Conner drehte Alice wieder zu sich um.
„Diesen letzten Teil des Weges mit mir zu gehen, um die Liebe in mir zu finden." Conner legte seine Hände an Alice Wangen und sah sie fest an. „Alice, ich liebe dich. Und ich gehe mit dir jeden Weg, welchen du noch gehen musst. Egal, wie steinig und wie lange er sein wird. Aber du musst mir dafür, auch etwas versprechen." Alice nickte. „Sei ehrlich zu mir. Verschließe dich mit nicht immer wieder, wenn ein Problem vor dir steht, welches unüberwindbar zu sein scheint. Sprich mit mir. Der gestrige Abend, hat dies noch einmal ganz deutlich gezeigt, dass wir es nur schaffen, wenn wir unsere Gefühle und Gedanken, nicht vor einander verschließen. Nur gemeinsam können wir das Ende des Weges erreichen." Conners Blick war auffordernd und fragend zu gleich.
„Ich verspreche dir, es zu versuchen."
„Das reicht mir schon." Erleichtert, atmete Alice durch, worauf Conner sie fest in seine Arme schloss. „Wir packen das, Kleines.", flüsterte er und drückte Alice einen Kuss aufs Haar.
Das erste Mal, seit dem Beginn ihres neuen Lebens, fühlte Alice wieder so was wie Hoffnung. Das diese real war und nicht gleich wieder zerschlagen werden würde.

„Guten Morgen." Roses Stimme, holte die beiden aus ihren Gedanken. Ohne sich los zu lassen, drehten sich Alice und Conner zu ihr um.
Rose erfüllte es mit Freude, als sie die beiden, so innig vereint, auf ihrer Veranda stehen sah. Sie wären oder wohl eher waren, ein wunderschönes Paar. „Wie ich sehe, habt ihr euch gestern noch ausgesprochen. Das freut mich so sehr." Rose schenkte Alice und Conner ein Lächeln. „Habt ihr schon gefrühstückt?"
„Nein. Ich musste zuerst nach meiner Süßen hier sehen, ob sie mir nicht doch noch plötzlich abhanden gekommen ist." Mit einem liebevollen Lächeln, sah Conner zu Alice und küsste ihre Schläfe.
Er schien auf Alice noch gelöster, seit gestern, als er es die Tage davor schon war. Sie strich ihm über die Wange und ließ sich von Conner fest an seine Seite drücken. Hier wollte sie nie wieder weg.
„Na dann kommt, ihr Turteltäubchen. Frühstücken wir zusammen und ihr sagt mir, wann ich mich von euch verabschieden muss." Rose Blick wurde traurig, was Conner natürlich nicht entging.
„So schnell, wirst du uns nicht los. Wir haben noch etwas Aufschub bekommen. Mindestens zwei Tage, sind wir noch hier. Vielleicht auch mehr. Je nachdem, wie viel Zeit wir uns für die Rückreise nehmen wollen. Aber das besprechen wir noch." Dankbarkeit, war in Conners Blick zu sehen, als er Alice ansah. „Falls du uns noch etwas erträgst."
„Das wird euch bestimmt gut tun. Ich würde euch noch ewig ertragen. Es ist schön, nicht mehr ganz so allein hier zu sein. Und ihr beiden erfüllt mein Herz so mit so viel Liebe." Rose umarmte Conner und Alice, bevor sie sie vor sich her, ins Haus schob.

„Und was, habt ihr noch so vor?" Wollte Rose irgendwann wissen.
„Das müssen wir gleich besprechen." Conner sah fragend zu Alice.
„Ich würde gerne noch etwas mehr von deiner Heimat sehen. Das Wetter soll gut und beständig bleiben, für die nächsten Tage. Also könnten wir auch mal eine Wanderung machen." Conner nickte und überlegte gleichzeitig, was sie unternehmen könnten.
„Dann macht doch die Wanderung über die Dingle Halbinsel, bis nach Dunquin."
Conners Gesicht hellte sich auf. „Das ist eine grandiose Idee. Die Aussicht ist wundervoll und die Wanderung auch nicht sehr anspruchsvoll. Vielleicht lassen es die Temperaturen auch zu, unterwegs ein kleines Picknick zu machen." Feuer und Flamme, für Roses Vorschlag, waren wohl die passenden Worte, die Conners Begeisterung beschrieben. „Bist du dabei?"
„Natürlich bin ich dabei. Da wir heute so früh sind, können wir nach dem Frühstück gleich los. Dann bleibt noch Zeit, die Tage darauf, nach Dingle zu gehen."
Dingle, schwebte Conner ebenfalls vor. Da Alice beim letzten Mal so enttäuscht war, dass die Boote nicht raus in die Bucht fuhren, um Fungie den Delphin zu besuchen, wollte Conner sie mit einer privaten Fahrt überraschen. Bevor er Alice davon erzählte, musste noch ein Telefonat gemacht werden.
„Und heute Abend, kommt ihr noch einmal zum Essen. Euren letzten Abend, wollt ihr sicher allein verbringen." Rose sah die beiden vielsagend an. Sie kannte ihren Enkel gut genug, dass dieser bestimmt einen wundervollen Abschluss für Alice machen wollte. Dieses Angebot, nahmen Conner und Alice dankend an und verabschiedeten sich kurz darauf von Rose, um sich bereit für den Tag zu machen. Da beide noch im Jogginganzug waren.

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