Wir verbrachten noch den ganzen Tag zusammen. Ich tat, wie meine Mom mir befohlen hatte, aber nicht, weil ich so gehorsam war, sondern, weil ich so k.o. war. Stormis Tran steckte mich erneut an.
Von Kylie und Miles hörten wir nichts mehr, die hatten sich wahrscheinlich ins Schlafzimmer zurückgezogen. Aber die beiden konnte man eh vergessen. Wenn man mal Hilfe brauchte, konnte man auf die ganz bestimmt nicht zählen!
Stormi und ich lagen herum, ab und zu sagte einer mal sowas wie :"War echt heftig gestern!" und „Boah, ich war noch nie so fertig!"
Man konnte seinen Tag auch kreativer verbringen. Irgendwann beschloss ich, dass es mal höchste Zeit war, nach Hause zu gehen. Es war schon Abend, wie ich nach einem Blick auf mein Handy, dass ich freundlicherweise mit einem halbkaputten Ladekabel, aus den schon nackte Drähte herausragten, aufladen durfte, feststellte.
Oh nein, so viele Nachrichten! Was wollten die denn alle von mir? Konnten die mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich vergrub den Kopf in den Armen. Stormi hing am intakten Ladekabel und sah zu mir rüber. Aber nur kurz, dann widmete sie sich sofort wieder ihrem eigenen Handy.
„Ich geh dann auch mal nach Hause, ja?", sagte ich. Ziemlich leise, denn auf den Heimweg hatte ich überhaupt keine Lust. Nicht nach draußen. Nicht gehen. Am liebsten wollte ich einfach neben ihrem Sitzsack liegenbleiben, im gemütlichen Chaos.
Doch das ging nicht, das sah ich selber ein. Ich musste gucken, was zu Hause los war.
„Mh, okay. Tschau."
Stormi war immer noch nicht besonders gesprächig.Und das, wo wir den ganzen Abend zusammen verbracht hatten! Aber, naja, sie war eben eine treulose Tomate. Aber wirklich sauer konnte ich auch nicht auf sie sein. Ich hätte sie auch nirgendwo hinbegleitet, wenn ich auch gemütlich zu Hause hätte bleiben können.
Sollte ich Kylie bitten, mich zu fahren? Lieber nicht. Sie war nicht in der Küche. Und an der Schlafzimmertür zu klopfen und die beiden vermutlich mittendrin zu unterbrechen, das wäre auch viel zu peinlich. Ich überlegte kurz, dann ging ich einfach und ließ die Wohnungstür ins Schloss fallen. Stormi konnte ihnen ja sagen, wo ich war. Falls das bei ihr angekommen war. Und falls die zwei überhaupt fragten, weil sie sich ja null für mich interessierten.
Ha, konnte mir doch egal sein! Ich interessierte mich ja auch nicht für sie!
Ich trug immer noch die Klamotten von gestern. Sie stanken nach Suff und Rauch. Warum denn nach Rauch? Da hatte doch niemand geraucht, oder?
Ich versuchte, mich zu erinnern. Ich kam nicht drauf, aber der Geruch ließ sich nicht leugnen. Aber es war ja kein Zayn da, der deswegen ausflippen würde. Leider. Und ich hatte bestimmt nicht geraucht. Ich hatte ja Bella rund um die Uhr als Erinnerung um mich, dass man davon lieber die Finger ließ.
Apropos, Bella! Was hatte sie zu Hause nur angerichtet?
Diese Frage stellte ich mir während des gesamten Heimweges, bis ich endlich da war. Unsicher drückte ich auf die Klingel. Niemand machte auf.
Ich klingelte nochmal, diesmal energischer.Niemand machte auf. Mir war inzwischen kalt, in meinem Nadelstreifentop. Das musste ich Kylie noch zurückgeben. Naja, das konnte warten.
Was sollte das denn jetzt? Sollte ich Steine ans Fenster werfen? Zum Glück kam mir vorher eine bessere Idee: einfach anrufen und fragen, was das soll.
Ich rief meine Mom an, diesmal ging jemand ran.
„Hallo? Ich steh hier die ganze Zeit draußen und klingel, aber keiner macht auf? Was soll das?", schleuderte ich ihr entgegen.
