Ein paar Tage später, hatte Brian endlich diesen einen Moment, auf den er bereits viel zu lange warten musste. Alice war allein Zuhause. Keine Menschenseele weit und breit. Selbst dieser Conner, war nicht zu sehen. Brian hatte sie nun dort, wo er sie haben wollte. In allen Belangen. Die Körperhaltung widerspiegelte ihren psychischen Zustand. Gleich würde Alice ihn wiedererkennen. Die Haare waren wieder dunkel und die Kontaktlinsen draußen. Brian war Alice Blick nicht entgangen, wenn er sie mit seinem durchbohrte. Jeden Tag, konnte man es mehr rattern hören, wenn sie sich den Kopf darüber zerbrach, warum er ihr so bekannt vor kam. Zu sehen, dass es Alice eigentlich ganz genau wusste und sie diese Angst seit dem, Tag und Nacht begleitete, war wohl der größte Spaß an seinem Psychospielchen. Sein Plan, war bis jetzt, voll und ganz aufgegangen. War es schließlich nicht das erste Mal, dass er so etwas durchzog. Das eigentliche Vergnügen, würde jetzt erst beginnen. Alles in Brian, fing an zu kribbeln, als er sich Alice näherte und dann, hinter ihr stehen blieb. Weit genug von ihr entfernt, dass sie ihn nicht gleich erahnte. Jedoch nah genug, um ihre gesamte Regung wahr zu nehmen, wenn sie merkte, dass ihr ganz persönlicher Albtraum, nun zur harten Realität wurde.
„Hast du wirklich geglaubt, dass es irgendeinen Ort geben würde, an dem ich dich nicht finde? Du hast es mir nicht gerade einfach gemacht. Doch du weißt ja, ich bekomme immer, was mir zu steht und ich haben will. Und mit dir, war ich noch lange nicht fertig, Alice Hilton.“
Alice erstarrte, als diese viel zu bekannte Stimme hinter ihr ertönte. Es fühlte sich an, als würde sie und die Worte, die damit gesprochen wurden, ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Sie hatte sich also nicht geirrt. All die Albträume und dieses Gefühl verfolgt zu werden, beruhten auf einer bösen Vorahnung, die nun ihre Realität bedeutete. „Gehofft. Jedoch an keinem Tag geglaubt.“ Mit weichen und wackeligen Knien, aber stolz und trotzig, drehte sich Alice um. Jetzt konnte sie es noch viel deutlicher sehen. Peter Mayer und Brian Hilton, waren ein und die selbe Person. Er konnte jegliche Farben der Haare und Augen verändern und sich dazu einen Dreitagebart wachsen lassen, das Gesamtpacket blieb das Selbe.
„Überraschung Honey.“ Grinste Brian hämisch.
„Du magst noch nicht fertig mit mir zu sein. Ich bin es jedoch mit dir. Und ich heiße nicht mehr länger Hilton.“
„Stur und dickköpfig, wie eh und je. Das wird das Spiel, welches ich mir für dich ausgedacht habe, noch viel interessanter machen.“ Brian musterte Alice. Er hatte sie sich, in den letzten Tagen, immer und immer wieder angesehen. Doch jetzt gerade, hatte sie etwas Feuriges an sich. Woher nahm sie ihre Stärke? Hatte er sich etwas schon wieder geirrt? Nein. Brian hatte nicht so lange auf genau diesen Moment gewartet, um nun zu zweifeln. Sollte er sich, trotz allem geirrt haben, war es jetzt zu spät. Vor allem für Alice. Jegliche Stärke, die sie im Moment zeigte, ob als Schein oder nicht, würde ihr nichts mehr nützen. „Diese kleine, neue Herausforderung, hat mich schon damals gereizt. Deshalb habe ich mich für dich entschieden. Die naiven Hühner, waren mir zu langweilig geworden. Ich brauchte was Neues. Etwas, was mich nicht so schnell langweilen würde, weil es nach kürzester Zeit gefügig war.“ Brian machte einen Schritt auf Alice zu. Dabei stieg ihr sein markanter Duft in die Nase. Kühl und Herb, wie eh und je. „Doch das du so schwer zu knacken und bändigen sein würdest, hätte ich nicht gedacht. Und noch viel weniger, dass du so verdammt durchtrieben bist, Lizi.“
Alice hasste es bereits damals, wenn Brian sie so genannt hatte. Es klang wie ausgespuckt. Viel mehr, bedeutete sie ihm nicht und dies machte er auch durch den Spitznamen für sie, deutlich. Sie war ein Etwas, das man herum schubsen und aus spucken konnte. Ein Spielzeug. „Du hast dich der Verfügung widersetzt. Und außerdem, wie konnten sie so bescheuert sein, ein Monster wie dich, einfach wieder auf freien Fuß zu setzen?“
