Kapitel 119

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Gemütlich, schlenderten die beiden danach durch die Anlage, zum Haupthaus des Safari Resort. Einmal mehr, kam Alice die ganze Zeit, aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vom Haupthaus, in dem sich die Rezeption befand, mussten sie den Weg zum Strand nehmen. Da es schon leicht dämmerte, war dieser mit Fackeln gesäumt. In den Palmen und Bäumen, die die Anlage schmückten und bei Tag für Schatten sorgten, waren kleine Lichter in Laternen aufgehängt.
„Die haben hier auch Feen und Elfen in die Bäume gezaubert.“, flüsterte Conner und gab Alice einen Kuss. Es war wahrlich ein Zauber, der dem ganzen Ort inne wohnte. Beim Strand angekommen, führte ein Holzsteg, der ebenfalls mit hübschen Lichtern gesäumt war, ins Meer hinaus. Dort draußen über dem Wasser, wie hier fast alles, befand sich der Speisesaal. Wobei Saal eigentlich das falsche Wort dafür war. Es war mehr eine große Holzplattform, die auf Stelzen stand. Überdacht wurde sie mit einer Art überdimensional grossen, weißen Sonnenschirmen. Runde und viereckige Tische, mit weiss überzogenen Stühlen darum, standen großzügig verteilt darauf. Die Tischdecken waren weiß und die Servietten, wie alles andere Dekorative, war im selben Grünton gehalten, wie er auch im Bungalow zu finden war.
Auf der Gegenüberliegenden Seite des Stegs, hatte es eine Art Wand und vor dieser, stand ein langer Tisch, mit ebenfalls weißer Tischdecke darauf. Um das Ganze dezent zu beleuchten, wurde warmes Licht, an den Pfeilern des Zeltdaches angebracht. Genauso auch an der Wand hinter dem langen Tisch, auf dem bestimmt das Buffet aufgebaut wurde.
Alice konnte nicht anders, als sich einfach nur staunend umzusehen. Es war unglaublich. Luxus pur, in einer romantisch verspielten Art und Weise. Jetzt wusste sie auch, weshalb Savannah darauf bestand, dass sie etwas festlicheres zum Anziehen kaufen sollte.
„Guten Abend. Dürfte ich bitte ihren Namen erfahren?“ Wurden Alice und Conner freundlich begrüßt. In Alice fing es jedes Mal an zu kribbeln, wenn Conner seinen Namen, in Bezug auf sie beide nannte. Es fühlte sich nicht falsch an, sondern genau richtig und als müsse es so sein. Nachdem der Kellner, ihren Namen auf der Liste gefunden hatte, führte er die beiden zu ihrem Tisch, in einer etwas ruhigeren Ecke. Direkt an der Meerseite und mit gutem Bick auf das, was sich beim Buffet abspielte, nach dem Conner und Alice ihr Willkommensgetränk bekommen hatten.
Jeder Gang wurde zelebriert. Es war so viel, dass sie beide, am Ende, gar nicht mehr wussten, was wie und mit was allem. Doch zum Glück, hatte Conner alles mit seinem Handy festgehalten.
Es war ein sehr gemütlicher Abend und der perfekte Abschluss eines gemütlichen Tages. Diese ruhige und romantische Atmosphäre passte unglaublich gut zu diesem Urlaub. Conner und Alice entschieden sich, einen solchen Abend, noch ein paar weitere Male zu wiederholen. Es fühlte sich gut an, sich hier unter den vielen anderen Menschen, als das zu bewegen, was sie waren. Ein Liebespaar. Conner ließ sich keine einzige Sekunde nehmen, dies auch gegen außen zu zeigen. Durch kleine Gesten, wie immer mal wieder Alice Hand in seine zu nehmen und diese zu küssen, während sie auf den nächsten Gang warteten. Oder Alice auch einfach mal in einen süßen, unschuldigen Kuss zu verwickeln. Es war genau das, was sie brauchte, um ihre Liebe nicht nur in der Zweisamkeit ausleben zu können. Es zeigte Alice, dass es nichts Falsches war, wenn man sehen konnte, wie verliebt sie beide waren. Im Gegenteil. Es gehörte zu einer Beziehung mit dazu.
Mit einem glücklichen Lächeln und bei Conner unter gehackt, spazierten sie zurück, durch das gut beleuchtete Resort, zu ihrem Bungalow.
Erschöpft, setzte sich Alice, nachdem sie im Bad war, auf das Bett. Sie spürte es bereits den ganzen Tag, wie die Anspannung der letzten Monate, ja gar der letzten Jahre, langsam aber sicher, Stück für Stück, nun endlich von ihr fiel und aus dem noch so kleinsten Winkel ihres Körpers wich. Die schwere Last ihres Lebens, die Alice über Jahre hinweg, immer wieder zu erdrücken drohte, lastete auf einmal nicht mehr auf ihren Schultern. Dies fühlte sich einfach nur unglaublich gut und befreiend an. Alice fühlte sich so frei wie schon lange nicht mehr. Dennoch brannten Tränen in ihren Augen, die diese auch sogleich verließen. Alice wollte es nicht, denn sie war in dem Augenblick eigentlich doch einfach nur glücklich. Weshalb sie nicht wollte, dass Conner sie so sah. Je mehr Alice jedoch versuchte, die Tränen zu stoppen, desto mehr strömten über ihre Wangen.
„Hey Kleines, was ist los?“ Schneller als Alice reagieren konnte, saß Conner auch schon neben ihr, als er ins Zimmer kam und nahm sie in den Arm.
„Ich wollte das…nicht…“, schluchzte Alice an Conners Brust. „Sie kamen…einfach…“
„Das ist nicht schlimm, mein Schatz.“ Conner hatte sowas irgendwie erwartet oder geahnt, es könne über Alice herein brechen, wenn sie endlich einmal bis tief in ihr Inneres, abschalten konnte. Wenn der Kopf Ruhe gab und ihre, immer leicht angespannten und verspannten Muskeln, sich lösen würden.
„Es tut mir leid.“ Alice hob den Kopf und sah Conner mit verweinten Augen an. „Es war ein so unglaublich entspannter Tag, mit einem wunderschönen Abend, als perfekter Abschluss und ich weine hier schon wieder rum.“
„Das ist die Anspannung, die endlich von dir fällt. Und das ist was sehr Gutes.“ Conner wischte Alice die Tränen von den Wangen und gab ihr einen sanften Kuss. „Es wurde Zeit, dass du endlich mal abschalten und dich dadurch, von allen Strapazen, der letzten Monate und Jahre, erholen kannst. Lass einfach los. Dafür sind wir hier, Süsse. Und niemand hat gesagt, dass man nicht auch im Urlaub weinen darf, ist er auch noch so perfekt.“ Conner zog Alice mit sich unter das dünne Lacken, welches als Decke diente und drückte sie fest an sich. In dieser Nacht war Kuscheln angesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Den Jetlag noch in den Knochen und ermüdet von der Sonne und den vielen Eindrücken am Abend, drifteten sie beide, schnell ins Land der Träume ab.

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