Kapitel 154

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„Alice! Alice…geh nicht weg…Bitte! Ich liebe dich. Bleib bei mir. NEIN! ALICE, NEIN!“ Schweißgebadet schreckte Conner hoch. Sein Atem ging viel zu schnell und unregelmäßig.
„Schscht, ich bin hier, mein Schatz. Alles ist gut.“ Alice schlang von hinten ihre Arme um Conner. Ein Schluchzen entwich ihm und er drückte sich an sie.
Das war neu. Es war nicht die erste Nacht, die von Albträumen geplagt war. Es war jedoch schon Wochen her, seit dem Letzten. Seit Conner die Nächte wieder mit Alice verbringen konnte, hatte er nicht mehr geträumt. Dieser eben, musste mit dem zusammenhängen, über was sie gestern geredet hatten.
„Hast du öfters Albträume?“
Conner schüttelte den Kopf. „Seit du wieder da bist, nicht mehr. Davor immer mal wieder. Doch dieser hier…“ Es schüttelte ihn regelrecht, wenn Conner daran dachte.
„Möchtest du mir davon erzählen?“
Energisches Kopfschütteln, war die Antwort. Conner löste sich von Alice und legte sich wieder hin. Den Rücken zu ihr gedreht.
„Conner. Ich möchte dir doch nur helfen.“
„Das kannst du nicht.“ Kam es forsch von ihm.
Alice gab nicht auf. „Reden soll auch bei Albträumen helfen.“
„NEIN.“ Wurde Conner laut. Er atmete tief durch und drehte sich zu Alice um. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass du es nur gut meinst.“ Er strich über ihre Wange. „Aber ich möchte nicht, dass du davon weißt. Es ist…zu grausam.“ Seine Augen fingen verdächtig an zu glänzen.
„Grausam kenne ich gut genug, Conner. Du hast auch nicht gerade schöne Dinge von mir erfahren, die dazu noch wirklich passiert sind.“
„Lass uns einfach wieder Schlafen.“ Versuchte Conner Alice abzulenken. Er sah es jedoch in ihren Augen, dass sie hartnäckig bleiben würde.
„Es quält dich und das kann ich nicht mit ansehen. Außerdem wirst du den Rest der Nacht wach liegen bleiben, aus Angst, noch einmal den selben Traum zu haben. Und ich dadurch auch.“
Conner vergrub sein Gesicht unter seinem Arm. „Es tut mir leid.“
„Das muss es nicht, Schatz.“ Gab Alice ihm einen Kuss aufs Haar. „Jetzt sind wir ohnehin wach. Als komm her zu mir.“ Ein leichtes Schmunzeln, umspielte ihre Lippen, als Alice sich aufsetzte. Es dauerte kaum eine Sekunde, da schmiegte Conner sich fest an sie. „Ich halte dich ganz fest und lass dich nicht fallen.“ Für Alice fühlte es sich gut an, endlich mal wieder stark für Conner sein zu können. Wenn auch der Moment nicht schön war. „Hat es mit Brian und meiner Entführung zu tun?“
Conner nickte. „Es scheint eine Steigerung der vergangenen Träume zu sein. Am Anfang war es einfach der Tag der Entführung, den ich immer und immer wieder durchlebte. Jedoch auch nicht jede Nacht gleich. Ich versuchte teilweise dich aus seinen schmierigen Fingern zu bekommen. Immer mit dem selben Ergebnis. Erfolglos natürlich. Bei den letzten Träumen, war ich mit dir im Raum. Am anderen Ende davon und zu weit weg, um dir irgendwie zu helfen. Jedoch nah genug um…“ Conner brach ab.
„Du musstest dabei zu sehen, wie Brian mich vergewaltigt hat?“, fragte Alice entsetzt.
„Alles was ich mir in meiner dunkelsten Fantasie vorgestellt habe, als du ihm noch ausgeliefert warst, formten sich zu Bildern in meinem Unterbewusstsein. Das schlimmste war dein flehender Blick und wie er immer mehr der Gleichgültigkeit wich. Er steigerte seine Brutalität mit jedem Traum.“ Conner spürte, dass Alice recht hatte, als sie sagte, dass reden helfen würde. Der eben geträumte Traum, war kaum widerzugeben. Dennoch wollte Conner jetzt weiter erzählen.
Alice schloss die Augen und lehnte ihre Stirn gegen seine Schläfe. Sie hatte ja keine Ahnung. „Es tut mir so leid, dass ich dich mit all dem beladen habe.“
„Nicht Alice. Gib nicht dir nicht schon wieder die Schuld. Irgendwo, müssen diese Dinge raus.“ Liebevoll sah Conner Alice an. „Danke, dass du da bist.“, flüsterte er, mit Tränen in den Augen.
„Ich bin von nun an wieder immer da für dich, mein Schatz.“ Sachte, legte Alice ihre Lippen auf die von Conner und schenkte ihm einen himmlischen Kuss. Der sie beide, für einen Moment vergessen ließ, weshalb sie mitten in der Nacht wach waren.
„Möchtest du weiter erzählen?“, fragte Alice nach dem sie eine Weile die Schwingungen dieses Kusses auf sich wirken ließen.
„Ich werde es versuchen.“
„Du schaffst das.“, flüsterte Alice und küsste sich über Conners Haare.
Es ließ ihn seufzen und neue Kraft schöpfen. „Im heutigen Traum, warst du mehr tot als lebendig.“, erzählte Conner weiter. Die Nähe von Alice, half ihm dabei, nicht gleich wieder in Panik auszubrechen. Während er erzählte, war alles so präsent, als würde er es eben gerade träumen. Und dieser Traum war so real, als wäre alles darin, wirklich geschehen.

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