Kapitel 115

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„Sag mir, dass ich träume, Conner.“, flüsterte Alice ihm zu, als sie dem Fahrer folgten.
„Nein, ich glaube nicht, Schatz.“ Legte Conner den Arm um Alice Schulter und gab ihr einen Kuss aufs Haar.
Alice kam aus dem Staunen kaum mehr heraus, als sie durch die liebevoll gestaltete und gepflegte Anlage fuhren. Die Wege, waren allesamt mit Palmen und exotischen Blumen gesäumt. Überall hatte es kleine Ecken, mit lauschigen, mit einer Art Stroh überdachten Häuschen, in denen es eine Bar gab. Außerhalb, hatte es einladende Korbstühle oder Liegen. Alice wusste schon jetzt, dass es ihr hier bestimmt nicht langweilig werden würde, die nächsten zwei Wochen und sie genügend zu tun hatte, allein mit dem Entdecken des Resorts. Sie war noch völlig in dem ganzen Anblick versunken, als der Fahrer anhielt und irgendwas zu Conner sagte.
„Wir sind da, Alice.“ Erstaunt sah sie sich um. Es hatte nichts weiter hier als Strand und Meer. Sie waren hier wirklich alleine. Bei dem Gedanken, schlug Alice Herz gleich etwas schneller und eine angenehme Wärme, machte sich in ihr breit. Conner bedankte sich beim Fahrer und gab ihm etwas Trinkgeld, nachdem dieser das Gepäck ausgeladen hatte.
Alice war schon jetzt verzaubert von dem Anblick des Meeres. Sie hatte immer das Gefühl, das Meer in Irland, sei das wohl Schönste, von den Blautönen her, doch was sie jetzt sah, übertraf es umso einiges.
„Lass uns erstmal rein gehen, Schatz, bevor du dich an dem Anblick satt sehen kannst.“
Alice seufzte. „Das werde ich wohl nie können.“
Conner lachte auf. „Du hast ja jetzt zwei Woche Zeit, um es jeden Tag zu genießen.“ Gab er ihr einen Kuss auf die Wange und ging an Alice vorbei, um aufzuschließen.
„Darf ich bitten, Miss McCallum.“ Conner hielt Alice die Tür auf und grinste sie schelmisch an.
„Spinner.“ Lachte sie und ging an ihm vorbei. Abrupt blieb Alice stehen. Während sie schweigend ihren Blick durch das Bungalow schweifen ließ, spürte sie, wie Tränen sich in ihren Augen sammelten. Das war echt zu viel für. Alice kannte das Wort Luxus und wusste, wie es war, sich darin zu bewegen. Doch das hier, übertraf alles. Das war nicht kalter, protziger Luxus. Das war liebevolle, warme Schönheit. Alice drehte sich zu Conner um, der immer noch hinter ihr stand und genau so erstaunt war.
„Echt jetzt?“ Die ersten Tränen, hatten sich aus Alice Augenwinkeln gelöst.
Conner wischte sie weg und ließ seine Hände an Alice Wangen ruhen. „Ja Schatz. Unser Paradies für die nächsten zwei Wochen.“, flüsterte er, küsste ihre Stirn und zog sie dann in seine Arme. „Ich glaube, ich muss mich kurz bei meinem Freund bedanken.“ Zückte Conner sein Telefon.
„Sei aber nicht zu streng mit ihm, Schatz. Sag Mike, dass es der Wahnsinn ist.“ Löste sich Alice etwas von Conner und gab ihm einen Kuss. „Zuerst solltest du noch Bescheid geben, wegen dem Essen.“
„Beides hier?“
Alice nickte nur. Weiter, als bis an den Strand, würde sie heute und wohl auch morgen, nicht gehen.
Gesagt getan.
