Kapitel 43

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Auch wenn sich Conner auf genau das eingestellt hatte, als er Alice ins Badezimmer folgte und dabei versuchte, sich davor zu wappnen, schmerzten ihn ihre Worte. Sie zerdrückten ihm sein Herz, welches sich still und leise eine andere Wendung der Geschehnisse gewünscht hatte. Wie konnte es auch immer noch so naiv sein, nach all den Enttäuschungen in seinem Leben.
Conner war jedoch nicht bereit, kampflos auf zugeben und einfach so zu gehen. Genauso wenig, wollte er Alice mit all der Last, die sie erneut zu erdrücken schien, alleine lassen. Also versuchte er den Schmerz zu ignoriere, um sich nichts anmerken zu lassen. Was nicht gerade einfach war, mit der Tatsache im Hinterkopf, dass gleich alles vorbei sein konnte. Weshalb Conner noch einen Moment im Bad blieb, bevor er Alice ins Wohnzimmer folgte.

Alice hatte sich ans offene Fenster gestellt. Sie brauchte unbedingt frische Luft.
„Was genau, Alice? Was hätte nicht passieren dürfen?“ Hörte sie Conners Stimme hinter sich. Sie klang nicht wie sonst.
„Wir zwei...das alles heute...“ Fand Alice keine geeigneten Worte. Sie drehte sich zu Conner um, worauf es ihr das Herz zusammen zog. Seine leuchtenden Augen, waren voller Enttäuschung.
„Es tut mir leid.“ Alice überbrückte die Distanz zwischen ihnen und legte ihre Hände an Conners Wangen. Nur ganz kurz, berührte sie Conners Lippen mit ihren. „So meinte ich es nicht. Es war...unglaublich...und ich...“ Leise Tränen, suchten sich einen Weg aus Alice Augen. „Es war richtig, aber auch falsch. Ich will dich einfach nicht verlieren, Conner.“
„Aber das wirst du doch nicht, Alice. Weshalb solltest du?“ Conner konnte Alice Gedankengänge, gerade nicht wirklich folgen.
„Wir hatten Sex, Conner. Und ich weiß, dass es mehr war, als bloß ein Quickie, um das Verlangen zu stille. Worüber ich, ehrlich gesagt, auch froh bin. Und doch...Wie gerne, würde ich mich jetzt einfach fallen lassen, mit dem guten Gewissen, dass du mich auffängst. Und ich weiß, dass du es immer tun wirst. Aber ich...ich kann einfach nicht.“
„Schscht, sag nichts mehr, Alice.“ Unterbrach Conner sie, zog Alice an sich und küsste ihre Haare. „Ich werde dich halten, egal was ist. Ob du dich in das Angenehme fallen lässt oder du gerade den Boden unter den Füssen verlierst.“
Dieser Mensch war einfach zu gut für diese Welt, schoss es Alice durch den Kopf. „Ich möchte es dir aber erklären.“ Sie hob den Kopf, um Conner an zu sehen. „Conner ich...es ist so egoistisch...aber ich brauche dich. Irgendwie hast du es hin bekommen, dass ich dich, irgendwo durch ein kleines Schlupfloch, in mein Herz gelassen habe. Aber ich...es...ich kann nicht einfach dort anknüpfen, wo wir eben aufgehört haben. Um einen Schritt weiter zugehen, wie man es normalerweise, nach einem solchen intimen Moment machen müsste. Ich brauche Zeit. Es ist alles nicht ganz einfach mit mir. Und wenn du jetzt...ich meine...wenn dir das alles zu viel ist, dann...“ Weiter konnte Alice nicht sprechen, da Conner sie, einmal mehr, durch einen Kuss zum Schweigen brachte.
Es war nicht das fairste Mittel, um Alice Redefluss zu unterbrechen, jedoch immer noch der effektivste. Dies war es von Anfang an. Denn Conner schwirrte der Kopf von all den Worten, die nur so aus Alice Mund sprudelten. Alle waren auf sie selber bezogen und das sie will aber nicht kann. Keines sagte Conner, dass sie ihre Freundschaft beenden wollte. Dies erweckte Erleichterung in ihm. „So lange du mich genau dort lässt, wo ich gerade bin, ist alles in Ordnung.“ Auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach, so konnte Conner es gerade nicht riskieren, mehr preis zugeben. Noch nicht. Für den Moment reichte es Conner nämlich tatsächlich, wenn er dort bleiben konnte, wo Alice ihn rein gelassen hatte. Weil ihm dies wie ein großer Fortschritt vorkam und es wahrscheinlich auch einer war. Alice war nicht mehr der Mensch, der leichtfertig ihr intimstes mit jemandem teilt, wie sie es scheinbar früher tat. Da musste etwas zu einschneidendes geschehen sein. Was dies war, konnte sich Conner nicht im geringsten vorstellen. Alice würde es ihm eines Tages erzählen, da war er sich sicher. Bis dahin, begnügte sich Conner damit, weitere Schritte bis zu diesem Tag, gemeinsam mit Alice zu machen und ihr dabei das Leben wieder schmackhaft zu machen und ihr dieses wundervolle Lachen, welches die Bernsteinfarbenen Augen zum strahlen brachte, zu entlocken.

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