„Ach Lizi Schätzchen. Ein bisschen naiv bist du eben doch. Hast du es immer noch nicht verstanden, dass man sich mit Geld und den richtigen Leuten um sich herum, alles kaufen kann? Wenn man über das nicht mehr verfügt, hilft es, wenn man keine Vorstrafen hat, ein hohes Tier in der Gesellschaft ist und ganz einfach, sich anzupassen und gefügig sein. Zwei Worte, welche dir fremd sind und so gar nicht zu sagen, ich weiß. Das Gutachten beschrieb mich als sehr friedlich und hilfsbereit. Einsichtig und therapierbar. Leider, leider, ist Brian Hilton jedoch bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen, bevor die Therapie beginnen konnte. Ich bin mir sicher, dass man dich darüber informiert hat. Du warst schon immer zu kritisch, um alles zu glauben. Außer zu dem Zeitpunkt, als du dich auf mich eingelassen hast.“ Brian lachte erneut auf.
„Du bist doch krank.“ Alice Stimme war fest und ihr Blick so eisig, wie er sein konnte, in dieser Situation. Das alles, machte sie so wütend, dass es Alice daran hinderte, weinend zusammen zu brechen und diesen Mistkerl um Vergebung anzuflehen. Sie hatte, nach den letzten Wochen, einfach keine Kraft mehr. Genau das, war wohl Brians Ziel gewesen. Deswegen, hatte er ihr aufgelauert und dieses Psychospiel mit ihr gespielt. Dieser Schweinehund. Aus diesem Grund, würde sich Alice nicht selber demütigen und ihm diese Genugtuung überlassen. Diese Eine einzige nicht. Niemals. Egal, was er noch mit ihr anstellte. Bis zum bitteren Ende, würde Alice kämpfen. So, wie sie es schon einmal getan hatte. Auch dieses Mal, würde sie Brian nicht diesen einen Gefallen tun und sich vollständig besitzen lassen. Koste es, was es wolle.
Noch während Alice in ihren Gedanken steckte und weitere Kraft zusammenkratzte, spürte sie auch bereits diesen altbekannten und nie vergessenen Schmerz. Brennend und stechend zu gleich.
„Der war für dein Buch, du Miststück. Es hat mich unglaublich wütend gemacht. Gleichzeitig hat es dabei geholfen, dass ich dieses Spiel noch viel mehr genießen werden, als ohnehin schon.“
Erstaunt sah Alice Brian an. Sie hatte doch veranlasst, dass es nur in Europa veröffentlicht wird. Wie bekam er es in die Hände.
„Ich habe es in Dublin, durch Zufall entdeckt.“ Alice war ein kleines Bisschen erleichtert darüber, dass nicht ihr Buch schuld daran war, dass Brian sie gefunden hatte. „Es ist nicht gerade nett, wie du mich darin bloß gestellt hast. Gar nicht nett.“ Immer näher, kam Brian an Alice heran, bis er dicht vor ihr stand. Sie an den Haaren packte, so dass sie ihn ansehen musste. „Du kleines Luder, hast dich bestimmt bereits wieder allen Männern, hier im Dorf, an den Hals geworfen und bist mit ihnen ins Bett gestiegen. Genau wie damals im Pub, als du mir das erste Mal aufgefallen bist. Ich habe die Männerwelt, nur vor einer weiteren Hure wie dir, beschützt. Und werde meine Tat auch zu Ende bringen.“ Mit seiner eisigen Hand, strich Brian Alice eine Haarsträhne aus dem Gesicht und dann über ihre Wange. „Du warst schon immer eine Schönheit. Doch diese scheinbar ach so frische Luft hier, hat dich noch viel schöner gemacht. Ein Jammer, dass du so ungehorsam warst und ich dich bestrafen muss. Du hättest die perfekte Misses Hilton abgegeben.“
„Hey, was tun sie hier. Verschwinden sie von meinem Grundstück.“ Conner hatte sich beeilt, um nachhause zu kommen, nach dem ihn Alice angerufen hatte, nachdem sie heute Morgen beim Arzt war, um sich durchchecken zu lassen. Sie wollte ihm irgendwas wichtiges erzählen, was nicht am Telefon und auch nicht im Pub ging. Conner hoffte inständig, dass ihr nichts ernsthaftes fehlte. Es machte in beinahe wahnsinnig, dass er nicht sofort zu ihr konnte. Doch im Pub war die Hölle los, weshalb Conner sich erst jetzt losreißen konnte. Die Situation, die er nun bei ihnen Zuhause antraf, sah nicht gut aus. Der Kerl, tat seiner Alice ganz offensichtlich weh. Irgendwoher, kannte er den doch? Der sah aus wie Peter Mayer, nur mit dunklen Haaren.
