Seinem Namen alle Ehre machen

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Ich war einsam. Mir war langweilig. Ich freute mich schon beinahe auf die Schule, denn dort war es im Moment gar nicht so unangenehm.
Die Lehrer waren okay, Adrian und Co ließen mich in Ruhe und hatten jegliches Getuschel über mich eingestellt und zusammen mit Stormi und Dustin bildete ich ein Kleeblatt, wie meine Mom eine Dreierclique immer so uncool und albern nannte. Wir verstanden uns wieder ganz okay und in der Pause saßen wir immer mit einer großen Gruppe von Leuten aus meiner Klasse zusammen. Das half mir dabei, sie besser kennenzulernen, denn von den meisten Leuten da wusste ich gerade mal den Vornamen, obwohl sie seit Jahren in meiner Klasse waren.
Aber das war auch die ideale Vorbereitung, um zu überprüfen, ob ich mir die Party zumuten konnte oder nicht, denn ein paar der geladenen Gäste konnte ich so schon mal unter die Lupe nehmen.
Aber die meisten da kannte ich nicht, vielleicht gingen sie auf andere Schulen oder so. Die Anzahl an Leuten aus unserer Klasse, die er eingeladen hatte, war, verglichen mit der Gesamtzahl von 30 Leuten, recht überschaubar.
Ja, 30 Leute! Da hatten seine Eltern wohl die Spendierhosen an!
Zu Hause war es wieder wie vor dem Krankenhausaufenthalt, mit dem Unterschied, dass meine Mom jetzt noch eifriger probierte, meiner Oma alles Recht zu machen. Aber irgendwie benahm sie sich dabei seltsam, als machte sie das nicht aus Überzeugung, sondern aus... schlechtem Gewissen.
Ich wurde aus ihr nicht mehr schlau. Auch wenn ich nicht mehr ganz so auf anti gepolt war, sobald meine Oma für eine Sekunde das Haus verließ, bildeten Anwar und ich den Widerstand und drehten die Musik richtig auf.

Das waren immer schöne Momente, Momente der Zweisamkeit. Das Band zwischen mir und meinem Onkel wurde wieder stärker und das tat mir richtig gut. Gut, zu sehen, wie Anwar wieder der Alte wurde, kein Geheimniskrämer, der irgendwelche dubiosen Sachen ausgefressen hatte, sondern einfach nur mein liebenswerter Onkel.
Nachdem sogar Reign zugegeben hatte, dass er an Ps Drogenkarriere nicht die alleinige Schuld trug, sah ich es nicht mehr ein, sauer auf ihn zu sein. Vielleicht war das unfair, aber, es war wesentlich leichter und entspannter, sich mit ihm gut zu verstehen, wenn wir schon unter einem Dach lebten.
Von Reign hörte ich weiterhin nichts. Und ich war die treulose Tomate! Doch das war mir egal. Ich redete es mir zumindest ein. Bald war die Party, da konnte ich mit so vielen Jungs Spaß haben, wie ich wollte.
Das zwischen Reign und mir war keine Beziehung, es war nicht einmal eine Affäre. Es hätte etwas werden können, doch, da es nicht dazu gekommen war, war ich vogelfrei. Ich fand es zu riskant, alles auf eine einzige Karte zu setzen. Ich war auf niemanden angewiesen, auch nicht auf ihn. Andere Mütter hatten auch schöne Söhne!
Ja, mein Vorhaben hörte sich beknackt an, aber... mich dürstete es nach Abwechslung.
Und deshalb schrieb ich eines Nachmittags, nachdem ich mit Dustin und Stormi in der Mittagspause in der Frittenbude eine lustige Zeit verbracht hatte, ganz offiziell in die Gruppe.

