Kapitel 126

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Ein paar Wochen, waren seit dem vergangen. Der Alltag, hatte Conner und Alice schneller wieder, als ihnen lieb war, in seinen Fängen. Doch noch immer, waren sie mit ihren Gedanken, oft in ihrem kleinen Paradies, was ihnen auch half, den Alltagsstress, der immer wieder über ihnen herein brach, zu bewältigen. Wenn sie die wenige, gemeinsame Zeit zusammen verbrachten, sprachen Conner und Alice oft über ihren Urlaub und die Hochzeit.
Grundsätzlich konnte man sagen, dass ihnen beiden, der Urlaub mehr als gut tat. Ihre Beziehung wurde dadurch gefestigt, dass sie auch im stressigen Arbeitsalltag bestehen konnte. Ohne zur Routine zu werden oder als selbstverständlich angesehen zu werden, wurde sie zu ihrem Alltag. Sie schätzten die kleinen, unscheinbaren gemeinsamen Momente, statt an ihnen zu verzweifeln, weil es nur so wenige waren. Wenn es auch nur das Kuscheln im Bett war, wenn Conner später am Abend nachhause kam. Selbst der flüchtigste Kuss, den sie sich immer mal wieder nicht nehmen ließen, wenn sie gemeinsam im Pub arbeiteten, bedeutete beiden alles. Diese Momente waren ebenso wichtig und gaben oftmals mehr, als die Grossen. Aus dem Grund, weil sie bewusster wahr genommen wurden.
In der freien Zeit, genossen Alice und Conner nicht nur die Zweisamkeit, sondern machten aus dem Leuchtturm ihr gemeinsames Zuhause. Genauso, wie Conner es Alice versprochen hatte. Im Innern bekam das Haus ihre Handschrift, mit liebevoll ausgesuchten Details, die kaum auffielen und dennoch so viel ausmachten.
Der Garten wurde zu eine Wohlfühloase und einem kleinen Paradies, welches dem Feenhügel in nichts nachstand. Das Meer machte den Pluspunkt für den Ort aus. Conner ließ ihn tatsächlich mit einer Steinmauer abgrenzen. Durch ein verschließbares Tor, konnte man ohne Mühe die paar wenigen Schritte gehen und das Meer lag quasi direkt vor einem. Dort stellte Conner eine Bank für Alice auf. Wo er sie oftmals fand, wenn sie nicht auffindbar war. So wie eben auch wieder.
Ein Lächeln schlich sich auf Conners Gesicht, als er Alice dort sitzen sah. Seine Verlobte. Auch nach den vergangenen Wochen, fühlte es sich immer noch unwirklich an, dass sie beide heiraten werden und Alice überhaupt ja gesagt hatte. Doch ebenso, fühlte es sich unglaublich gut an. Wenn Conner es mal wieder nicht glauben konnte, betrachtete er den Ring an Alice Finger und sah den Moment vor sich, als er ihr diesen überstreifte. Die Freudetränen in ihren Augen, als Alice noch einmal ja sagte, schlichen sich tief in Conners Herz. Es war die Reaktion, die er sich erhoffte, würde irgendwann der Moment des Antrags kommen. Für Conner war es die Bestätigung, dass Alice es ebenso aus dem Herzen heraus wollte und es nicht aus einer Art Pflichtgefühl, ihm gegenüber tat.
„Genießt du es?“ Es war, nach ein paar eher trüben Tagen, mal wieder sonnig und angenehm warm. der Frühling hatte Irland endlich erreicht. Conner setzte sich zu Alice, worauf sie sich auch sogleich an ihn schmiegte.
„Es ist herrlich hier draußen. Meine absolute Lieblingsbank und du hast mir so einige geschenkt.“ Alice sah lächelnd zu Conner hoch, der ihr einen Kuss in die Haare drückte.
„Das dachte ich mir schon, als ich sie hier hin stellte.“ Schmunzelte Conner. „Der Platz, ist wie für dich gemacht. Und was ist mit dem Rest? Hast du noch einen Wunsch oder ist alles so, wie du es dir vorgestellt hast?“ Conner hatte nichts von seiner Führsorge verloren. Seine feinen Antennen gingen auch im Alltag nicht verloren. Wann immer er konnte, zeigte er Alice, wie sehr er sie liebte. Ob dadurch, dass er es ihr sagte. Am meisten geschah es jedoch durch kleine Gesten.
„Es ist alles perfekt. Jetzt kann ich es kaum erwarten, bis wir mit meinem kleinen Reich im Turm beginnen können.“
Von der Küche aus, gab es eine Tür, die direkt in den Leuchtturm führte. Alice war dies erst vor kurzem aufgefallen. Conner hatte den unteren Teil vor der Treppe, zur Vorratsaufbewahrung genutzt. Bis ihn Alice nicht mehr in Ruhe ließ mit der Frage, ob man in den Turm konnte. Conner baute darauf ein Gestell, welches in den freien Raum, unter der Treppe passte.
Als er Alice die Treppe hoch führte, bis ganz nach oben, in den kleinen Raum, in dem sich immer noch die Leuchte befand, wurde sie mit jeder Stufe euphorischer. Conner musste gerade, mit einem Schmunzeln, daran denken.

<< „Conner sieh mal. Hier könnte man bei jedem Zwischenboden eine Art Zimmer einrichten. Die Fenster wären vorhanden. Weißt du wie viel Platz wir so gewinnen könnten. Vielleicht könnte es zu unserem Reich werden, wenn wir auf einmal zu wenig Platz im Haus haben.“ Mit einem vielsagenden Lächeln, drehte sie sich zu Conner um. Seit der Verlobung mit ihrem Liebsten, konnte Alice es nicht verhindern, dass ihre Gedanken bereits bis weit in die Zukunft abschweiften. So weit, wie sonst nur die von Conner gingen.
Dieser kam auf Alice zu, legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie an sich heran. „Es ist schön, wenn du in die Zukunft siehst und dort das Selbe sehen kannst, wie ich.“ Sachte küsste er Alice Lippen. Öffnete dann eine Tür, die sie noch nicht entdeckt hatte. „Durch die hier, wären wir mit dem oberen Stock des Hauses verbunden und könnten hören, was dort los ist.“ Ein weiterer Kuss folgte. „Das werden wir spätestens nach der Hochzeit realisieren. Klingt das gut?“
„Das klingt sogar mehr als gut.“ Alice legte ihre Arme um Conners Hals und zog ihn an ihre Lippen.
Conner hielt den Kuss kurz und zog Alice stattdessen hinter sich her weiter die Treppe hoch. „Das hier, meine wunderschöne Prinzessin, soll dein Reich werden. Egal ob einmal Kinder da sein werden oder nicht.“ Allein der Gedanke daran, mit Alice eine Familie zu gründen, löste ein aufgeregtes Kribbeln in Conner aus. „Hier kannst du dich austoben und mit deiner Magie füllen.“
„Und wofür benutze ich ihn?“ Alice ging um die Leuchte, die den Seefahrern immer wieder den richtigen Weg zeigte. Die Frage war mehr dazu gedacht, um zu hören, welche Gedanken sich Conner bereits wieder gemacht hatte. Denn Alice sah es genau vor sich, wie es aussehen sollte und was sie hier tun könnte.
Conner zuckte mit den Schultern, sah es gleichzeitig jedoch genau vor sich. „Um in den Tag zu träumen. Ein Buch zu lesen, zu Schreiben. Wonach dir auch immer ist.“
„Die selbe Vorstellung hatte ich eben auch.“ Alice hatte die Distanz zwischen ihnen verringert. „Und ich darf hier tun und lassen was ich will?“ Conner nickte. „Auch meinen Mann…also bald Mann…verführen, wenn ich mir eine kuschelige Ecke dafür einrichte?“
„Also ich als dein Mann…ich war vom ersten Augenblick an dein Mann, als du mich gelassen hast, auch ohne Antrag…würde sehr gerne hoch kommen, um von meiner Frau verführt zu werden. Was hältst du von jetzt? Quasi als verfrühte Einweihung?“
„Klingt wundervoll. Wir konnte unsere Spontanität und so einiges anderes, schon viel zu lange nicht mehr ausleben. Dabei sehne ich mich so sehr nach meinem Verlobten.“ Alice schob ihre Hände unter Conners Shirt und ließ sie über seinen Bauch bis zu seiner Brust hoch gleiten. „Das wird dann wohl eher ein zärtlicher Quickie.“
„Das haben wir doch ziemlich gut drauf.“ Conner biss sich auf die Lippe und ließ sich auf den Fußboden sinken. Kniend machten sie sich daran, etwas von ihren störenden Kleidern auszuziehen. Um sich danach, Alice fest auf Conners Schoss sitzend, zu lieben.>>

„So wie ich dich kenne, hast du dir schon Gedanken darüber gemacht. Schreib sie doch einfach mal auf und skizziere was. Viel gemacht werden muss nicht. Vielleicht etwas Farbe oder einen Teppich. Und natürlich Möbel.
„Ich werde den Turm für uns, gedanklich einrichten.“ Alice biss sich auf die Lippe. Lehnte sich darauf zu Conner rüber, um ihn zu küssen. „Unsere kleine Liebesoase, inmitten von unserem Zuhause.“, nuschelte Alice an Conners Lippen und intensivierte den Kuss. Irgendwann in der Zukunft, würden sie wahrscheinlich nicht mehr so viel zweisame Freiheiten genießen können, um sich einfach mal auf den Feenhügel zurück zu ziehen. Weshalb es bestimmt keine schlechte Idee war, wenn sie den vorhandenen Platz sinnvoll ausnutzten. Alice fand den Turm außerdem unglaublich romantisch und stillvoll, mit einer Unmenge an Charme. Deshalb viel zu schade, um ihn verkommen zu lassen.

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