Kaum hatte sich Conner bemerkbar gemacht, schnellte der Typ auch schon zu ihm um. Dabei zog er Alice gleich mit sich und nahm sie in den Schwitzkasten. Conner fiel es wie Schuppen von den Augen. Es war Brian. Alice hatte also Recht, dass dieser Peter, nicht der war, für den er sich ausgab.
„Ach schau her. Conner. Der neue Lover meiner süßen Lizi.“ Abschätzig musterte Brian ihn von oben bis unten. Optisch ein ganzer Kerl. Doch das, was er so mitbekommen hatte, täuschte das Äußere wohl. Ein Weichei. Einer, der mit der Frauenwelt nicht zurecht kam. Einer dieser Männer, der sich von Frauen wie Alice eine war, einschüchtern und alles mit sich machen ließ. Die Männer, die dankbar sein sollten, gab es ihn.
„Sie?“
„Ja, ich. Peter Mayer, musste sich ganz plötzlich verabschieden. Darf ich vorstellen. Brian Hilton. Der Ehemann von Lizi.“
Conner kniff die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen.
„Dieses kleine Detail, scheint sie dir wohl vorenthalten zu haben. Ja, das passt zu ihr.“
„Ich weiß alles. Was du ihr all die Jahre angetan hast. Und auch das kleine aber ziemlich wichtige Detail, dass Alice geschieden wurde. Sie ist niemandes Ehefrau mehr. Und jetzt, lass sie los du Schwein.“ Conner wurde wütend. Über Brian und sich selber, dass er nichts unternommen hatte, um dieses Spiel aufzudecken.
„Dieser netten Bitte, kann ich leider nicht nach kommen. Denn ich habe mit dieser hübschen Lady, noch so einiges vor. Am besten siehst du sie dir noch einmal ganz genau an. Könnte das letzte Mal gewesen sein. Und jetzt geh mir aus dem Weg, du störst.“
„Das ist mir sowas von scheiss egal.“ Conner baute sich noch etwas mehr vor Brian auf.
„Mutig, mutig. Das hätte ich dir gar nicht zu getraut. Du scheinst mir eher ein Waschlappen zu sein. Oder wie siehst du das, Lizi Schätzchen?“ Wandte sich Brian an Alice. „Kann er dir bieten, was ich dir geboten habe und was du einfach so weggeschmissen und mit Füssen getreten hast? Kann er es dir so richtig besorgen? Ich wette nicht.“
´Bleib stark´, sprach Alice die ganze Zeit mit sich selber. „Conner gibt mir etwas, von dem du wahrscheinlich nicht einmal weißt, wie man es buchstabiert, geschweige denn, was es ist.“ Alice ließ Conner nicht aus den Augen. Sie hatte so unglaubliche Angst um ihn. In ihrem Traum, den sie bereits vor dem Urlaub hatte, überlebte Conner dieses Aufeinandertreffen mit Brian nicht.
„Und das wäre, Schätzchen?“
„Liebe.“
Brian lachte laut und teuflisch auf. „Liebe. Was ich nicht lache. Liebe, Schätzchen, ist vergänglich. Geld dagegen, regiert und macht uns mächtig.“ Brian verlor langsam aber sicher die Geduld. Dieser Conner, hatte ihm gerade noch gefehlt.
Alice spürte, wie unruhig Brian wurde. „Conner verschwinde hier.“
„Ich lass dich mit dem Irren nicht allein.“ Vehement, schüttelte Conner den Kopf.
Verdammte Sturheit der Iren, fluchte Alice innerlich. „Ernsthaft Conner. Du solltest jetzt gehen. Bitte.“
„Bravo! Setzt du dich endlich auch mal durch. Was ist das für ein Gefühl? Ein gutes, nicht wahr? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du dieses Biest züchtigen kannst.“
„Das ist auch nicht nötig. Und jetzt, lass deine dreckigen Finger von ihr.“
Brian schüttelte den Kopf. „Alice bekommt nur, was sie verdient hat. Niemand kommt ungeschoren davon, wenn er mich auf eine so hinterhältige Art und Weise hintergeht.“
„Du hast sie jahrelang misshandelt, du Scheisskerl. Nichts anderes hast du verdient.“ Conner versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn Brians Anblick und wie er Alice in der Mange hatte, ihn zur Weißglut trieb.
„Wer nicht horcht, muss damit rechnen, dass man ihn züchtigt. Sie hat sich das selber zu zuschreiben.“ Brians Blick war gleichgültig, als er Conner erneut, abschätzig musterte. Dabei war er leicht abgelenkt.
„Wie kann man nur so krank sein?“ Conner sah seine Chance gekommen. Er wollte sich gerade auf Brian stürzen, als ihm Alice zuvor kam.
Er machte schon immer den Fehler, sich in Sicherheit zu wägen und dabei Alice zu vergessen. Brian schien einen Augenblick lang seinen Gedanken nach zu hängen und war dadurch abgelenkt. Alice nutzte dies aus und rammte ihm, mit voller Wucht, ihr Knie zwischen seine Beine.
„Du verdammtes Miststück. Bist du verrückt?“ Brian taumelte von Alice weg und wand sich unter Schmerzen.
„Du hast schon wieder den Fehler gemacht, mich zu unterschätzen.“
„Das wirst du mir büßen. Du und dein Lover.“, schrie Brian. Immer noch nicht fähig, sich aufzurichten.
„Komm weg hier, Alice.“ Conner packte Alice Hand und zog sie hinter sich her, durch das Haus, ins Freie.
„Conner, wir sind ihm hier ausgeliefert.“ Alice wollte Conner zum stehen bleiben bringen.
„Wir haben keine andere Wahl, Schatz. Nicht stehen bleiben. Einfach weiter rennen, vielleicht…“ Ohne den Satz zu Ende zu sprechen, sackte Conner in sich zusammen.
„CONNER.“ Panisch schrie Alice auf. „Nein. Scheisse, nein.“ Sie ließ sich neben ihn auf die Knie sinken. „Conner steh auf. Wir müssen weiter.“ Keine Regung. „Tu mir das nicht an, Großer.“ Tränen tropften aus Alice Augen.
Nur ganz leicht, fingen Conners Lider an zu zucken. „Geh Alice.“, flüsterte er schwach. Die Worte kamen beinahe lautlos über seine Lippen. Die Augen, hielt Conner geschlossen. In seinem Körper, brannte es wie Feuer und es fühlte sich an, als würde er innerlich verbrennen. Schwarzes Nichts, welches sich kalt anfühlte, umhüllte Conner und wollte ihn mit sich ziehen. Zuerst, musste Conner jedoch dafür sorgen, dass Alice weiter ging.
„Nein. Ich lass dich nicht einfach hier zurück. Brian wird dich umbringen, wenn ich dich alleine lasse.“
„Dann wird er uns beide umbringen. Du musst ins Dorf, Alice.“ Ein schwieriges Unterfangen, wenn man sich nicht rühren konnte und vor sich, einen sturen, willensstarken Menschen hatte. Conner stöhnte. Die Schmerzen wurden unerträglich.
„Oh nein, Conner. Bitte nicht.“ Alice legte die Hände an Conners Wangen und lehnte ihre Stirn gegen seine. „Bleib bei mir.“
„Ich liebe dich, Prinzessin.“ Conner hustete. Wenn er sie schon nicht dazu bewegen konnte zu gehen, musste er sich wenigstens noch von ihr verabschieden. Denn er hatte keine Ahnung, wie lange er hier noch durch hielt. Conner wusste auch nicht genau, wo ihn Brian getroffen hatte.