Lucy @Dustins Geburtstag 🎉
Ich komme und ich bringe Nudelsalat mit

Ich wusste auch nicht, wie ich ausgerechnet auf Nudelsalat kam. Vielleicht, weil das das Standardessen war, was meine Mom zu Grillpartys und Co mitbrachte. Wenn wir beispielsweise bei Kenny grillten, was wir schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht hatten. Wahrscheinlich, weil in dem kleinen Gärtchen, was allen Bewohnern des Hauses gehörte, so wenig Platz war oder ihr beim letzten Mal kurz vorher aufgefallen war, dass der Grill total verstaubt und voller Spinnweben war, sie keine Lust hatte, ihn sauber zu machen und wir deshalb kurzerhand zu Einweggrillschälchen griffen.
Hach, das waren noch sorglose Zeiten. Aber der Nudelsalat meiner Mom kam immer gut an, auch, wenn sie es mit der Mayonaise manchmal etwas übertrieb.
Ich hatte eine richtige Welle losgetreten, denn zahlreiche Unentschlossene folgten meinem Beispiel und sagten entweder zu oder ab.
Darunter auch Stormi, irgendeine Liz, die ich nicht kannte, eine Tori... lauter merkwürdige und mir nicht gerade sympathische Namen tauchten hinter der Tilde auf, Namen, die ich nicht aus unserer Klasse kannte. Als eine/r gewisse/s Reeni und zuletzt noch der obligatorische Aiden ihr Kommen bestätigten, wurde es mir zu bunt und ich ging aus dem Chat.
Aidens waren immer Fuckboys, wie Stormi mir mal anvertraut hatte. Das mochte sein, ich kannte keinen. Aber, mir war aufgefallen, dass dieser Name unglaublich häufig war, allein in der Schnittlauchstraße, in Kennys Nachbarschaft wohnten zwei Stück: ein Kleinkind und ein junger Vater mit seinem Sohn, einem Jaxon mit X.

Namen gab es, die gab es gar nicht. Da konnte ich mit meinem noch froh sein, der war zeitlos, aber trotzdem originell, nicht zu abgedreht, man konnte auf mein Geschlecht schließen und ich hatte keine peinlichen Namensvettern. Zumindest keine, mit denen ich aufgezogen wurde. Mein Zweitname, Yolanda, passte mir zwar nicht so ganz in den Kram, aber, trotzdem, alles in allem hatte ich da nochmal Glück gehabt.
Stormi hatte mir geschrieben.

Stormi
Hahaha du kommst zu Dustins Geburtstag? Ehre 😂❤️ das wird so abriss 😂❤️🎉 wir müssen echt nochmal zusammen feiern hahaha wird so geil 😂❤️

Haha, sie schmiss wirklich mit Jugendwörtern nur so um sich. Sogar ich hatte manchmal meine Probleme, sie zu verstehen. Und wann waren wir beide bitte mal zusammen feiern gewesen? Das Wort „nochmal" implizierte ja, dass wir das zumindest schon einmal gemacht hatten, wenn nicht gar regelmäßig.
Aber, egal, die Nachricht zu analysieren war albern. Im Grunde freute ich mich darüber, dass Stormi sich über mich freute. Unsere Freundschaft war im Moment auf einem Hochpunkt, nachdem sie zwischendurch eingeschlafen war und daran war ich nicht ganz unschuldig. Aber, egal, die besten Freundschaften waren doch die, bei denen man sich auch mit geringem Aufwand und ohne ständige Zuneigungsbeweise verstand und nicht direkt beleidigt war. Und da waren wir mittlerweile auf jeden Fall angekommen.
Doch Stormi würde mir fast schon zu zudringlich. Sie war völlig überdreht, wollte sich mit mir zusammen vor der Party fertigmachen und „vorglühen". Das fand ich total albern, denn auf der Party waren die Getränke ja auch gratis!
Jetzt wusste ich wieder, warum ich mich immer so zurückgezogen hatte. Aber das hatte ich nun davon.

Hey Leutz
Heute ein klassisches laberkapi, viel blabla, wenig Handlung 😂❤️ hat aber trotzdem Bock gemacht 😂❤️ Ehre halt 😂 spass😂😂
Habt ihr noch Ideen wies weitergehen könnte? Hautz in die Kommis ✌🏼🧡
Ein schönes Restweihnachten noch 😇🎄❤️
Eure Mila 🦄💓🎄

Smells like Teen SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt