Das Essen schmeckte gut, auch wenn die Wurst für meinen Geschmack etwas zu schwarz war. Ach, was hieß etwas, sie sah aus wie ein Brikett aber man konnte das ganze mit viel Ketchup und BBQ-Soßen schmieren, dann hatte sich die Sache.
Die BBQ-Soßen wurden von Penelope und Reign mitgebracht, die beiden tauchten nämlich auch noch auf. Dabei dachte ich mir nichts, auch wenn ich mich über Penelopes Aussehen etwas erschrak: strähnige Haare, ein ausgemergeltes Gesicht, ihr Sidecut war zur Hälfte nachgewachsen und ihre Augen lagen eingesunken in den Höhlen. Ihren Kapuzenpullover füllte sie kaum noch aus.
Reign, dessen Anwesenheit mir immer noch leicht unangenehm war, auch wenn er mir seit Jahren keine Avancen mehr gemacht hatte hatte seinen Damenbart inzwischen zu einem beträchtlichen Schnauzer wachsen lassen und auch sein Kinn wurde von ein paar Haaren garniert. Die Haare trug er immer noch zum Pferdeschwanz gebunden. Kurz gesagt: die beiden sahen aus, wie abgewrackte Gestalten vom Hauptbahnhof, um die man lieber einen Bogen machte und wirkten zwischen all den Vierzehnjährigen in ihren Sommerkleidchen fehlplaziert, okay, Natalie trug wie immer ein CSF-T-Shirt mit der Aufschrift „Herbstmeister U13". Sie war immer noch nicht eitel geworden und das fand ich sehr sympathisch, auch wenn sie mir für die türkisen Strähnchen in meinen Haaren Komplimente gemacht hatte.
Trotzdem, Penelope und Reign waren gut gelaunt, begrüßten alle und hatten eine große Kühltasche im Gepäck, die neben jede Menge Grillsaucen, einem leckeren Nudelsalat von Kourtney gemacht und ein paar Maiskolben für die Vegetarier, die auf ihrem trockenen Toast herumknabberten auch noch ein paar Krakauer, meine Lieblingswürste dabei, sogar welche mit Käsefüllung.
Da freute ich mich richtig über ihre Ankunft, auch wenn ich ahnte, dass sie sich mit dem Zeug nur selbst einladen wollten. Doch ich ahnte noch nicht, was die noch im Gepäck hatten...
Nach dem Essen hielt Dennis eine Rede, was für eine tolle Saison das gewesen war, hin und wieder machte die Zwiebel ein paar Bemerkungen. Als Haupttrainer war das eigentlich seine Aufgabe, doch er war wortgewandt wie ein Spülschwamm und bekam keinen geraden Satz raus. Seine rhetorisch-sprachlichen Mittel beschränkten sich auf Wortspiele wie: „Das ist ne Currywurst, mit Pfeffer!", wenn jemand einen schlechten Pass spielte, deshalb überließ er Dennis das Reden.
Danach durften wir endlich aufstehen und machen, was wir wollten. Irgendjemand, wahrscheinlich Radieschen, zettelte eine Wasserschlacht an und Stormi versuchte kreischend, sich hinter mir zu verstecken und krallte ihre Nägel in meinen Arm, was ziemlich wehtat und außerdem war mir so viel Körperkontakt mit einer pitschnassen Person unangenehm.
Nachdem genug Zeit verstrichen war, die Erwachsenen hatten uns ermahnt, nicht direkt nach dem Essen in den Pool zu gehen, stürmte eine primitiv-jubelnde Meute los, ich hielt einige Meter Abstand. Ich hatte mir zwar vorgenommen, Spaß zu haben, aber nach der Wasserschlacht war mein Bedarf an Zeit mit meinen Teamkameradinnen schon wieder gedeckt. Plötzlich packten mich mehrere Hände, jemand hielt mir die Augen zu, jemand hob mich hoch, jemand nacktes, so wie es sich anfühlte, ich hörte viel Gekreische und trat wir von selbst um mich.
„Hallo, lass mich los!", brüllte ich.
„Alter, lass sie nicht fallen!" Jetzt war ich mir sicher, dass mehrere Leute mich trugen. „Du musst auch mal'n bisschen Spaß haben!" Ich hampelte und strampelte, doch die Person war tierisch stark und im nächsten Moment landete ich auch schon im Wasser. Prustend ging ich unter, bevor ich hart mit den Knien auf dem Poolboden aufschlug und mich wieder aufrichtete.
Ich stand auf und sah einen grinsenden, oberkörperfreien Reign. „Hier wird sich nicht gedrückt! Jeder geht mal Baden!, verkündete er breit grinsend und bekam dann einen völlig unangebrachten Lachanfall. Ich war stocksauer. „Wie ein begossener Pudel!", lachte Radieschen, die bei so einer hirnverbrannten Aktion natürlich auch in unmittelbarer Nähe war. „Und jetzt ich, ja? Schmeißt du mich jetzt auch rein, Reign?" Sie hüpfte schon halb auf seinen Arm.
Angewidert drehte ich mich weg und kletterte aus dem Pool. „Hat der dich echt reingeschmissen?" Stormi und Natalie kamen aus der Hüpfburg und genau auf mich zu.
„So ein Affe, ich dachte, der macht nur Spaß! Der meinte, du siehst so traurig aus und brauchst ne Aufmunterung, eben schon die ganze Zeit. Aber ich dachte, der will nur Radieschen zum Lachen bringen. Aber vielleicht steht der echt noch auf dich und wollte nur Körperkontakt!" Kichernd stieß sie Natalie an. Ich bekam eine Gänsehaut.
„Zieh doch die Klamotten aus, sonst erkältest du dich, so nass, wie du bist. Nur im Bikini geht doch auch!" Bei der schwülen Hitze war ich sowieso im Nullkommanichts trocken.
Aber ich wusste genau, warum Natalie mir diesen Tipp gegeben hatte: sie wollte auch meinen halbnackten Körper sehen!
Waren denn alle hier pervers? Die beiden lachten sich wieder kaputt. Angesäuert ging ich weg.
„Hey, wir haben's nicht so gemeint!", rief Natalie mir hinterher, doch ich tat so, als hätte ich überhaupt nichts gehört.
Die konnten mir alle gestohlen bleiben. Ich wollte von Liebe, Sex und dem ganzen Zeug nichts wissen. Und wenn, dann bestimmt nicht von einem von denen!
Ziellos streifte ich durch die Gegend und war so natürlich ein leichtes Opfer, für Leute, die mich ansprechen wollten.
In diesem Fall Penelope.
Von nahem erschrak ich erst recht. Was war bitte mit ihr passiert! Obwohl sie gerade mal fünf oder sechs Jahre älter war als ich, sah sie mindestens aus wie 30, so verlebt und verbraucht war ihr Gesicht.
„Hey, Lucy!" Ihre Stimme war schleppend und heiser, aber immerhin kannte sie noch meinen Namen. Sie verwandelte sich langsam aber sicher in die Zwiebel, auch wenn der mich immer noch „Ebbe Sand" nannte. So ein bescheuerter Spitzname.
„Ist schon scheiße hier!", seufzte sie. Das überraschte mich. Im Gegensatz zu mir hatte sie bestimmt keiner gezwungen, hier zu sein. „Die anderen... die sind alle noch richtig naiv, weißte. Kinder noch, weißte. Ich bin halt in nem ganz anderen Alter, ich hab so n komplett anderes Mindset als die, andere Gedanken, wenn du weißt, was ich mein. Ich pass hier einfach nicht mehr rein, so. Ich pass einfach nirgendwo rein. Deshalb bin ich auch nicht so mitten bei den anderen, so mittendrin, nh. Weißt du, was ich so meine?"
Ich nickte zögerlich. Ihre Worte ergaben keinen Sinn, aber das was sie sagte und wie sie es sagte, damit konnte ich mich einfach voll und ganz identifizieren. Ich wusste nicht, warum. Vielleicht erkannte ich in ihr mich selbst. Auf eine komische Art. Sie philosophierte noch weiter und zog dazu einen Flachmann aus ihrer Tasche. Als sie ihn mir reichte, nahm ich auch einen Schluck. Ich wusste nicht warum. Es gehörte einfach zu diesem Moment.
Das Zeug brannte mir fast die Kehle weg, doch Penelope verzog nicht einmal das Gesicht. Nachdem wir noch ein bisschen gegen den Zaun gelehnt dort standen und auf den Kunstrasenplatz starrten, nahm sie noch einen Schluck. Ich auch.
Und als sie dann irgendwann. „Ich hab Bock, zu feiern!", gröhlte und zurück zur Hüpfburg wankte, ging ich mit.
Und das war der Anfang vom Ende.Hey Leutz
Na wie gehts? Mila kommt nicht zur Potte haha man kennt's 😂👌🏼🤔 aber die Auflösung ist net so einfach 😅🤔🙈
Aber ihr habt ja Geduld nhh 😂😂
Und wie findet ihr das heutige Kapi? Haut mal Tipps & Vorschläge in die Kommis haha 😂❤️🤙🏼
Heute Abend kommt noch 1 weil WE 😍 whoop whoop 🎉😍
Und schreibt mal eure Meinung zum Thema Alkohol in die Kommis haha 🙈
Eure Milaaaa 🦄❤️🤙🏼
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Smells like Teen Spirit
Teen FictionHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