„Du bist verrückt, mein Freund.“ Lachte Conner, als Mike abgenommen hatte und ihn erst gar nicht zu Wort kommen ließ. „Es ist der Wahnsinn, soll ich dir von Alice sagen.“ Conner strich Alice, während er mit Mike telefonierte, immer wieder durch die Haare. Sie hatte sich wieder fest an ihn geschmiegt. Dabei legte sich ein Lächeln über sein Gesicht. Urlaub mit Alice, wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht. Er konnte es gerade selber noch gar nicht richtig fassen, dass er seine Prinzessin, jetzt zwei ganze Wochen, nur für sich hatte. Mit ihr allein war und sie die Zweisamkeit so richtig ausnutzen konnten. Conner grinste, wenn er genauer darüber nach dachte. „Es ist mehr als toll. Ich hätte es selber nicht besser buchen können.“ Alice drückte sich noch mehr an Conner und ließ ihre Hände in seinen Hosentaschen verschwinden. Sie kannte dieses Glänzen in seinen Augen. „Das werden wir, glaub mir. Richte Lisa einen lieben Gruß von uns aus und wir revanchieren uns.“ Beendete Conner das Telefon.
„Na, meine kleine Kuschelkatze? Fühlst du dich schon wohl?“
„Weiß nicht. Aber ich denke schon. Solange du da bist, fühle ich mich überall wohl.“ Lächelte Alice zufrieden und sah bereits jetzt mit Herzchen in den Augen, zu Conner hoch.
„Starten wir eine Besichtigung?“
Alice nickte. „Aber zuerst, brauche ich ganz dringend noch was anderes.“ Sie ließ ihre Hände an Conners Rücken entlang nach oben wandern, bis sie bei seinen Nackenhaaren angelangt war und diese anfing zu kraulen. Dabei sah sie Conner fest in die Augen. Sie wusste, wie sehr er es mochte, wenn sie dies tat und Alice wollte seine Reaktion darauf beobachten. Sein Blick, wurde schlagartig so sanft, wie ein lauer Sommerwind, bevor er die Augen schloss und einfach nur genoss. Ein schnurrender Laut, entwich ihm, bevor sich Conner auf die Lippe biss. Alice stellte sich etwas auf ihre Zehenspitzen, ohne jedoch von seinen Nackenhaaren abzulassen und strich leicht über seine Lippen. Sie brauchte gerade etwas Nähe und Zärtlichkeit.
Seufzend, die Augen immer noch geschlossen, ließ Conner seine Hände über Alice Wangen streichen, bis sie in ihren Haaren verschwanden. So zog er sie noch etwas näher an sich heran und intensivierte diese Stimmung zwischen ihnen. Er spürte, was Alice fühlte. Er ahnte jedoch auch, dass es heute nicht weiter hinaus ging, als küssen und kuscheln, da sie beide zu erschöpft für mehr waren. Doch für alles andere, hatten sie die nächsten Wochen, alle Zeit der Welt. Wann, wo und wie oft sie wollten und sie es brauchten. Jetzt, liebkosten sie gegenseitig die Lippen des anderen, mit den eigenen. Sanft und als wäre es das erste Mal.
Alice löste sich leicht von Conner, um ihn ansehen zu können. „Ich liebe dich.“, hauchte sie. Dabei spürte Alice es in jeder Zelle ihres Körpers. Dies tat ihr so gut.
Ihr Blick war so voller Liebe, dass Conner nicht wusste, ob sie ihn schon jemals so verliebt angesehen hatte. Er würde diese Worte wohl nie oft genug hören können. „Und ich liebe dich, Kleines. Mehr, als du es dir vorstellen kannst.“ Sanft, streichelte er darauf Alice Lippen, mit seiner Zunge. Worauf sie seufzte und leicht ihre Lippen öffnete, damit er ihre Zunge umspielen konnte und sie darauf einen sanften Walzer tanzten. Wann hatten sie sich das letzte Mal, so sehr dem Moment hingegeben. Es schien für beide, eine Ewigkeit her zu sein. Deshalb genossen sie es gerade um so mehr. Zu wissen, dass der andere da war. Ihn ganz nah am eigenen Körper und im Herzen zu spüren. Einfach gerade unbezahlbar und mit nichts auf der Welt zu vergleichen und einzutauschen.
Alice löste sich leicht von Conner, ohne den Abstand zu vergrößern. „Wir sind tatsächlich zusammen im Urlaub.“ Strahlte sie ihn an.
„Ja Schatz.“ Conner strich Alice die Haare hinter die Ohren und legte seine Lippen an ihren Hals. Sie seufzte und legte ihren Kopf zur Seite. „Ich könnte dich jetzt auf der Stelle vernaschen, meine Zuckerschnecke.“ Grinste er an Alice Hals und biss leicht hinein. Sie konnte nicht anders, als anfangen zu lachen. Dieses Lachen wirkte so ansteckend, dass Conner nicht anders konnte, als mit ein zu steigen. „Ich mit der Kratzbürste im Urlaub. Aua. Wer hätte das gedacht.“ Conner umschlang Alice fest mit seinen Armen.
„Wenn du so weiter machst, weiß ich nicht, ob ich länger mit dir hier bleibe.“ Alice sah gespielt straffend zu Conner hoch.
„Ach ja?“ Zog er eine Augenbraue in die Stirn. „Und ob du willst.“, flüsterte Conner und bedeckte erneut Alice Lippen mit zarten Küssen und ließ gleichzeitig seine warmen Hände unter ihr Shirt verschwinden. „Habe ich recht, Alice?“ Sie nickte nur. „Dann lass uns jetzt unser Paradies besichtigen. Ja?“
Wann hatte sie ihre Stimme verloren, fragte sich Alice gerade. Wahrscheinlich so, wie Conner. „Du wirst aber irgendwann schon wieder mit mir sprechen?“ Kam natürlich sogleich ein Spruch von ihm.
„Du bist heute ganz schön frech, mein Lieber.“ Liebevoll sah Conner sie darauf an und seufzte. „Was ist los, hmm?“ Strich Alice ihm durch die Haare.
„Kennst du dieses Gefühl, wenn die Liebe dich überrollt, wie die Wellen, die an den Strand kommen? Immer und immer wieder. Und sie dich dabei jedes Mal umhauen, weil du den Halt unter den Füssen nicht mehr findest?“
Alice stiegen Tränen in die Augen. Conner beschrieb genau das, was sie fühlte, seit die Liebe ihren Körper durchflutete. Nicht jeden Tag gleich heftig. Doch wenn es kam, dann unvorbereitet und wie ein Orkan. „Ja, das kenne ich“, sagte Alice mit gebrochener Stimme.
„Gerade eben, ist es wieder soweit und um es etwas abzuschwächen, nicht ganz in diesem Strudel zu versinken und dich wohlmöglich noch damit zu erdrücken, helfen nur die Sprüche.“ Conner sah Alice entschuldigend an.
„Du bist doch ein Spinner. Du wirst mich niemals mit deiner Liebe erdrücken. Ich brauche sie, so wie ich dich brauche, Conner.“ Alice ließ ihre Lippen über seine Wange, bis zu seiner Schläfe gleiten. „Versprichst du mir etwas für die Zeit, in der wir hier sind?“ Conner nickte und vergrub sein Gesicht in Alice Haaren, während sie ihn weiter liebkoste. „Lass es zu, wenn die Wellen dich überrollen und den Boden unter deinen Füssen entziehen. Und ich verspreche dir, ich mache das Selbe. Deshalb sind wir doch da. Oder nicht? Um uns unserer Liebe hinzugeben. Sie zu begreifen und zu leben.“
Conner atmete tief durch. „Du hast recht. Und jetzt lass uns wieder fröhlicher sein und unseren Honeymoon Bungalow etwas genauer anschauen.“ Gab er Alice einen Kuss und legte seinen Arm um ihre Schultern. Dabei spürte er pures Glück durch seinen Körper strömen. Konnte man zu glücklich sein?

Conner und Alice konnten es kaum fassen, was sie sahen, als sie sich in ihrem Bungalow näher um sahen. Es war der helle Wahnsinn. Es war, teilweise, gut geschützt von der Sonne, unter einem Dach von unzähligen Palmen. Dort, wo Conner und Alice ankamen, war der Wohnbereich, mit einer einladenden und kuschlig aussehenden Sofa Landschaft und einem Beistelltisch. Mit Blick auf das Meer, versteht sich. Im selben Raum, hatte es auch einen Esstisch. Von diesem Raum aus, war alles offen und man konnte in die anderen Zimmer. Eines der Zimmer, war das Badezimmer. Geräumig und mit einer Wellness Badewanne mit Blick über den Strand und das Meer. Falls das Wetter mal nicht zum Baden im Meer einlud, konnte man es sich hier ganz gut gemütlich machen. Auf der gegenüberliegenden Seite, war das Schlafzimmer. Ein großes Bett aus Bambus stand darin. Außerdem zwei Nachttische und zwei Sessel. Alles war in feinen Grüntönen gehalten. Auch hier, hatte man vom Bett aus, einen herrlichen Ausblick auf das Meer. Das Bett, wurde zu einem Himmelbett, wenn man die weißen, nicht blickdichten Vorhänge schloss. „Unser Liebesnest.“, raunte Conner Alice ins Ohr, was ihr eine Gänsehaut bescherte und gleichzeitig zum grinsen brachte. Sie konnte es kaum noch erwarten, bis Conner sie endlich wieder überall berührte und küsste. Ausfüllte und in andere Sphären trieb. Zu lange war es her, seit dieser wunderbaren und intimen Zweisamkeit.
Vom Schlafzimmer aus, konnte man auf einen kleinen Sitzplatz, mit zwei Liegen darauf. Er war nach hinten, also in Richtung der Palmen, gerichtet. Alice öffnete die Tür, trat hinaus und seufzte.
„Was ist, mein Schatz?“ Conner schlang von hinten seine Arme um Alice Taille und zog sie fest an sich.
„Ach, es ist einfach nur zu schön, um wahr zu sein. Wahrscheinlich realisiere ich es erst, wenn wir wieder zuhause sind. Und dann...“
„Schscht...denk jetzt nicht schon wieder an Zuhause. Du wirst es genießen können und auch bald wirklich glauben, dass es wahr ist.“ Sanft küsste er Alice Wange und schmiegte seine daran. Alice schloss die Augen und sog den Augenblick in sich auf. So wie sie jeden Augenblick hier, in sich ein saugen würde.
„Lass uns weiter schauen gehen.“ Conner nahm Alice Hand in seine und zog sie, hinter sich her, durch das Schlafzimmer und wieder in den Wohnbereich.
Alice schmiegte sich dabei, so gut es ging, von hinten an ihn. Sie wusste nicht, was los war, aber am liebsten, wäre sie gerade in Conner hinein geschlüpft.
Wenn man nach vorne aus dem Wohnbereich ging, kam man auf eine Terrasse. Und die, hatte es echt in sich.
„Ach du heilige Scheisse.“ Entwich es Alice, als sie hinter Conner hervor trat. Die Terrasse, war über den Strand, ins Meer hinaus gebaut und sah aus, wie ein Haus der Pfahlbauer. Sie war dazu, einfach riesig. Es hatte einen Tisch mit vier Stühlen, an dem man am Morgen gemütlich das Frühstück genießen konnte. Erst jetzt, fiel Alice auf, dass man auch vom Schlafzimmer aus, auf die Terrasse konnte. Auf diesem Teil der Terrasse, hatte es die selben zwei Liegen, wie hinten raus, um es sich gemütlich zu machen. Von dort aus, führte auch eine Treppe ins Meer.
Was ja einfach mal der Knaller war, das Bungalow hatte einen eigenen Pool. Er war an die Terrasse angebaut und man konnte sich ganz leicht, von dieser, hinein gleiten lassen. Alice Augen wurden immer grösser. Also konnte man es sich aussuchen, ob man den morgendlichen Schwumm im Meer nahm oder man sich doch lieber in den Pool setzte.
Überdacht wurde die Terrasse, wie auch der Rest des Bungalow, mit einer Art Schilf, so dass es eben zum Namen ´Safari´ passte. Genau wie der Rest der Einrichtung. Vieles, neben dem Bett, war aus Bambus gemacht.
Immer noch fassungslos, standen sie auf ihrer Terrasse und sahen über das türkisblaue Wasser. Dabei hielt Conner Alice, von hinten im Arm.
„Hier bleibe ich.“, flüsterte Alice andächtig.
Conner schmunzelte und gab ihr einen Kuss aufs Haar. „Da habe ich nichts dagegen ein zu wenden. Wenn ich denn ebenfalls bleiben darf.“
Alice drehte sich zu Conner um. „Du musst.“ Sie legte ihre feinen Hände an seine Wangen. „Ich bleibe nur mit dir hier.“ Berührte sie kurz seine Lippen.

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