Strange visitor

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„Und zwar, soll ich Natalie von dir..." Innerlich verdrehte ich die Augen. Natalie! Das war sowas von klar! Die hatte ja schon immer einen Narren an mir gefressen, auch, wenn wir jetzt nicht mehr miteinander redeten.
Vielleicht traute sie sich nicht mehr, weil ich zu 90% des Tages Kopfhörer in den Ohren trug. Meine Mom meinte mal, ich sollte das sein lassen, das würde abweisend wirken. Mittlerweile hatte sie gerafft, dass das Absicht war.
„Okay, geht das klar?" Stormi blickte mich erwartungsvoll an. Oh Mann! Ich war mal wieder in Gedanken versunken! Das passierte mir des Öfteren, seit etwa einem Jahr, genauer gesagt. Ob das Nachwirkungen von Penelopes Teufelszeug waren?
„Äh, ja. Geht klar!", sagte ich deshalb so souverän wie möglich. Irgendwie war es mir peinlich, dass ich nicht zugehört hatte.
„Okay, super. Melde dich einfach mal bei der. Die freut sich. Und, war natürlich nicht der einzige Grund, warum ich dich in unsere Gruppe geholt hab. Ich hatte echt mal Bock, nochmal was zusammen zu machen. Okay, bis dann. Man sieht sich!"
Mit diesen Worten drehte sie sich um und sprintete zum Parkplatz, von dem entweder Kylie oder Kendall sie trotz des kurzen Fußwegs immer abholten.
Ja, klar, sie wollte nochmal was mit mir machen. Wer's glaubt, wurde selig! Warum kroch sie mir in den Hintern und log sich in die eigene Tasche? Ich schüttelte den Kopf. Aber auch über mich selbst.
Erstens, weil ich mir etwas hatte aufschwatzen lassen, zu dem ich nicht 100% stand, das hatte ich mir geschworen, nach dem fatalen Schwimmbadbesuch mit meinem Dad nicht mehr vorkommen zu lassen. Dann hatte ich überhaupt nicht zugehört und wusste nur, dass ich mich bei Natalie melden sollte.
Wenn ich ihre Nummer noch hatte. Tolle Wurst! Was konnte die nur von mir wollen?