„Bitte nicht. Nein.“ Alice Tränen, tropften auf Conners Wange. „Komm jetzt nicht auf die Idee, dich hier von mir zu verabschieden. Tu es nicht, Conner. Du wirst jetzt durchhalten.“
Conner nickte leicht. Mit dem Gewissen, dass dies so gut wie unmöglich war. Die Kälte schlich sich immer weiter durch seinen Körper und legte sich dort aus, wie ein Eisteppich. Das Atmen fiel ihm dadurch immer schwerer. „Vergiss niemals, dass ich dich liebe, Leannan.“
Alice schüttelte den Kopf. „Werde ich nicht. Aber du darfst mich jetzt nicht alleine lassen.“
„Hab ich noch einen Wunsch frei?“ Conner versuchte zu lächeln.
„Alles was du willst.“ Alice strich sachte durch Conners Haare.
„Küss mich. Ich will noch einmal deine Lippen spüren und schmecken.“
Alice wischet sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Vorsichtig, um Conner nicht noch mehr Schmerzen zu zufügen, näherte sie sich seinem Gesicht. „Ich liebe dich, Conner. Niemals, werde ich jemand anderes lieben.“ Sanft berührte sie seine Lippen, die bereits leicht kalt waren.
Conner seufzte und ließ sich in diesen süßen, liebevollen Kuss fallen. Der Letzte. Egal, wie dies hier mit ihm ausgehen würde. Denn wer wusste, was dieser kranke Typ mit Alice anstellte. Ob Conner sie, auch wenn er selber überleben sollte, jemals wieder sehen würde. Diese Erkenntnis, trieb Conner Tränen in die Augen, die sich auch gleich ihren Weg daraus, über seine Wangen bahnte. Bevor er vom kalten, schwarzen Nichts, weg getragen wurde. Wohin, wusste er nicht. Alles was Conner spürte, war Kälte und Schwere.
„NEIN.“ Entwich es Alice schmerzvoll. Sie zog Conners schlappen Oberkörper zu sich hoch und drückte ihn fest an sich. Das durfte nicht wahr sein. Nein, nein, nein. Ihr Albtraum, der sie die letzten Wochen geplagt hatte, wurde so eben Realität. Fest, vergrub Alice ihre Nase in Conners Haaren und atmete seinen Duft in sich auf, um ihn niemals zu vergessen. „Halte durch, ja? Für dich…Für uns. Ich werde wieder kommen. Kein Mensch dieser Welt, wird mich jemals wieder brechen können. Nicht einmal Brian. Also halte durch. Ich möchte doch unbedingt noch deine Frau werden. Conner.“ Alice drückte einen Kuss in seine Haare und rüttelte gleichzeitig noch einmal an Conner.
„Das kannst du lassen. Ich treffe mein Ziel immer haargenau, wenn es darauf an kommt.“ War sich Brian sicher, Conner tödlich getroffen zu haben. Das Blut, welches sich unter seinem leblosen Körper ausbreitete, war Zeuge genug. Wenn er auch noch nicht tot war, brauchte er schnell Hilfe, die nicht wirklich in Reichweite war. Weshalb er sich nicht mehr um ihn zu kümmern brauchte. Ein weiterer Schuss, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Wichtiger war jetzt, Alice zu seinem Bus zu schaffen und das Weite zu suchen. Sie war nun ein Häufchen Elend, weshalb es ein Leichtes werden würde.
Wütend drehte sich Alice zu der Stimme hinter sich um. „Du verdammtes Arschloch. Warum hast du das getan?“
„Weil er zwischen dir und mir stand. Und niemand stellt sich zwischen mich und meine Frau.“ Bedrohlich, kam Brian näher. „Ich hätte es am liebsten schon viel früher getan. Als ich sah, wie er dich ansah und dich anfassen konnte. Alles das, was mir zustehen würde und bald auch wieder wird.“
„Du krankes Schwein.“ Alice sprang auf drängte damit Brian ein paar Schritte von Conner weg. „Ich bin nicht mehr deine Frau und werde es auch nie wieder sein. Ich werde…“ Sie spürte einen dumpfen Schmerz am Kopf, bevor es ihr schwarz vor Augen wurde.
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Irish Heart - Sprache des Herzens
RomanceDie unberührten Küsten, sanften grünen Hügel, der Himmel, der die Erde zu berühren scheint, lang vergessene Gerüche und das raue Meer, Irlands. Dies ist Alice Callahans Heimat. Ihre Wurzeln. All das, hatte sie, nach dem Tod ihrer Eltern verlassen...