„Und ich bin Schuld.“ Conner atmete tief durch. Zurzeit, machte ihn Alice mal wieder wahnsinnig. „Sag es doch einfach, Conner. Wegen mir, ist dies alles nicht möglich und mehr als kompliziert.“
„Das habe ich doch gar nicht gesagt. Zu einer Beziehung gehören immer zwei Menschen, Alice.“
„Aber gedacht. Habe ich dich nicht genau davor gewarnt, Conner? Doch du wolltest ja nicht hören.“ Conner entwich ein genervter Laut.
Savannah sah zwischen den beiden hin und her. Keiner wollte das gerade, doch kamen sie nicht aus diesem Teufelskreis heraus. Conner wollte gerade etwas sagen, doch Savannah kam ihm zuvor. „So, es reicht. Alle beide. Das ist ja nicht mit anzusehen und zuhören.“ Konnte sie nicht mehr länger still dabei zu sehen. „Rauft euch doch mal zusammen. Das Leben ist kein Ponyhof und die Liebe, ist kein Zuckerschlecken. Ihr müsst zusammen spielen, wenn das funktionieren soll. Denn nur mit Liebe allein und ist sie auch noch so tief und innig, klappte es nicht, wie ihr ja gerade selber merkt. Denkt ihr, Sean und ich hatten nicht auch so unsere Probleme? Zuerst alles rosarot und danach ab in den harten Alltag. Es läuft auch heute noch nicht alles so glatt, wie es vielleicht den Anschein macht. Wir müssen immer wieder Arbeit in unsere Ehe stecken.“
Alice und Conner sahen sich aus der Ferne, betreten an. „Es tut mir leid“, sagten beide, wie aus einem Mund.
„Mit Entschuldigungen allein, ist es leider auch nicht getan. Ihr müsst zusammen sitzen und reden, um gemeinsam einen Weg zu finden. Ein kleiner Tipp. Nutzt jede noch so kleine Möglichkeit, um eure Beziehung zu leben, statt all den anderen hinter her zu trauern, die ihr verpasst habt. Zurück, kommen sie ohnehin nicht mehr.“
„Ich...“ Verzweifelt und entschuldigend, sah Conner zu Alice. „Ich müsste eigentlich schon längst weg sein. Tut mir leid, Schatz.“ Er hätte heulen können, so sehr schmerzte es ihn gerade, dass er Alice genau jetzt alleine lassen musste.
„Wenn einer von euch nur einmal an sein Telefon gehen würde, wüsstest du, dass der Termin um einen Tag verschoben wurde. Der Lieferant hat vorhin angerufen, um uns zu sagen, dass ihm was familiäres dazwischen gekommen ist. Deshalb bin ich eigentlich hier. Aber so wie es hier aussieht, ist es gut, bin ich gekommen.“ Savannah atmete tief durch. „Setzt euch bitte mal hin.“Alice und Conner taten, um was Savannah sie bat. „John wird dich morgen begleiten, um auch in Zukunft, für dich einspringen zu können oder dich grundsätzlich zu entlasten.“
„Und das ist dir eben erst gerade in den Sinn gekommen?“, fragte Conner erstaunt, während Alice immer noch schwieg.
„Nein. John, Sean und ich, sind in den letzten Tagen, oft zusammen gesessen, um darüber und noch so ein paar andere Dinge, zu reden. Wir sind ja nicht blind, was euch beide angeht.“
Conner sah zu Alice rüber und schenkte ihr ein Lächeln. Ihr skeptischer Blick, verhieß nichts Gutes.
„Ich bin noch nicht fertig.“ Lenkte Savannah die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Wir haben uns ebenfalls etwas einfallen lassen, damit ihr beiden, zwei Wochen Urlaub machen könnt. Gleich nachdem Conner von seinem Termin zurück ist. Und bitte...Tut euch den Gefallen und fahrt weg. Irgendwo hin, weit weg von Zuhause und der Arbeit. Das bewirkt Wunder, glaubt mir.“
„Und wir werden nicht mehr gefragt oder was?“ Reagierte Alice nicht sehr erfreut. Sie mochte es so gar nicht, wenn man über ihren Kopf hinweg, etwas entschied, was sie anging. Wenn Urlaub auch sehr verlockend klang.
„Nein Alice. Wenn es um euer Wohlbefinden geht, was auch in unser aller Leben Ruhe bringen wird, fragen wir nicht. Ihr wünscht euch doch schon so lange, gemeinsamen Urlaub. Also lass endlich das rum Gezicke und freu dich. Es gibt nämlich fast nichts schöneres, wenn man frisch verliebt ist, als gemeinsam in den ersten Urlaub zu fahren.“ Savannah schmunzelte vielsagend. „Ihr dürft uns auch gerne lunchen, weil wir ohne euch Entscheidungen getroffen haben. Aber es musste sein. Und jetzt, werde ich euch alleine lassen. Wehe, ihr werdet jetzt nicht reden, sondern wieder nur streiten. Dann werde ich euch auf eine einsame Insel verfrachten.“ Savannah sah die beiden ernst an. Alice und Conner entwich darauf ein Lachen. „Ihr könnt noch lachen, dass ist gut.“ Sie war zufrieden mit ihrer Mission. Sie gab Conner und Alice einen Kuss auf die Wange. „Jag die Zicke endlich zum Teufel.“, flüsterte sie ihrer kleinen Schwester zu, bevor sie den Leuchtturm verließ und die beiden sich selber überließ.
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Irish Heart - Sprache des Herzens
RomanceDie unberührten Küsten, sanften grünen Hügel, der Himmel, der die Erde zu berühren scheint, lang vergessene Gerüche und das raue Meer, Irlands. Dies ist Alice Callahans Heimat. Ihre Wurzeln. All das, hatte sie, nach dem Tod ihrer Eltern verlassen...