Hast du Sehnsucht nach uns oder weshalb bist du schon wieder hier?“ Begrüßte John seinen besten Freund.
„Könnt ihr mich heute Abend entbehren?“ Conner stopfte seine Hände in die Hosentaschen.
„Schon wieder, Conner? Was ist los?“ Savannah kam John zuvor.
„Zu dir, wollte ich eigentlich.“ Conner sah seine Freundin unsicher an.
„Was hast du ausgefressen, Conner? Du siehst aus wie John, als er noch ein Kind war und irgendwas Verbotenes gemacht hat.“
„Alice ist bei mir und ich...“, wollte Conner anfangen, Alice Situation zu erklären.
„Sag mir jetzt nicht, dass der Spaziergang, von dem sie mir geschrieben hat, zu dir führte.“
Conner nickte zögernd.
„Ja ist sie denn völlig übergeschnappt?“ Polterte Savannah los.
„Savannah, komm mal wieder runter.“ John legte seiner Schwester die Hand auf die Schulter.
Savannah atmete tief durch. „Geht es ihr gut?“
Conner nickte. „Sie war etwas erschöpft und schläft jetzt, hoffentlich noch, bei mir Zuhause.“
„Aha.“ John zwinkerte Conner zu, der ihm einen Seitenhieb verpasste.
„Wenn das so ist, dann ist es natürlich keine Frage, dass du heute Abend besseres Zutun hast, als hier zu sein.“ Zeigte Savannah Verständnis. „Versprich mir aber, gut auf meine Kleine aufzupassen. Ja?“
„Natürlich, was denkst du denn. Morgen bringe ich Alice wohlbehalten zurück. Du hast mein Wort darauf.“
„Und auf dein Wort ist Verlass.“ Savannah nahm Conner in den Arm. „Danke!“
„Alice hat übrigens geahnt, dass du so reagierst und hatte auch ein schlechtes Gewissen. Außerdem bangt sie ein bisschen um ihren Kopf.“ Conner grinste Savannah an.
„Sag ihr, dass ich noch einmal Milde walten lasse, da sie so clever war und zu dir kam, statt irgendwo in der Wildnis herum zu straucheln. Und jetzt gehe noch bei Sean in der Küche vorbei und dann nichts wie nachhause.“ Savannah gab Conner einen Kuss auf die Wange.
Dieser klatschte mit John ab und verschwand. Er hoffte inständig, dass Alice seine Nachricht gefunden hatte.Conner trat durch die Haustür und sogleich drang das Geräusch von laufendem Wasser aus dem Badezimmer ihm en zurück kam, hörte er die Dusche und musste lächeln. Ein wohlig warmes Gefühl umgab ihn sogleich und sein Zuhause, fühlte sich endlich irgendwie vollständig an. Kopfschüttelnd, ging er in sein Zimmer, um sich um zuziehen und danach, das Essen zu wärmen.
Conners Gedanken, kreisten um Alice, die gerade unter seiner Dusche stand. Was würde er dafür gegeben, wenn er sich jetzt dazu stellen könnte. Nur einmal ihre Haut unter seinen Händen spüren. Sie nur noch ein einziges Mal küssen. Energisch schüttelte er den Kopf. 'Lass diese Gedanken, McCallum', zischte er sich an. 'Alice braucht einen Freund und kein schwanzgesteuertes Arschloch.' Dabei schweiften seine Gedanken nicht absichtlich in diese Richtung ab. Es passierte einfach so.Als Alice aus dem Badezimmer kam, von dem aus man einen Blick, zu der offenen Küche hatte, blieb sie kurz im Türrahmen stehen.
Conner trug eine Jogginghose, die locker auf seinen Hüften saß und dazu ein Sweatshirt, welches seinem Oberkörper schmeichelte und hier und da erahnen ließ, was sich darunter versteckte. Genauso, hatte sie Conner die letzten Wochen, jeden Tag bei sich vorgefunden. Nur war ihr nie aufgefallen, wie verdammt gut er selbst im Schlabberlook aussah. Alice biss sich auf die Unterlippe. Wie es wohl wäre...,'Stopp', fuhr sie ihren Verstand an.
Conner schien völlig in Gedanken versunken. Die Stirn gekraust und sein Blick irgendwie sehnsüchtig.
„Danke.“, räusperte sich Alice sich leise und holte Conner aus seinen Gedanken.
Er fing an zu lächeln und musterte sein Gegenüber gleichzeitig. „Steht dir.“
Alice hatte sich die Haare zu einem Zopf geflochten. Ihre Wangen waren von der warmen Dusche, leicht gerötet. Die schwarze Jogginghose und der viel zu große Kapuzenpulli von ihm, gaben Alice einen ganz besonderen Liebreiz. Sie sah genauso umwerfend aus, wie wenn sie diese figurbetonte Jeans und die weiße Bluse trug, welche ihrer Figur schmeichelte. Conner musste schwer schlucken, um seine Beherrschung wieder zu erlangen, die ihm immer wieder abhanden zukommen drohte, wenn er an den Tanzabend und grundsätzlich an Alice dachte.
„Du vernachlässigst schon wieder alles, nur wegen mir. Tut mir leid.“ Alice spielte verlegen mit den Ärmeln des Pullis. Es herrschte gerade eine ziemlich merkwürdige Situation, zwischen ihnen beiden, so empfand sie es zumindest.
Conner zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. Wenn Alice wüsste, wie gerne er das tat. Er spürte dieses Unbehagen zwischen ihnen beiden auch. Conner wollte ihr dieses Gefühl nehmen, welches sie gerade zu belasten schien. Also ging er zu Alice und nahm sie in den Arm. „Schön, dass du da bist.“ Die Spannung, die in der Luft lag, löste sich auf.
Alice schlang ihre Arme um seinen Körper und drückte sich fest an ihn. Wieder, fühlte sich alles so einfach und leicht an. „Ich habe dich vermisst.“
„Da bin ich aber froh. Ich dich auch. Kleines.“ Conner wurde es, bei Alice Worten, warm ums Herz und er schloss kurz die Augen. „Bist du deswegen hier?“
Alice nickte. Worauf Conner seine Arme noch etwas fester um sie schlang. Am liebsten, hätte er sie nie mehr los gelassen. Doch da machte sich Alice Magen, knurrend bemerkbar.
„Hast du Hunger?“ Grinste Conner Alice an.
„Und wie.“ Alice sah entschuldigend zu Conner hoch.
„Ich habe uns etwas aus dem Pub mitgebracht. Komm, setz dich.“ Widerwillig ließ er Alice los und schob sie, vor sich her, in die Küche.
Jetzt erst, nahm Alice den herrlichen Duft war. „Konntest du Savannah besänftigen?“, fragte Alice, als Conner sich daran zu schaffen machte, dass Essen auf Tellern zu verteilen.
„Ich denke schon. Aber auch nur, weil du jetzt bei mir bist und nicht wieder irgendwo herum strauchelst. Sie will dir deinen hübschen Kopf auf jeden fall, noch etwas lassen.“ Lachte Conner.
Was für ein herzhaftes, ehrliches Lachen, welches Alice eine angenehme Gänsehaut verschaffte.
„Es war trotzdem etwas unüberlegt.“ Conner wurde auch gleich wieder ernst.
„Ich weiß. Doch ich hatte den Weg zum Leuchtturm, als kürzer in Erinnerung.“
„Es ist, von euch aus, ja auch nicht so weit. In deinem, noch angeschlagenen Gesundheitszustand, jedoch zu weit.“ Conner stellte zwei Suppenteller auf den Tisch. „Das, sollte dich wieder etwas zu Kräften kommen lassen.“
Alice sog genüsslich den herrlichen Duft in sich auf. „Mmm, Irish Stew. Perfekt!“ Es blieb über all die Jahre, ihr absolutes Lieblingsessen.
Conner konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Als wäre es, für sie beide, das Normalste der Welt, gab er ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Lass es dir schmecken, Alice.“ Setzte er sich ihr gegenüber hin.
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Irish Heart - Sprache des Herzens
RomanceDie unberührten Küsten, sanften grünen Hügel, der Himmel, der die Erde zu berühren scheint, lang vergessene Gerüche und das raue Meer, Irlands. Dies ist Alice Callahans Heimat. Ihre Wurzeln. All das, hatte sie, nach dem Tod ihrer Eltern verlassen...