Kapitel 146

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Da Sonntag war, wusste Conner, dass John bestimmt zuhause war. Er brauchte jetzt ganz dringend jemanden zum Reden und ein bisschen Alkohol.
Nach nur einmal klopfen, öffnete ihm sein Freund, ziemlich erstaunt die Tür.
„Wolltest du nicht Alice vom Flughafen abholen?“ John stand zur Seite, um Conner rein zu lassen.
„Das habe ich. Sie zieht es vor, bei Savannah zu wohnen. Vor allem, um mich zu schützen.“ Conner ließ sich auf das Sofa sinken.
„Oh man, das tut mir leid. Wie geht es dir mit der ganzen Situation?“ Mit zwei Bier, kam John aus der Küche und setzte sich seinem Freund gegenüber.
„Auf der einen Seite bin ich unglaublich froh, dass Alice wieder da ist. Aber…Ich weiß echt nicht, wie ich das durchstehen soll, noch einmal so viel Kraft und vor allem Geduld auf zu bringen, um in Alice Tempo zu gehen. Jede Sekunde in ihrer Nähe, steigert die Sehnsucht nur noch mehr. Und davon, gibt sie mir schon verdammt viel. Kannst du mir sagen, wie ich das, vielleicht Monate überleben soll?“ Das Bier auf den Tisch gestellt, raufte sich Conner die Haare und ließ das Gesicht in seine Hände sinken.
„Dann zieh dich doch zurück, bis Alice weiß was sie will. Sie wird auch ohne deine ständige Gegenwart, irgendwann wieder von sich aus wissen, dass sie dich liebt und sie wieder eine Beziehung mit ihr möchte.“
Conner schüttelte vehement den Kopf. „Und was, wenn nicht? Ich muss alles dafür tun, damit ich Alice Herz wieder erobere. Außerdem habe ich ihr versprochen, für sie da zu sein. Ich kann sie einfach nicht mit diesem ganzen Scheiss alleine lassen. Alice braucht mich.“
John verdrehte innerlich die Augen. Das ihm ein Seufzen entwich, konnte er dann jedoch nicht verhindern. „Und wer, ist für dich da? Ist Alice für dich da? Oder stemmst du diese beschissene Situation, mal wieder ganz alleine?“
Conner zuckte mit den Schultern. „Es ist Alice nicht egal, wie es mir mit dem allem geht. Das ist doch schon mal was.“ Er ließ einen grossen Schluck des kühlen Getränkes, die Kehle runter sickern. „Ich habe keine andere Option, John. Wenn ich will, dass es wieder so wird, wie es war, muss ich um Alice kämpfen und sie wieder dorthin bringen, wo sie war, als dieses Schwein sie mir genommen hat.“
„Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Ich finde es unglaublich von dir, was du tust. Aber vergiss dabei dich nicht. Es muss dir dabei gut gehen. Ansonsten musst du das mit Alice bereden. Sie muss genau so wissen, wie es dir geht, wie du es von ihr willst. Da führt kein Weg drum herum. Wisst ihr denn schon, wie ihr das Ganze handhaben wollt?“
„Alice hatte die Idee, dass wir uns treffen. Schichten im Pub zusammen übernehmen. Einander zum Essen einladen. So, als würden wir uns neu kennenlernen. Und ähnlich, wie es beim ersten Mal war. Das fand ich einen guten Vorschlag.“
„Na immerhin, sind es Perspektiven. Auch, dass der Vorschlag von ihr kam. Ist ja irgendwie süß, von meiner kleinen Schwester. Es scheint Alice wirklich besser zu gehen, als vor einem Jahr.“
Auf Conners Gesicht, legte sich ein verliebtes Lächeln. „Das geht es ihr ganz offensichtlich. Sie lässt unglaublich viel Nähe von mir zu, was mich hoffnungsvoll stimmt. Leichter, macht es die Situation dennoch nicht. Das Gegenteil, ist eher der Fall.“ Johns Blick war fragend. „Wenn Alice nicht so viel Nähe zulassen würde, wäre ich weniger versucht, die ihre zu suchen und meiner Sehnsucht nach zu geben, die schon viel mehr will, als Alice wahrscheinlich bereit ist, zu zulassen. Es ist ein verdammter Teufelskreis. Vorhin habe ich sie förmlich aus meinem Wagen geschmissen, weil ich sonst viel zu weit gegangen wäre.“
„Dennoch sieht es nach viel mehr Hoffnung aus, als ich zuerst dachte. Ihr packt das. Und ich bin mir sicher, dass du mit der Aussicht, auf viele, vielleicht auch romantische Treffen, die Zeit besser überstehst, als du jetzt denkst. Wenn Alice jetzt schon so viel Nähe zu lässt, dass es dich dazu verleitet, zu weit zu gehen, dann sind das, so finde ich, ganz gute Voraussetzungen für euch beide. Alice will es doch genau so sehr wie du. Oder etwa nicht?“
„Doch, das will Alice. Sie sagt es sogar selber, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht, als dass es wieder so wird, wie es war. Das wir das wieder zurück bekommen, was wir hatten. Sie hat bloß wieder Angst, dass sie zu viel von mir verlangt und mir zu wenig geben kann. Das wir nie mehr intim werden und das alles, was wir so sehr liebten.“
„Denkst du das auch?“
„Woher soll ich das wissen? Ich weiß nicht mal, wie es wirklich in Alice aussieht. Nur ansatzweise, kann ich erahnen, was sie durchgemacht hat. Das sie deshalb gerade  nicht an Sex denkt, ist verständlich. Es ist der letzte Gedanke, den ich habe, wenn ich mir unsere Beziehung wieder zurück wünsche. Alice denkt einfach schon wieder zu weit. Leugnen kann ich es dennoch nicht, dass ich irgendwann wieder intime Momente mit ihr erleben möchte.“ Conner redete sich einmal wieder alles von der Seele, was ihn beschäftigte, seit er wieder einen Zugange zu Alice hatte. Was mit dem Besuch bei ihr, anfing. Es tat gut und half, so einige Gedanken los zu werden, weil sie ausgesprochen, weniger schwer lasteten.

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