Ein Knacken am anderen Ende der Leitung.
„Lucy?"
„Ja, ich bin's. Die Frage kannst du dir auch mal sparen, ist doch nur ein Ablenkungsmanöver! Das wird einem in der Regel angezeigt, wer einen anruft, wenn man ihn eingespeichert hat!"
Ich konnte mir meinen Spott einfach nicht verkneifen.
Und es tat auch gut, den mal rauszulassen. Meine geistigen Kräfte kehrten wieder zurück, wenn ich jetzt wieder sarkastische Sprüche klopfen konnte.
Immerhin etwas.
Wieder ein Knacken.
Bestimmt hielt sie den Hörer zu oder simulierte irgendwie schlechten Empfang, um mir nicht antworten zu müssen.
„Ja, okay! Du bist das? Wir wussten nicht, wer unten ist, aber, wir machen dir jetzt sofort auf. Alles gut! Warte kurz!"
Ja, im Warten war ich ja inzwischen geübt. Und die Floskel „Alles gut!" hatte noch nie weniger gepasst. Ich seufzte. Trotzdem, sie hielt ihr Wort und machte mir einigermaßen zügig die Tür auf.
„Komm rein!"
Sie zog mich am Arm ins Innere und beeilte sich, die Tür wieder zu schließen. Es wurde immer merkwürdiger. Was verbarg sie hier?„Was soll das?", fragte ich sie. Sie zuckte die Schultern, dann wand sie sich, tigerte zwei Schritte auf und ab, wollte was sagen...
Mir machte es einfach nur Angst.
„Warte, ich erkläre dir alles. Ich kann dir alles erklären."
Oh nein, wie ich diese Worte hasste. Immer, wenn mir jemand so kam, wusste ich schon, dass ich diese Erklärung einfach nur nicht hören wollte.
„Können wir mal rein?"
Wir standen immer noch im Flur rum.
„Ja, hast Recht. Setzen wir uns."
Sie hatte noch gar nichts zu meinem Outfit gesagt. Oder zu meinem Aussehen generell. Tunnelblick, eben. Sie sah nur sich und ihre komischen Machenschaften.
„Also", kaum hatten wir uns auf einem Küchenstuhl niedergelassen, begann sie zaghaft und zögerlich," du weißt ja, was, Anwar, ja, als ihr euch weggeschlichen habt, gemacht hast..."
Oh nein. Ich ahnte das Schlimmste. Vorsichtig stellte ich die Frage, die mir unter den Nägeln brannte.
„Wo... wo ist Oma?"
„Das ist eben das, was wir dir erzählen wollen..."
„Nein!" Ich sprang auf. „Ihr habt sie nicht umgebracht und irgendwo versteckt, oder? Nein, oder?"
Sie sah mich entsetzt an.
„Lucy, natürlich nicht!", flüsterte sie mit erstickter Stimme. Ich atmete auf und setzte mich wieder hin.
Bei all dem, was hier vorgefallen war, wäre mir auch das nicht zu absurd vorgekommen. Vor allem, wenn Bella angeblich so „ausgerastet" war... der traute ich inzwischen alles zu!
„Auf jeden Fall, Anwar hat Oma ja... eingesperrt. Sie hat geschrien und geflucht, bis Bella und ich aufgewacht sind, und..."
„Warum schläfst du mitten am Tag?", fragte ich sie, meine Stimme wurde ganz schrill.
Ich wusste nicht, warum mich das so erschrak, aber, ich wollte meine Mom nicht zu einer zweiten Bella werden sehen. Ich wollte es einfach nicht.
„Das spielt doch keine Rolle!", winkte sie ab. „Hör es dir erstmal an, ja? Bitte."
Ich nickte. Aber leicht fiel es mir nicht, mir Kommentare zu verkneifen.Hey Leutz
Endlich nochmal ein kapi 😅 meine Motivation ist momentan geht so aber ich reiß mich jetzt zusammen 💪🏼 Mit Kommentaren kann man mich motivieren hahaha 😏😂❤️ #Betteln 😂🙈
Aber wäre echt nice, wenn ihr Tipps und Vorschläge, wies weitergehen soll, in die Kommis haut 🙈😘😇
Eure Mila 🦄💓
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Smells like Teen Spirit
Teen FictionHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