Als ich zu Hause ankam, erwartete mich direkt die nächste unangenehme Überraschung: meine Mutter wuselte völlig aufgelöst durch die Küche. „Du, Lucy, Maus. Schön, dass du da bist. Hast du meinen Impfpass gesehen? Ist ganz dringend!"
„Äh, nee." Impfen war bei mir immer noch ein sensibles Thema. „Wäre aber wichtig! Bei mir ist Tetanus nochmal fällig. Ich habe mich doch letztens hingelegt, und da sind eventuell Verunreinigungen in die Wunde gelangt. Und du hast echt keine Idee?"
Ich schüttelte verlegen den Kopf. Woher sollte ich denn wissen, wohin sie ihren Kram verschluderte?
Meine Mom stolperte suchend durch die Wohnung, während ich mir das Mittagessen in eine Schüsse scheppte, es gab Chili von Carne. Natürlich nicht aus der Dose, sondern nach einem alten Hadidschen Familienrezept mit holländischen Einflüssen, also kräftig frischem, jungen Gouda obendrauf.
„Endlich!", jubelte meine Mom. „Hab's! Okay, ich düse jetzt zu Doktor Parisi. Zayn ist bei den Wests, du weißt, wegen dem Album, das heißt, du bist allein zu Haus. Dreh nicht die Bude auf links!"
So ein Blödsinn! Widerwillig ließ ich mich von ihr über den Kopf streichen.
Aber, da ich jetzt alleine war, hieß das: Freiheit! Ich drehte die Musik volle Möhre auf, ohne Rücksicht auf unsere Nachbarn zu nehmen, löffelte mein Chili und genehmigte mir drei Scheiben Gouda zum Nachtisch.
So ließ sich's leben!
In einem Anfall Übermut und guter Laune beschloss ich sogar, mich bei Natalie zu melden. Warum sie das nicht konnte, wusste ich nicht, ich hasste es, den ersten Schritt zu machen.
„Hey", schrieb ich, ihre Nummer hatte ich noch. Unverfänglicher konnte man ein Gespräch nicht beginnen, vor allem, bei einer unkomplizierten Person wie Natalie.
Und wenn sie mit sowas um die Ecke kam wie „Ich liebe dich immer noch", würde ich ganz schnell wieder auf Abstand gehen.
Oh Mann, warum mussten mich immer die Falschen lieben? Okay, davon hatte es bisher erst zwei gegeben, Natalie und Stormis Cousin' Reign und während ich Erstere noch ganz nett fand, war Letzterer nur ein totaler Abturner, aber trotzdem, die standen auf mich. Einseitig.
Was war, wenn John mich genauso abstoßend fand? Falls er überhaupt meinen Namen kannte. Sehr optimistisch.
Oh Mann, warum konnte John mich nicht einfach lieben? Warum musste er jetzt diese Freundin haben? Das war sowas von ungerecht!
Am liebsten wäre ich in Tränen ausgebrochen, so lächerlich, wie das klang. Aber in Milchprodukten waren ja bekanntlich Hormone drin.
Die Aussicht, der Reign für jemand anders zu sein war einfach zu frustrierend.
So saß ich also da, wartete auf Natalies Antwort und versuchte, das Französischreferat zu verdrängen, als es leise an der Tür klopfte.
So leise, dass ich mir zuerst dachte, ich hätte es mir eingebildet, doch dann wurde es lauter und eindringlicher.
Ich hatte fast das Gefühl, jemand würde Muster an die Tür klopfen.
Schließlich, nur um zu überprüfen, ob ich verrückt geworden war oder nicht, ging ich doch mal gucken.
Und da traf mich fast der Schlag: vor unserer Terassentür stand eine verhutzelte Gestalt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
Ich blickte in eine magere, skelettartige Fratze mit eingesunkenen Augen und dunklen Ringen, spröden Lippen und einem ungesunden, aschfahlen Hautton.
Und ich brauchte erst etwas, um zu realisieren, wer da vor der Tür stand.
Nachdem ich einen impulsiven Aufschrei unterdrückt hatte, öffnete ich behutsam die Tür.
Mein Gegenüber sah fast genauso entsetzt aus, falls man in so einem Gesicht noch Emotionen ablesen konnte.
„Ist... ist Anwar da? Der hat mir geschrieben." Schleppend begann Penelope, zu reden. Ich war einigermaßen entsetzt. Was hatte Anwar mit der zu schaffen? Und warum sah sie aus, wie aus einer Geisterbahn der Schaustellerfamilie Kresse von unserer LA Lokalkirmes?
„Warte... was willst du von Anwar?" Ich war immer noch einigermaßen sauer auf sie. Ohne sie und ihren Punsch wären mein Bein und mein Selbstwertgefühl um einiges unversehrter.
„Warte..." In Penelopes Gesicht tat sich etwas. Ich konnte nicht genau sagen, was es war. Und dann drehte sie sich um und gab Fersengeld. Als gäbe es kein Morgen, sie sprintete einfach weg. Ich war zu perplex, um ihr hinterherzulaufen. Das letzte Mal richtig gelaufen war ich vor einem Jahr einem Ball hinterher.
In meinem Kopf waren tausend Fragen, als ich die Terassentür schloss.
Von wegen, alleine zu Haus! Meine Mom hatte Anwar völlig vergessen, der wahrscheinlich gerade im Keller ein Schläfchen hielt. Oder er war auch außer Haus. Aber wo?
Aber eine Sache wusste ich: Penelopes Auftreten hatte einen furchtbaren Verdacht in mir heraufbeschworen...

Hey Leutz 🤗❤️
Na was geht? Omg, meine kapis werden immer wirrer 🤔 hab jetzt ein paa handlungsstränge John, Referat, Natalie, Anwar und was sagt ihr zu viel Chaos? 🧐🤔 und habt ihr einen Tipp wie ich das regeln kann? Worum soll ich mich zuerst kümmern?
Und das mit Anwar ergibt irgendwie keinen Sinn lol 🤦🏻‍♀️😂🧐
Neuer lieblingssmiley 🧐
Okay Tipps und Vorschläge wären echt wichtig also hautz mal in die Kommis ❤️🔥🤗
Eure Mila 🦄💓

Smells like Teen SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt